Seit knapp drei Monaten rumorte es, seit einigen Tagen zeigt nun eine gigantische Rauchwolke den möglicherweise unmittelbar bevorstehenden Ausbruch des Vulkans Gunung Agun auf der beliebten indonesischen Ferieninsel Bali an. Mittlerweile haben die örtlichen Behörden die höchste Alarmstufe ausgerufen und den Flughafen Denpasar für mindestens bis Dienstagmorgen (Ortszeit) gesperrt. Auch der Flughafen Kuta Lombok der Nachbarinsel konnte nicht mehr angeflogen werden. Ankommende Flugzeuge wurden umgeleitet. Fast 450 Flüge wurden gestrichen.
Damit sitzen zehntausende von sonnenhungrigen Urlaubern fest. Zumeist sind es Australier, aber auch viele Europäer liegen hier gern am Strand, während zu Hause der erste Schnee fällt. Anstatt entspanntem Planschen im Wasser, werden sie nun Augenzeugen eines Naturschauspiels, dass aktuell mit regelmäßigen Erschütterungen, explosiven Eruptionen und schwachen Dröhngeräuschen auf sich aufmerksam macht, nachts sind zunehmend Feuerstrahlen zu beobachten.
Die Einheimischen haben nun gleich doppelten Grund zur Sorge. Zum einen ist es die Angst um Haus und Hof, die bei einem Ausbruch zerstört werden könnten. Zum anderen können Experten nicht ausschließen, dass das Ganze möglicherweise monatelang dauert und mit den Touristen auch die Haupteinnahmequelle vieler Menschen wegbricht.
Bisher wurden mindestens 100.000 Menschen im Umkreis von 10 Kilometern aufgefordert, die Gegend zu verlassen. Das Gebiet wurde zu einer Sperrzone erklärt. Der Vulkan ist einer von 120 in Indonesien aktiven, das auf dem Pazifischen Feuerring liegt. Beim letzten Ausbruch des Gunung Agun 1963/64 kamen mehr als 1.200 Menschen ums Leben.