Die durch das Brexit-Votum ausgelöste Schwäche des Pfunds hat auch ihre positiven Seiten: Großbritanniens Tourismusbranche boomt! Wie das Statistikamt ONS mitteilte, konnte mit 4,02 Millionen ausländischen Besuchern im Juli erstmals die 4-Millionen-Marke in einem Monat geknackt werden.
Aufgrund der Entscheidung für den Brexit im Sommer 2016 wird befürchtet, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung auf der Insel verlangsamt, weshalb der Außenwert der Währung gefallen ist. Dadurch wird ein Urlaub in Großbritannien für Ausländer günstiger, während umgekehrt die Besucher aus dem Vereinigten Königreich tiefer in die Urlaubskasse greifen müssen. Das ist wohl einer der Hauptgründe dafür, dass im Juli 2% weniger von Großbritannien aus ins Ausland reisten.
Am meisten profitierten zwar Touristen aus dem Euroraum von dem Währungseffekt, aber am stärksten stieg die Zahl der Touristen aus Übersee, z.B. aus Hongkong, den USA und Kanada. Der Tourismus in Großbritannien profitiert somit gleich doppelt von der Pfundschwäche: zum einen kommen mehr Ausländer, zum anderen verbringen immer mehr Inländer hier ihren Urlaub. Sollte sich der Währungstrend einmal umkehren, wirken natürlich auch diese beiden Faktoren nebeneinander.
Beim Aussuchen des nächsten Zieles sollte man deshalb jetzt Großbritannien im Blick haben.
von Stefan Höhm (sh)