Mit Beendigung der vorletzten Etappe des Volvo Ocean Race am 21. Juni 2018 in Göteborg hat die schwedische Großstadt die ersten zwei vollelektrischen Gelenk-Konzeptbusse von
Volvo in Empfang genommen.
Die neuen Volvo Elektro-Gelenkbusse sind für bis zu 135 Fahrgäste ausgelegt und werden seit dem 25. Juni 2018 auf einem Teilstück der Linie 16 getestet, die der ÖPNV-Verkehrsdienstleister Västtrafik betreibt.
Die vollelektrischen Gelenkbusse sind Teil des ElectriCity-Projekts in Göteborg, in
dem seit 2015 zehn elektrifizierte Solobusse auf der Linie 55 im regulären
Linienbetrieb eingesetzt sind. „Die ersten beiden vollelektrischen Gelenkbusse markieren einen wichtigen Schritt in Richtung eines geräuschärmeren und emissionsfreien Öffentlichen Personennahverkehrs in Göteborg und Westschweden. Wir hoffen, dass so viele Bürger und Besucher wie möglich die Gelegenheit nutzen und die nächste Generation des Busreisens erfahren werden”, so Ulrika Frick von der Grünen Partei, Vorsitzende des ÖPNV-Ausschusses des Regionalrats in Västra Götaland.
Das Gelenkbus-Projekt mit den neuen vollelektrischen Volvo-Gelenkbussen ist ein
neuer Bestandteil im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts ElectriCity. Es wird von der
Volvo Group, den ÖPNV-Verkehrsbetreibern Västtrafik und Transdev, der Stadt
Göteborg sowie dem Energieversorger Göteborg Energi durchgeführt.
Vollelektrischer Testeinsatz − Komfort und WLAN auf Linie EL 16 Zusätzlich zum Elektroantrieb sind die beiden Gelenkbusse mit zahlreichen technischen und konstruktiven Lösungen ausgestattet, die ihre Nutzung für die Fahrgäste einfacher und komfortabler machen. Die Busse sind beispielsweise mit vier zweiflügeligen Türen, großen barrierefreien Bodenflächen und ergonomisch konstruierten Haltestangen, Haltegriffen und Rückenlehnen für stehende Fahrgäste ausgestattet. Ziel ist es, an jeder Haltestelle einen zügigen Fahrgastwechsel zu ermöglichen, bei dem eine große Anzahl von Fahrgästen schnell und bequem ein- und aussteigen kann. Gleichzeitig sollen der Fahrtverlauf und der Aufenthalt an Bord der Gelenkbusse so komfortabel und angenehm wie möglich sein.
An Bord der neuen Elektro-Gelenkbusse sind kostenfreies WLAN und Ladestationen für
Mobiltelefone, Tablets etc. verfügbar. Ein modernes Verkehrsinformationssystem versorgt die Fahrgäste über Bildschirme mit aktuellen Verkehrsinformationen.
Die vollelektrischen Gelenkbusse befinden sich seit dem 25. Juni 2018 im Testeinsatz
auf der Linie EL16, einem Teilstück der Västtrafik-Buslinie 16. Morgens und abends
sind sie im Einsatz zwischen Eriksbergstorget und dem Einkaufs- und Freizeitzentrum
Nordstan in der Innenstadt von Göteborg. Tagsüber fahren sie zusätzlich zwischen
Eriksbergstorget und dem Universitätsklinikum Sahlgrenska. Zwei neue Bushal testellen sind entlang des Linienverlaufs errichtet worden. Außerdem wurden die beiden bestehenden Haltestellen in Eriksbergstorget und Lindholmen mit neuen Wetterschutzeinrichtungen ausgerüstet. Da es sich bei den beiden vollelektrischen Gelenkbussen um Prototypen handelt, verkehren sie außerhalb des regulären Fahrplans.
Datenaustausch über ITxPT (Information Technology for Public Transport) ElectriCity wird der erste Einsatz unter realen Bedingungen sein, bei dem der neue Standard ITxPT zur Übertragung von ITS-Diensten verwendet wird. ITxPT ist eine Plattform zum Datenaustausch für den ÖPNV. Der von der Europäischen Union geförderte Standard ermöglicht über „Plug-and-Play“ die Verknüpfung von Onboard-und Back-Office IT-Systemen. Dies verringert die Kosten, minimiert die Komplexität und fördert neue Dienste und Serviceleistungen.
ElectriCity in Göteborg zeigt neue Wege zu einer grüneren und schöneren Stadt. Der Einsatz der neuen Gelenkbusse mit vollelektrischem Antrieb erfolgt als neue Komponente im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts ElectriCity, bei dem Forschungseinrichtungen, Wirtschaft, Industrie und öffentliche Träger gemeinsam neue Lösungen für den nachhaltigen Öffentlichen Personennahverkehr der Zukunft entwickeln, vorstellen und auswerten.
Im Projekt ElectriCity haben sich die folgenden Projektpartner zusammengesc
hlossen: die Volvo Group, die Region Västra Götaland, Västtrafik, die Stadt Göteborg, die
Technische Hochschule Chalmers, die schwedische Energiebehörde SEA, die beiden
Technologie- und Gewerbeparks Lindholmen Science Park und Johanneberg Science
Park, Göteborg Energi, Ericsson, Älvstranden Utveckling, Keolis, Akademiska Hus und
Chalmersfastigheter.
Auf welche Weise kann sich das städtische Umfeld entwickeln, wenn der Verkehr
nur noch mit Elektroantrieb läuft und es keine Abgase und keinen Lärm mehr gibt? Die
Besucher des Volvo Ocean Race in Göteborg vom 14. – 21. Juni 2018 haben einen Teil
der Antwort bei ihrer Ankunft am Veranstaltungsort erhalten.Was sie bei ihrer
Fahrt von der Innenstadt zum Veranstaltungsort des Rennens in Frihamnen gesehen haben, ist viel Licht und viel Grün – und alles, was dort wächst, kann auch bedenkenlos gegessen
werden.
„Wir wollen den Besuchern ein Verständnis dafür vermitteln, wie elektrifizierte
Transportsysteme entscheidend dazu beitragen können, unsere Städte zum Besseren zu
verändern und weiter zu entwickeln. Mit reinerer Luft und weniger störendem Lärm erreichen wir eine ruhigere, gesündere Umwelt, die zu einer nachhaltigen Lebensweise
führt“, so Niklas Gustafsson, Volvo Group und Vorsitzender von ElectriCity.
Durch die Elektrifizierung des Verkehrs ist es möglich, Wohngebäude auch in Gegenden
zu errichten, in denen zuvor Lärm und Abgase ein Hindernis waren. Transporte können
über einen größeren Teil des Tages verteilt werden und so die Bildung von Staus und
Verkehrsstockungen während der Stoßzeiten reduzieren. Wo dies erforderlich ist,können Bushaltestellen und Verladerampen sogar im Innenraum von Gebäuden eingerichtet werden und zuverlässigen Schutz vor Wind und Regen bieten.
Quelle: Volvo Bus Corporation