Die vielseitige Region um den nördlichen Gardasee ist nicht nur eine Topdestination für Outdoor-, Kultur- und Wellness-Erlebnisse. Hier gedeihen im milden, alpinen Gebirgs- und Seen-Klima auch heimische Oliven! Ihnen und ihren begehrten Spitzenölen zu Ehren wird alljährlich gefeiert und genossen!
Dass in der nördlichsten Anbauregion Europas Oliven zur Olivenölherstellung geerntet werden können, die sich heute mit allen Sinnen erleben lassen, ist unter anderem auch den Römern zu verdanken. Denn sie führten hier vor fast 2.000 Jahren die edle Sorte Casaliva ein. Bis heute wird diese hochwertige Sorte auf den charakteristischen sonnigen Terrassen des Alto Garda angebaut, umgeben von Trockenmauern, Bergen, Wäldern und Seen. Sie macht immerhin 70 Prozent der jährlich rund 1500 Tonnen geernteten Oliven der Region Garda Trentino aus, die etwa 250 Tonnen Öl ergeben. Dabei profitieren die etwa 100.000 Olivenbäume im Garda Trentino auf einer Anbaufläche von 500 Hektar sowohl vom kalkhaltigen Boden als auch mediterranem Mikroklima samt milderndem Einfluss des nördlichen Gardasees und seiner Winde, insbesondere der Òra. Heraus kommen nicht nur herrliche Düfte und Aromen, sondern auch native extra Olivenöle mit der höchsten Qualitätsstufe, wie etwa das Olio Extravergine Garda Trentino DOP.
Immerhin tragen einige der knorrigen Bäume schon seit über hundert Jahren Früchte; Olif de Bòtes, dem monumentalen Methusalem und mit annähernd 1000 Jahren ältestem Olivenbaum im Garda Trentino, wurde sogar mit Millenario ein eigenes Öl gewidmet. Manch eine Olive wächst an sogenannten „extremen Bäumen“, hoch über der Meereshöhe gelegen und weit jenseits des 46. nördlichen Breitengrads direkt zu Füßen der Dolomiten. Und weil allerorten die Bauern fast vollständig mittels elektrisch gesteuertem Tropfsystem bewässern und Wasserressourcen effizient nutzen, ist das begehrte Öl nicht nur nachhaltig. Mit goldgrüner Farbe, leichtem, fruchtigem Geschmack, bitteren und würzigen Noten, dazu sehr vielen Nährwerten, Antioxidantien, Polyphenolen, einfach gesättigten Fettsäuren, hohem Gehalt an Vitamin A und noch mehr E, sind diese erstklassigen Öle auch wahre Allheilmittel für alle Sinne – extern wie intern.
Obwohl im Trentino gerade mal mit 0,1 Prozent zu Italiens gesamter Olivenproduktion beigetragen wird, ist die Aufmerksamkeit auch unter internationalen Kennern groß. Spektakulär an den Hängen am Fuße der Burg von Arco gelegen lädt unter mehreren interessanten Destinationen im Garda Trentino etwa der historische Hain „Olivaia di Arco“ mit 4.100 Olivenbäumen zu teils geführten Wanderungen, Besuchen und Degustationen ein.
Zwischen Oktober und November ist die Zeit nicht nur reif, um die jetzt noch grünen Oliven traditionell per Hand und Kamm zu lesen. Alle Produkte wie die ausschließlich kaltgepressten Öle, dazu Oliven-Brote, -Dressings, -Aufstriche, -Tees bis hin zu Accessoires aus Olivenholz aber auch Kosmetik samt wertvollen Oliven-Extrakten wollen schließlich genossen, erprobt und beurteilt, zudem von den Bauern alles über den traditionellen Olivenanbau erfahren, unter Olivenbäumen gewandert oder sogar einmal auf einem Olivenhain übernachtet werden. Am besten geht das beim Besuch des traditionellen Oliven-Fests „Frantoi Aperti“ am 4. und 5. November 2023 an verschiedenen Standorten im Garda Trentino: An diesen ‚Tagen der offenen Türe‘ laden jetzt ausgewählte Ölmühlen zu sensorischen Erlebnispfaden als Teil eines „Monats des Geschmacks“ mit weiteren genussvollen Food- bis hin zu Weinveranstaltungen ein. Besucher staunen über unterschiedlichste Aromen und Geschmäcker der angebotenen Öle, kaufen nach Herzenslust lokale Produkte für zu Hause, Freunde und Weihnachten ein und testen sich, etwa auch in ausgewählten Restaurants der Gegend, durch themenbezogene Gerichte, Menüs und Delikatessen.
