Wenn die kalten Wintermonate vor der Tür stehen, darf gerne auch mal Wildbret auf dem Teller landen. Die „Wilden Wochen“ in der Südpfalz locken mit leckeren und vielfältigen Gerichten, die mit gutem Gewissen verzehrt werden können. Denn Wild ist nicht nur lecker – sondern auch die wohl klimafreundlichste Art Fleisch zu genießen.
Regional und natürlich: während der Wildwochen im November und Dezember servieren über 20 Betriebe der Südpfalz leckere Wildgericht
Mehr als 20 Gastronomen der Region beteiligen sich an der Aktion und bringen im November und Dezember Wildbret aus dem Pfälzerwald, dem Bienwald und den Rheinauen auf den Tisch. Wildbret bezeichnet das verzehrbare Fleisch von freilebenden Tieren, die dem Jagdrecht unterliegen. Ziel der Wildwochen ist es, Einheimische sowie Gäste der Südpfalz für Wild aus heimischer Jagd zu begeistern.
Regional, lecker und 100% Bio – Wild aus der Südpfalz
Der Verzehr von Wildbret bringt einige Vorteile mit sich und leistet obendrein einen Beitrag zum Klimaschutz. Denn nicht nur, dass die Natur selbst im Gegensatz zur Massentierhaltung, der natürlichste und vor allem artgerechteste Lebensraum für die Tiere darstellt, auch Futter ist hier reichlich vorhanden. Somit muss hierfür kein Transport mit großem CO2-Ausstoß stattfinden. Dasselbe gilt für Schlacht- und Transportwege, auf denen die Tiere großem Stress ausgesetzt werden. Auch dieser entfällt bei Wild aus der heimischen Jagd, da die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung erlegt werden.
Zu der natürlichen und regionalen Herkunft kommt hinzu, dass das Fleisch von Wildschwein, Reh- und Rotwild aus dem heimischen Wald auch geschmacklich überzeugt. Denn Wildbret ist ein sehr hochwertiges, vitamin- und nährstoffreiches Fleisch, das viel Eiweiß und nur einen geringen Fettanteil enthält.
Wild und Jagd – der Wald im Gleichgewicht
Gute Qualität beginnt schon bei der Jagd – so ist es für Jäger im ganzen rheinland-pfälzischen Jagdgebiet Vorschrift, bleifreie Munition zu verwenden. Beim Wildschwein kommt dann auch nur Fleisch in den Verkauf, das auf Trichinen untersucht wurde und dessen Strahlenbelastung unterhalb des gesetzlichen Schwellenwertes liegt.
„Durch die Jagd wird der Wald im Gleichgewicht gehalten. Denn vor allem Rehe und Hirsche können die Artenzusammensetzung im Wald verändern, da ihnen viele Triebe junger Bäume als Futter dienen. Sind die Wildbestände also zu hoch, hat dies schließlich Einfluss auf die Artenvielfalt“, sagt Kreisjagdmeister Jörg Sigmund und erinnert damit an die wichtige Rolle der Jäger als nachhaltige Nutzer und leidenschaftliche Schützer der Natur.
Vielfalt auf dem Teller
Wildbratwürste, Wildleberknödel, Wildgulasch, Wildbraten und vieles mehr – die Wildgerichte der Südpfalz sind so vielfältig und beliebt wie ihr Wein. Zur Freude der Jäger, die eine große Nachfrage an Wild während der Wildwochen erfahren. Somit kommen in mehreren Gastronomiebetrieben der Region in den nächsten Wochen leckere Wildgerichte auf den Teller, die durch weitere schmackhafte Zutaten aus regionalem Anbau ergänzt werden. Teilnehmende Betriebe sind am Haus mit einem entsprechenden Schild markiert.
Hobbyköche, die sich ihr Wild selbst zubereiten möchten, werden außerdem bei einigen Forstämtern und Metzgern der Region fündig, die das Wildbret jetzt wieder verstärkt zum Verkauf anbieten. Die Auswahl an Wildfleisch lässt hier keinen Wunsch mehr offen. Das Spektrum der Anbieter reicht mittlerweile vom ganzen Wildschwein, über das küchenfertige Gulasch in der Familienportion bis hin zum verzehrfertigen Wilderertopf in der Vollkonserve für den Singlehaushalt. Einige Verkaufsstellen bieten auch Schinken, verschiedene Wurstwaren im Darm und in der Dose, aber zum Teil auch Frikadellen, Bolognese, Chili con Carne, Sülze und Wildfonds an. Für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis sorgt das Wildbret, wenn es mit weiteren regionaltypischen Produkten kombiniert wird, wie Kastanien oder natürlichem dem Pfälzer Wein.
Diese Betriebe sind Teil der „Wilden Wochen“: Weinstube Spelzenhof (Altdorf), Restaurant Kurhaus Trifels (Annweiler), Restaurant Schneider (Dernbach), Hotel Pfälzer Hof – Restaurant Garten Eden (Edenkoben), Lounge im Weinkontor (Edenkoben), Birkenthaler Hof (Eußertal), Landgasthof Klosterstüb’l (Eußerthal), Gasthof Zum Lam (Gleiszellen), Restaurant Starker Tobak (Herxheim-Hayna), Koch’s Restaurant (Kandel), Hotel zum Riesen (Kandel), Stiftsgut Keysermühle (Klingenmünster), Hotel und Restaurant Castell (Leinsweiler), Hotel Soho (Landau), Restaurant Consulat des Weins (St. Martin), Gasthaus & Wildmetzgerei zur Kalmit (Maikammer), Gasthaus zum Winzer (Maikammer), Gasthof zum Lamm (Neupotz), WeinRestaurant Fritz Walter (Niederhorbach), Zum Bürstenbinder (Ramberg), Restaurant Zum Bahnhof 1894 (Rohrbach), Restaurant im Landgut Buschmühle (Weyher in der Pfalz) und Zur Hofschänke (Winden).
Quelle: Südlichen Weinstraße