Im Rahmen seiner Kampagne „Discover Hong Kong like a local“ – also Honkong wie ein Einheimischer entdecken – rückt das Hong Kong Tourism Board nach Old Town Central auf Hong Kong Island nun das nächste Stadtviertel in den Fokus internationaler Besucher. Der ehemalige Arbeiterdistrikt Sham Shui Po im Kowlooner Nordwesten ist vor allem für seine vielen Märkte, Street Food und Graffiti-Kunst bekannt. In einem neuen Walking Guide geben Bewohner Tipps, welche großen und kleinen Sehenswürdigkeiten sie dort entdecken können. Die Tourismuswerber wollen Besuchern damit authentische Einblicke in die lokale Kultur abseits bekannter Highlights ermöglichen.
Schatzsuche auf Sham Shui Pos Märkten
In Sham Shui Po trifft man Hongkongs versierteste Schnäppchenjäger. Besucher aus aller Welt gehen hier auf Schatzsuche nach originellen Mitbringsel und individuellen Souvenirs. Modedesigner stöbern an der Ecke Ki Lung Street/Shek Kip Mei Street in Stoffmustern und Näh-Accessoires. Wer fertige Kleider kaufen möchte, wird in der Cheung Sha Wan Street fündig. Technik-Freaks auf der Suche nach dem neuesten Gadget zum Schnäppchenpreis zieht es auf den Flohmarkt in der Apilu Street. Hier reihen sich unzählige Elektronikstände und -läden aneinander, die auch Second-Hand-Artikel anbieten.
In der Tai Nan Street waren zu Hongkongs Produktionsboom in den 1950er Jahren zahlreiche Ledermanufakturen heimisch. Heute sind noch eine Handvoll Händler übrig, die lokale hergestellte Waren zu attraktiven Preisen feilbieten. In der Pei Ho Street können Food-Fans sich durch die vielen Marktstände mit lokalen Spezialitäten, Fisch und Fleisch treiben lassen.
Auch Fans von kreativen Themen- und Concept Stores kommen in Sham Shui Po auf ihre Kosten. So empfiehlt sich beispielsweise ein Besuch des „Savon Workshop“ – einem Laden, der sich ganz der manuellen Seifenherstellung widmet, oder im „Toolss“, bei dem man während eines Kaffees seinen neuen Lieblingskugelschreiber findet.
Auf Instagram bekannt wie ein bunter Hund
Das wohl meistfotografierte Haus Hongkongs auf Instagram ist das Man Fung Gebäude, das anlässlich des 2016 Street Art Festivals vom spanischen Künstler Okuda mit dem “Rainbow Thief” – einem bunt gemusterten Hund – gestaltet wurde. Auch an anderen Stellen in Sham Shui Po, wie zum Beispiel am Golden Computer Centre, trifft man immer wieder auf mit Street Art verzierte Häuserfassaden. Wer tiefer in die Street Art Szene eintauchen möchte, kann bei der aus Berlin stammenden Reiseführerin Alexandra Unrein eine personalisierte Street Art Tour durch Sham Shui Po buchen.
Das Jockey Club Creative Arts Centre in der ehemaligen Shek Kip Mei Fabrik ist ein Tummelplatz von mehr als 140 Künstlern. Auch wenn ihre Studios und Ateliers in der Regel nicht öffentlich zugänglich sind, können Kunst- und Kulturinteressierte sich durch das neunstöckige Gebäude treiben lassen und einige Galerien und Shops besuchen. Im Keller des Komplexes finden regelmäßige Theatervorführungen statt.
Street Food trifft Sterneküche
Eines der bekanntesten Restaurants der Stadt ist Tim Ho Wan, das sich 2011 als günstigstes Sterne-Restaurant der Welt einen Namen machte. Die Dim Sums sollen immer noch die leckersten der Stadt sein – serviert in Kantinen-Atmosphäre und ausgezeichnet mit dem begehrten Michelin Stern. Aufgrund des großen Andrangs hat der Inhaber mittlerweile expandiert und Tim Ho Wan zu einer kleinen Restaurant-Kette für die typischen Hongkonger Teigtaschen ausgebaut. Doch nirgendwo reihen sich die Besucher so geduldig in lange Schlangen wie im Original in Sham Shui Po. Der Michelin Guide empfiehlt in unmittelbarer Nachbarschaft noch weitere Street Food Locations und Garküchen. Am besten lassen sich Sham Shui Pos kulinarische Highlights bei einer geführten Foodie Tour erschmecken. Ganz nebenbei gibt es Informationen zu Geschichte, Architektur und dem täglichen Leben im Viertel. Die Tour beginnt morgens mit einem typischen Hongkonger Frühstück in einem Cha Chaan Teng – einem Café. Weitere Stops auf dem Streifzug durch Sham Shui Pos Küche sind unter anderem ein Pudding-Shop, ein Soja-Spezialitätengeschäft, ein Knödel-Lokal und ein Restaurant, das für seine handgemachten Nudeln bekannt ist.
Park mit 360 Grad Panoramablick
Eine kurze Flucht aus Hongkongs Großstadt-Dschungel bietet Garden Hill. Der Eingang zu dem ruhigen Park befindet sich neben der Jugendherberge in der Berwick Street. Vor allem zum Sonnenauf- und -untergang lohnt sich der Aufstieg bis zur Spitze des kleinen Hügels für einen 360 Grad Panoramablick über Sham Shui Po.
Quelle: Hongkong Tourism