Am 25. Oktober war „Weltnudeltag“. Grund genug, sich einmal mit der Lieblingsspeise der Italiener auseinanderzusetzen.
Wobei man an dieser Stelle bereits intervenieren sollte, denn Nudeln werden eigentlich auf der ganzen Welt sehr gern gegessen. Statistisch gesehen stehen sie auch in einem deutschen Haushalt einmal pro Woche auf dem Tisch. Hiermit sollen den Italienern freilich nicht ihre tieferen Fachkenntnisse strittig gemacht werden, schließlich essen sie jährlich pro Kopf mehr als 25 kg davon, 3x mehr als die Deutschen. Die Italiener sind weltweit auch der mit Abstand größte Nudelhersteller, auch in deutschen Geschäften kommt jede 2. Verpackung von dort. Sie können es einfach am besten.
Dabei sind Nudeln eigentlich gar kein italienisches Essen! Ihren Ursprung hat die Nudel nämlich in China, wo bei Ausgrabungen 4.000 Jahre alte Hirsenudeln und ein 2.000 Jahre altes Nudelrezept auf Pergament gefunden wurden. In der Antike aß man sie in Griechenland, von wo aus sie nach Italien kamen, wo sie dann erstmals maschinell hergestellt wurden: der Genuese Paolo Agnese eröffnete 1825 die erste Nudelfabrik der Welt.
Mittlerweile gibt es „Nudeln“ in ca. 600 Varianten. Damit ist auch klar, dass ein „Weltnudeltag“ allein viel zu wenig wäre, um diese Köstlichkeiten ausreichend zu würdigen. So gibt es beispielsweise noch den „Spaghettitag“ am 4. Januar oder „Tag der Tortellini“ am 13. Februar. Der Weltnudeltag selber wurde vom World Pasta Kongress 1995 initiiert, um die Wertigkeit und kulinarische Bandbreite von Nudeln für die weltweite Ernährung in das Bewusstsein der Menschen zu schaffen.
Denn Nudeln schmecken nicht nur, sie sind auch gesund – aber (leider?) auch kalorienreich. Sportler füllen damit gern ihre Kohlenhydratspeicher auf. Wer nach dem Nudelverzehr keinen Sport machen möchte, kann sich zumindest damit herausreden, dass Nudeln nun einmal wirklich müde machen. Allerdings kann man diesem Effekt aus dem Weg gehen, wenn man zu den Teigwaren Fisch oder Fleisch verzehrt, denn deren Proteine wirken aufmunternd. Wer sich dann daran stört, dass eine zünftige Sauce Bolognese auch nicht gerade wenig Kalorien hat, muss sich mit den Worten der italienischen Sexbombe Sophia Loren trösten: „Alles, was Sie sehen, verdanke ich Spaghetti!“. Aber auch so sollen Nudeln glücklich machen, da die in ihnen enthaltenen komplexen Kohlenhydrate für eine erhöhte Produktion des Glückshormons Serotin sorgen.
Zuletzt soll noch vor zwei typischen Fehlern bei der Nudelzubereitung „gewarnt” werden. Vornehmlich in deutschen Küchen trifft man immer wieder auf die Unsitte, nach dem Kochen kaltes Wasser über die Nudeln zu schütten. Damit werden die Dinger aber nicht nur schneller kalt, sondern es wird auch die ganze Stärke abgespült, weshalb Saucen schlechter haften. Den gleichen Effekt erreicht man ungewollt, wenn man Olivenöl ins Nudelwasser gibt. Denn damit wird die Oberfläche benetzt, so dass auch hier keine Sauce haften kann. Wer auf den speziellen Geschmack, den das Olivenöl in sich trägt, nicht verzichten will, darf dieses erst nach dem Kochen auf die Nudeln geben.
In diesem Sinne wünschen wir einen guten Appetit!