Die mährische Hauptstadt Brünn (Brno) im Süden von Tschechien ist eine noch unentdeckte Perle. Von der Autobahn aus sieht man leider nur – wenn auch nicht mehr ganz so graue – sozialistische Plattenbauen. Aber dahinter gibt es 130 km von Wien und 200 km von Prag jede Menge zu entdecken! Von der Festung Spielberg hat man einen fantastischen Blick auf die Stadt, die St.-Peter-und-Paul-Kathedrale erstrahlt auch nachts in voller Schönheit, die zum Weltkulturerbe gehörende Villa Tugendhat, die Bischofsburg, überhaupt das historische Zentrum. Die meisten Besucher des WM-Motorradlaufes werden dafür wohl keinen Blick haben, rücken die Stadt aber dennoch für ein paar Tage in das Licht der großen Sportwelt. Napoleon siegte 1805 in der Schlacht bei Austerlitz südlich von Brünn dank einer taktischen Meisterleistung.
So viel Gegenwart und Geschichte macht natürlich Hunger. Wer bei seiner Tschechien-Reise nicht immer nur böhmisch (oder eben mährisch) essen möchte, dem sei das „Výtopna“ (Starobrněnská 12, Brno Střed) empfohlen. Auf die Gäste warten im „Lokschuppen“ leckere – und vor allem große – Burger in vielen hausgemachten Variationen, Steaks und kindgerechte Angebote von Pizza über Nudeln bis hin zu Nuggets. Wer es gesünder mag, wird auf der langen Karte freilich auch fündig. Ein wenig Chillen ist auch möglich, die Cocktailkarte machts möglich.
Der Clou: die Getränke werden nicht durch einen der freundlichen Kellner oder Kellnerinnen serviert, sondern – nomen est omen – per Modelleisenbahnzug an den entsprechenden Tisch geliefert. Das freut alle Kinder und begeistert zumindest alle männlichen Besucher.
Die Rechnung wird am Ende wieder persönlich von der Bedienung gebracht. Preislich bewegt man sich im Mittelfeld, gemessen am Preis-Erlebnis-Leistungsfaktor liegt man hier gut.
Stefan Höhm (sh)