Und noch ein Besuch lohnt sich: Im Valle die Ledro lädt das Museum des Pharmalabors Foletto zu einer Reise und Workshops rund um Medizin und ihre Herstellung ein. Die Apotheker diese urigen Labors stellen zudem feinste Oliven-Cremes und -Seifen ‚made in Garda Trentino‘ her. Sie verwöhnen mit den hervorragenden Nährwerten der lokalen Oliven ebenso die Haut, wie die feinen Badeöle, Shampoos bis hin zu Feuchtigkeitscremes der Ölmühle Frantoio Bertamini in Vignole bei Arco.
Kenner bringen sich vom „Frantoi Aperti“ ihr Öl, etwa für Fisch-, Fleisch-, Gemüsegerichte, Suppen oder die Pinzimonio, die einfache Salatsauce mit bestem Öl, Essig, Salz und Pfeffer mit nach Hause. Und mit der typischen Paste Molche lässt sich dann zuhause das typisch lokale und extrem köstliche Pan Di Molche-Brot gleich selbst nachbacken.
Wandeln und wandern zwischen Olivenbäumen
Waldbaden in Tenno: Bei dem mit einem CSEN-zertifiziertem Leiter geführten 2-Std. Waldspaziergang geht es mit richtig viel mediterranem Touch durch Steineichen und Olivenbäumen, um hier die duftende warme Brise einzuatmen, die so sehr nach Süden schmeckt.
Zu den Festungen des Monte Brione: Die leichte, 6,3 km lange Wanderung beginnt am Hafen S. Nicolò in Riva del Garda und führt über den Kamm des Monte Brione und auf dem Sentiero della Pace durch ein Naturschutzgebiet mit typisch mediterraner Flora und enormer Artenvielfalt, samt Olivenbäumen.
Auf der Rilke Promenade: Über 2 Stunden dauert der hübsche, unterhaltsame Spazierweg ab/bis Arco. Etwa wenn es zwischen Gemüsegärten und Olivenbäumen auf dem Weg zum Burgfelsen empor geht. Der Weg zeichnet verschiedene Orte nach, die den Poeten inspirierten.
Die Dürer-Promenade in Arco: Auf über 7,5 Kilometern tritt man von Arco bis nach Varignano in den Fußstapfen des Malers Albrecht Dürer, der sich Ende des 15. Jahrhunderts von diesen Orten und den Olivenhainen inspirieren ließ und die Burganlage Arcos auf Leinwand bannte.
Coste di Baone: Die leichte 2 Stunden-Wanderung, die auch für Familien mit Kindern geeignet ist, führt entlang der steilen Felsen und den mit Oliven bepflanzten Hängen des Monte Baone mit tollen Ausblicken bis zum Gardasee.
Slow-Food ausgezeichnet
Einige der nativen extravergine Olivenöle im Garda Trentino hat die bekannte Genuss-Initiative Slow-Food mit dem Nationalen Förderpreis ausgezeichnet. Diese Anerkennung setzt voraus, dass die Bauern ihre Olivenhaine ohne synthetische Düngemittel und chemische Unkrautvernichter bewirtschaften und mindestens 80 Prozent der Bäume 100 Jahre oder älter sind.
Pane Di Molche-Brot selbst backen
Das leckere, traditionelle Olivenbrot mit Molche lässt sich einfach selbst backen. Dazu braucht es die körnige, bittere Paste Molche, die aus Olivenschalen, -Fruchtfleisch und –Kernfragmenten besteht, allesamt feste Rückstände, die bei der Verarbeitung von Olivenöl anfallen. Molche, das zur bäuerlichen Tradition im Garda Trentino gehört, schmeckt auch auf Bruschetta und mit Nudeln.