In den fünf Wochen bis Heiligabend weihnachtet es in ganz Oberbayern: Die Urlaubsregion zwischen Alpen und Donau ist alljährlich Schauplatz von Weihnachtsmärkten, die Besuchern einen Einblick in das Brauchtum, das Kunsthandwerk und die kulinarischen Besonderheiten der Region gewähren. Die vielen historischen Altstädte, Schlösser, Burgen und Gutshöfe bilden dabei die Kulisse für einige der stimmungsvollsten Märkte. Doch die Winterzeit ist auch die Zeit der Bräuche und Riten: Besucher aus Nah und Fern erleben Oberbayern bei Traditionen wie dem „Christkindl-Anschießen“, dem „Stephani Umritt“ oder dem „Luzienhäuschenschwimmen“ von seiner ursprünglichen Seite.
Weihnachtsmärkte in Oberbayern: In Städten, auf Inseln, Schlössern & Burgen
Im nördlichen Oberbayern, im historischen Zentrum der Stadt Pfaffenhofen an der llm, heißt es alljährlich „Wichtelzeit und Weihnachtszauber“ – mit regionalen Köstlichkeiten, traditionsreichem Kunsthandwerk und einem lebendigen Weihnachtswichtel, der einen kreativen Geschenke-Lieferservice für Besucher bietet. Etwas südlicher in der Domstadt Freising erwartet Besucher der „Altstadt Christkindlmarkt“ mit beheizter „Engerlhütte“ und einem großen Angebot an Kunsthandwerk. Bayerns größter Adventskalender ist auf dem Dachauer Christkindlmarkt zu finden: Ab 1. Dezember können Besucher täglich um 19 Uhr der feierlichen Öffnung des Türchens am Rathaus beiwohnen und mit etwas Glück einen wertvollen Gewinn mit nach Hause nehmen. Das „Weihnachtszauber Maisach Festival“ im Landkreis Fürstenfeldbruck findet in diesem Jahr von 19. bis 22. Dezember statt. Zu den Highlights gehören Tanz- und Feuershows, der tägliche Besuch der skurril verkleideten Schneekönigin sowie die „Himmelswerkstadt“, in der Kinder Weihnachtsdekoration und -geschenke basteln können.
In der Ferienregion Inn-Salzach im Osten Oberbayerns findet am dritten Adventswochenende die „Burghauser Burgweihnacht“ statt: Vom „Liachtlanzünder“, der Geschichten rund um die Weihnachtszeit erzählt, über Schattenspiele bis hin zu Konzerten ist für Gäste neben den klassischen Ständen auch ein buntes Rahmenprogramm geboten. Eine Besonderheit in der Region Chiemsee-Alpenland ist der Christkindlmarkt auf der Fraueninsel: Der romantische Inselweihnachtsmarkt findet an den ersten beiden Adventswochenenden statt und bietet neben 90 Ausstellern und feinem Kunsthandwerk auch ein Märchenzelt und einen Streichelzoo für kleine Gäste.
Während Besucher beim „Berchtesgadener Berg-Advent“ ihren Weg aus einem Christbaumlabyrinth mit Blick auf den Watzmann suchen können, erleben sie in der Alpenstadt Bad Reichenhall jeden Werktag um 16 Uhr eine musikalische, literarische oder kulinarische Überraschung. Beim sogenannten „Stelldichein“ verwandeln sich die Geschäftstüren in der Innenstadt in Adventskalendertürchen. Im Markt Schliersee findet von 13. bis 15. Dezember der historische „Wasmeiers Weihnachtsmarktl“ im Markus Wasmeier Freilichtmuseum statt – zahlreiche Aussteller präsentieren hier ihr traditionelles Kunsthandwerk. Außerdem gibt es auch in diesem Jahr wieder den traditionsreichen Christkindlmarkt in Bad Tölz inklusive Weihnachtswerkstatt im Stadtmuseum – wo beispielsweise Adventskalender selbst gebastelt werden können. Der „Winterzauber am Mohrenplatz“ in Garmisch-Partenkirchen begeistert Besucher durch seine stimmungsvolle Winterlandschaft, eine Eisfläche zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen und liebevoll geschmückte Hütten. Hoch über dem Kochelsee, mit Blick auf die umliegenden Berge, finden Besucher beim „Glentleitner Christkindlmarkt“ regionaltypische, handgefertigte Produkte, Vorführungen historischer Handwerkstechniken und ein abwechslungsreiches Mitmachprogramm für Kinder. Ein weiterer Höhepunkt ist der „Weihnachtsmarkt auf Gut Dietlhofen“ im Landkreis Weilheim im Pfaffenwinkel, welcher dieses Jahr am 15. Dezember stattfindet. Als Veranstalter sorgt die Peter Maffay Stiftung für eine gemütliche Atmosphäre mit einer Vielzahl an Bioprodukten aus der Region, originellem Kunsthandwerk und klassischer Weihnachtsdekoration.
Gelebtes Brauchtum in der Winterzeit
Der Erhalt von Traditionen ist nach wie vor fest im Alltags- und Vereinsleben vieler Oberbayern verankert. So ist ein Highlight im Veranstaltungskalender Fürstenfeldbrucks das „Luzienhäuschenschwimmen“, bei dem Schulkinder am 13. Dezember ihre selbst gebastelten und gesegneten Häuschen die Amper hinunter schicken. Der Ursprung dieses Brauchs lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen, als Schüler nach einem verheerenden Hochwasser auf diese Weise zur Heiligen Luzia beteten und der Wasserpegel daraufhin sank. Noch weiter zurück, auf das Jahr 1589, geht der „Stephani Umritt“ in Erharting in der Ferienregion Inn-Salzach, der seither jedes Jahr am Zweiten Weihnachtsfeiertag zu Ehren des Heiligen Stephanus abgehalten wird. Hier können über 20 Motivwagen mit lebendigen Heiligendarstellern und mehrere Reiterformationen mit Heiligenbildern bestaunt werden. Beim Krampuslauf am 7. Dezember in Bad Tölz ziehen dutzende furchteinflößende Gesellen mit aufwendigen Masken und schaurigen Kostümen durch die Altstadt und jagen Kindern und Erwachsenen ein wenig Angst ein, damit diese wieder artiger sind. In Berchtesgaden weist man mit dem alljährlichen „Christkindl-Anschießen“ dem Christkind täglich von 17. bis 24. Dezember um 15 Uhr mit Salutschüssen den Weg auf die Erde.
Quelle: Tourismus Oberbayern München