Mit 120 Plätzen war der Stoabergmarsch24 – die 24 Stundenwanderung zwischen Tirol und Salzburg – am vergangenen Samstag so gut wie ausverkauft. Von Portugal bis zur Slowakei kamen die Teilnehmer, die das Erlebnis für sich selbst suchten oder auch Spenden für den guten Zweck sammelten.
Der Stoabergmarsch24 ist an und für sich schon eine gewaltige Herausforderung. Knapp 4400 Höhenmeter auf 53 Kilometern über die Steinberge zwischen Leogang, Lofer und dem PillerseeTal galt es zu bewältigen. Doch als ob dies nicht schon genug wäre, verlangten Nebel und phasenweiser Regen den Wanderern zusätzliche Energie ab. 120 Teilnehmer wagten sich am Samstag auf die große Tour. „Um den Stoabergmarsch auch bei solchen Bedingungen trotzdem zu genießen braucht es schon ein wenig Kondition, Trittsicherheit und eine gewisse Abhärtung“, bestätigt Bergführer Markus Kogler, der mit seinen Kollegen alle Wanderer sicher ans Ziel beim Jakobskreuz auf die Buchensteinwand brachte. Ein wenig extra Motivation gab es bei guten Essen auf der Passauer Hütte und dem einen oder anderen Blasmusik-Ständchen unterwegs.
Erlebnis für sich oder den guten Zweck
Die Motivationen für die Teilnahme und das Durchhalten beim Stoabergmarsch könnten unterschiedlicher nicht sein. Kleine, gesellige Gruppen oder Paare freuen sich schon vor dem Start auf das gemeinsame Erlebnis und die Zeit miteinander. Andere wollen einfach nur zu sich finden und die Bergwelt genießen, so wie Virgilio Neto aus Portugal, der extra zum Stoabergmarsch nach Tirol gekommen ist. „Ich war vor vielen Jahren schon einmal in Österreich. Ich wandere viel und habe im Internet den Stoabergmarsch gefunden, der mich sehr angesprochen hat. In den letzten Tagen habe ich mich in Tirol etwas akklimatisiert und freue mich jetzt auf diese Herausforderung“, so der sympathische Portugiese, der zwar erschöpft aber mit einem breiten Lächeln im Gesicht im Ziel eintraf und bereits die nächste Tour in der Region plante. Eine ganz besondere Motivation bewegte Maayke Lodewijks aus St. Ulrich am Pillersee. Die Obfrau des gemeinnützigen Vereins IDUS sammelte mit jedem zurückgelegten Kilometer Spenden für die neunjährige Laura, die durch einen Schlaganfall seit ihrer Geburt auf Unterstützung angewiesen ist. Auch Maayke strahlte am Ziel und freute sich nicht nur über die Erlebnisse in der Bergwelt, sondern auch über eine großartige Summe, die sie von den Sponsoren und Wanderkollegen „erwandern“ konnte. Mit dem Spendengeld können nun etwa 50 Reittherapiestunden für Laura verwirklicht werden.
Aber nicht nur die Motivationen sind unterschiedlich, auch beim Alter herrscht Vielfalt. Zwischen den jüngsten Wanderern mit 22 Jahren bis zur ältesten Teilnehmerin liegen immerhin 48 Jahre Altersunterschied. Eines jedoch eint alle Teilnehmer. Der Wille die 24 Stunden zu bewältigen und das Glücksgefühl im Ziel, es geschafft zu haben. Einer dürfte im Ziel besonders gejubelt haben. Philipp Steinkellner durfte sich über den Sachpreis des Regionspartners Salewa – eine komplette Outdoor-Ausrüstung im Wert von EUR 1500 – freuen.
Vorzeigeprojekt in puncto Naturschutz
Nachhaltigkeit und Naturschutz sind beim Stoabergmarsch24 ein wichtiges Anliegen, deshalb wurde die Veranstaltung bereits zum zweiten Mal als sogenanntes „Green Event“ durchgeführt. Das Gütesiegel des Landes Salzburg erfordert zahlreiche Maßnahmen. Von der Anreisemöglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, über die Verwendung von Mehrweggeschirr statt Plastik- bzw. Einmalartikeln bis hin zur vorwiegenden Verwendung regionaler Produkte und der Müllvermeidung reichen die Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit.
Quelle: Tourismusverband PillerseeTal