Das Virunga Massiv im Dreiländereck Uganda, Demokratische Republik Kongo und Ruanda beheimatet den neusten Zählungen (Juni 2016) zufolge 604 Berggorillas. 2010 waren es noch 480 Tiere. Somit ist die Population in sechs Jahren um 25,8 Prozent gestiegen. Die Gorillas bewohnen im Grenzgebiet die drei Nationalparks Mgahinga Gorilla Nationalpark (Uganda), Virunga Nationalpark (Kongo) und Volcanoes Nationalpark (Ruanda).
Gemeinsam mit den 400 Tieren, die der Bwindi Impenetrable Forest in Uganda beheimatet, zählt Ostafrika – und damit die Welt – derzeit 1.004 Berggorillas.
Die positiven Ergebnisse zeigen die Effektivität der zum Tier- und Naturschutz ergriffenen Maßnahmen, wie beispielsweise der Naturschutzpolitik, dem regulierten Tourismus, den gemeinschaftlichen Naturschutzprojekten und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen staatlichen Institutionen und NGO-Akteuren. Darüber hinaus tragen die Ranger und Fährtensucher, die die Tiere und ihr Habitat täglich schützen und überwachen und die lokalen Gemeinden, die friedlich mit den Tieren zusammen leben, zu ihrem Schutz bei.
Stephen Asiimwe, CEO des Uganda Tourism Board, ist stolz auf die erzielten Erfolge: „Ein chinesisches Sprichwort besagt, dass eine Reise von 1.000 Meilen mit dem ersten Schritt beginnt. Das trifft auch auf den Schutz der Berggorillas zu. Europäische Kolonialisten und die lokale Bevölkerung hätten die Primaten beinahe ausgerottet. In den letzten Jahren hat sich die Population jedoch deutlich erholt. Dieser herausragende Erfolg zeigt, was die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Regierungen bewirken kann. Die Zukunft des nachhaltigen Tourismus in Uganda und Afrika hat begonnen.“
Insgesamt 14, der in Uganda beheimateten Gorilla-Familien sind habituiert, das heißt an den Besuch von Menschen gewöhnt. Eine dieser Gruppen lebt im Mgahinga Gorilla Nationalpark, den anderen 13 bietet der Bwindi Impenetrable Forest ein Zuhause. Einmal täglich macht sich jeweils eine Gruppe von höchstens acht Personen mit Rangern auf den Weg zu den 14 Gorillafamilien. Sobald die Ranger die jeweilige Gruppe gefunden haben, dürfen die Reisenden sie für eine Stunde besuchen und aus einer Entfernung von mindestens sieben Metern beobachten.
Ein Gorilla-Tracking startet für gewöhnlich am frühen Morgen und dauert je nach dem Standort der Gorilla-Familie bis zu sechs Stunden. Der Standort einer Familie wird an Hand von Spuren und dem Aufenthaltsort der Gruppe am vergangenen Tag bestimmt. Neben dem Gorilla-Tracking bietet die Uganda Wildlife Authority Besuchern die Möglichkeit, der Habituierung einer Gorilla-Familie beizuwohnen. Das Gorilla-Tracking kostet ungefähr 520 EUR pro Person, die Teilnahme an der Habituierung der Gorillas ungefähr 1.300 EUR pro Person.
Der Gorillazensus wurde von der Greater Virunga Transboundary Collaboration, einem Zusammenschluss der Protected Area Authorities der Uganda Wildlife Authority (Uganda), dem L’Institut Congolais pour la Conservation de la Nature (DRC) und dem Rwanda Development Board (Ruanda), durchgeführt. Zur Ermittlung der genauen Zahl, der im Bwindi Impenetrable Forest beheimateten Berggorillas, führt Uganda hier zurzeit eine weitere Gorillazählung durch.
Zusatzinformation: Der Grund für die große Zeitspanne zwischen der Durchführung des Gorillazensus im Jahr 2016 und der Veröffentlichung der Ergebnisse liegt darin, dass die Durchführung der genetischen Untersuchung von Kotproben, die aus dem Unterschlupf der Gorillas entnommen wurden, sehr zeitintensiv war. Die genetische Analyse dieser Proben bietet die zuverlässigsten Ergebnisse.
Quelle: KPRN network GmbH