Über die dramatische Lage der Unternehmen der Reisewirtschaft hat heute Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), den Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier informiert und von der Bundesregierung schnelleres Handeln gefordert.
Die Reisewirtschaft leide erheblich unter den Folgen der Covid-19-Pandemie, erklärte Fiebig. Allein von Mitte März bis Ende April hatte die Branche Umsatzeinbußen in Höhe von 4,8 Milliarden zu verkraften. „Wir brauchen endlich die verpflichtende Gutschein-Lösung, die die Bundesregierung bereits im Kabinett beschlossen hat.“ Bis zum jetzigen Zeitpunkt liege keine Entscheidung aus Brüssel dazu vor. „Der Prozess in Brüssel ist zu langsam. Die Bundesregierung muss mehr Tempo machen und vorhandene Spielräume für eine nationale Lösung nutzen“, so Fiebig.
Die Unternehmen der Reisebranche sind mehrfach in einer Zwangslage: Sie machen keine Umsätze mehr und sind darüber hinaus gezwungen, Reisenden Zahlungen für Reisen zu erstatten, die aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten. „Das schwächt die Unternehmen in dieser existenziellen Krise zusätzlich“, erläutert Fiebig. „Wir sehen uns einem dramatischen ökonomischen Zersetzungsprozess gegenüber – und die nicht vorhandene Entscheidungsfindung der EU tut ihres dazu. Die Reisewirtschaft als Ganzes gerät hier dramatisch zwischen die Mühlsteine und könnte als Industrie zerrieben werden“, mahnte der DRV-Präsident.
Stützungsmaßnahmen um Förderlücken zu schließen
Viele Unternehmen sind aufgrund behördlicher Anordnungen infolge von Covid-19 in wirtschaftliche Schieflage geraten, beispielsweise durch die weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Sie mussten ihre Geschäftstätigkeit einstellen, ohne dies in irgendeiner Form durch eigenes unternehmerisches Handeln beeinflussen zu können. „Hier sind gezielte Stützungsmaßnahmen erforderlich, um genau diese Förderlücke zu schließen“, so der DRV-Präsident.
Quelle: DRV