Solarfelder und biologische Kläranlagen, ökologische Landwirtschaftsprojekte und Müllvermeidung – die luxuriöse Lodge-Gruppe Singita betreibt eine große Anzahl individueller Maßnahmen, um die wertvollen und hochsensiblen Ökosysteme rund um ihre zwölf Lodges in Südafrika, Tansania und Simbabwe zu schützen und wiederherzustellen. Dafür verfolgt das Unternehmen eine ganzheitliche Strategie, die nicht nur Umwelt- und Artenschutzschutzmaßnahmen vorantreibt, sondern auch die nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen in den umliegenden Gemeinden mit einbindet. Dahinter steckt das Bewusstsein, dass Ökotourismus eine größere Verantwortung mit sich bringt, als die Minimierung seines unmittelbaren „Fußabdrucks“. So reinvestiert Singita einen Großteil der Unternehmensgewinne – in Tansania und Simbabwe sogar zu 100 Prozent – in ökologische und soziale Projekte innerhalb seiner Schutzgebiete. Ein Überblick:
Solarstrom in Südafrika: Wohl kaum eine Art der Energiegewinnung ist im südlichen Afrika naheliegender als die Nutzung der Sonneneinstrahlung. Was einfach klingt, ist in Nationalparks mit ihren strengen Auflagen und ungestümen Nachbarn, wie Elefanten oder Pavianen, ein recht komplexes Vorhaben. Nach sorgfältiger Planung und Evaluierung des Standorts hat Singita, in Kooperation mit New Southern Energy, im März 2015 erstmals zwei Solarfelder im Krüger Nationalpark installiert, die die beiden Lodges Lebombo und Sweni sowie das Mitarbeiterdorf zu 52 Prozent mit Energie versorgen. Die Anlagen umfassen 1.500 Module und generieren 636.000 Kilowattstunden Ökostrom pro Jahr. Nachfolgeprojekte an anderen Standorten sind in Planung.
Bienenzucht für mehr Biodiversität in Tansania: Das Bienensterben und dessen Auswirkung auf die Ökosysteme der Welt ist ein viel diskutiertes Thema, das Singita und den tansanischen Grumeti Fund dazu veranlasst hat, ein umfassendes Bienenprojekt für die benachbarten Gemeinden der sechs Singita Lodges im Schutzgebiet der Serengeti ins Leben zu rufen. Es begann 2010 mit 20 Bienenstöcken und der Ausbildung interessierter Anwohner und umfasst heute sieben Imkergruppen sowie zahlreiche Einzelpersonen, die insgesamt 744 Bienenstöcke betreuen. Das Projekt bedeutet nicht nur eine wichtige Einkommensquelle für die lokale Bevölkerung, es leistet auch einen erheblichen Beitrag zur Erhaltung der Akazienwälder sowie zur Biodiversität in den wertvollen Uferzonen von Wasserlöchern und Quellen, die seit dem Einzug der Bienen aktiv von den Gemeindemitgliedern geschützt werden.
Environmental Teams im Einsatz gegen Erosion und eingeschleppte Arten: Was im südafrikanischen Sabi Sand Reservat seinen Ursprung hat, wird heute in allen Lodges des Unternehmens praktiziert: Der Einsatz hochspezialisierter Umwelt-Teams. Sie arbeiten daran, das Land, das Singita überantwortet wurde, in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, eingeschleppte Pflanzenarten zu eliminieren, Bodenerosion zu bekämpfen und verschwundene autochthone Arten wieder zu etablieren. Die Effizienz dieser Teams zeigt sich unter anderem an zahlreichen Vogel- und Kleintierarten, die dank der Renaturierungsmaßnahmen in die Schutzgebiete zurückgekehrt sind.
Environmental Manager für ökologisches Wirtschaften: Weil Naturschutz nicht nur in den Schutzgebieten selbst stattfindet sondern Hand in Hand mit dem Tourismus arbeiten muss, untersteht jede einzelne der Singita Lodges einem eigenen Environmental Manager, der sicherstellt, dass deren ökologischer Fußabdruck auf ein Minimum reduziert wird. Maßnahmen sind unter anderem die Entfernung von Plastikflaschen aus den „Lodge-Haushalten“, Testläufe für Elektro-Landrover zur Reduktion des CO2-Ausstoßes und die Unterhaltung von ökologischen Kläranlagen. Letztere stellen beispielsweise im Sabi Sand Reservat sicher, dass das Brauchwasser der Singita Lodges Ebony, Boulders und Castleton sauber und unbelastet zurück in den Sand River fließen kann.
One Planet Living im Singita Grumeti Reservat: Seit 2013 verfolgt Singita im tansanischen Grumeti Reservat einen One Planet Living Aktionsplan in Kooperation mit dem britischen Unternehmen Bioregional. Das Ziel: Die Ermöglichung eines nachhaltigen Zusammenlebens innerhalb der natürlichen Ressourcen des Ökosystems. Zu den zehn One Planet Living Prinzipien gehören die Förderung bioregionaler Wertschöpfungsketten, Gleichberechtigung, fairer Handel, Müll- und Abgasreduktion sowie nachhaltige Lösungen für Energie-, Wasser-, und Mobilitätsmanagement. Auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl sowie Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen stehen im Zentrum der Initiative. Diese Prinzipien setzt Singita im 140.000 Hektar großen Grumeti Reservat vielfältig um. So finden regelmäßig One Planet Mitarbeiter-Events statt, die die Notwendigkeit nachhaltigen Handelns vermitteln, Maßnahmen vorstellen und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Zudem fördert Singita aktiv die lokalen Kleinbauern: Es wurden drei neue Geflügelfarmen ins Leben gerufen, 25 Gemeindebrunnen repariert und die Küchen der abgelegenen Lodges beziehen Obst, Gemüse und Kräuter von einer erfolgreichen Landwirtschafts- und Marketingkooperative, die insgesamt 53 Kleinbetriebe umfasst und deren Gewinn zu 100 Prozent in die lokalen Haushalte fließt. Künftige One Planet Living Ziele Singitas umfassen unter anderem die 100prozentige Umstellung auf erneuerbare Energien und die Halbierung des Wasserbedarfs.
Streben nach Autarkie und nachhaltigen Kreisläufen: Das Motto „Touching the earth lightly“ bezog sich zunächst auf die Architektur der beiden Lodges Lebombo und Sweni im Krüger Nationalpark, die mit ihrer luftig-modernen Stelzenbauweise so konstruiert wurden, dass sie nach Ablauf der ursprünglich 20jährigen Pacht weitgehend spurlos abgebaut werden können. Heute zieht es sich durch die gesamte Firmenphilosophie – von der Regel „weniger Betten auf mehr Raum“ bis hin zur nachhaltigen Operationsweise der Lodges und dem Bau des ersten komplett autarken Camps der Gruppe: Dem Singita Mara River Tented Camp im Lamai Dreieck des Serengeti Nationalparks, Tansania. Erklärtes Ziel des Camps ist es, den Verbrauch von Energie und nicht recyclingfähigen oder kompostierbaren Materialien auf ein Minimum zu beschränken. Das Eco-Camp wird ausschließlich mit Solarstrom betrieben, Nutz- und künftig auch Trinkwasser stammt aus dem eigenen Brunnen, und Müllvermeidung hat höchste Priorität – auch für die Zulieferer des Betriebs.