Deutschlands höchste Baustelle auf Deutschlands höchstem Berg: Die Doppel-Schleppliftanlage Wetterwandeck im Zugspitz-Skigebiet wird durch eine moderne kuppelbare Sechser-Sesselbahn ersetzt, um mit dem Start der kommenden Wintersaison Skifahrern und Snowboardern noch mehr Komfort bieten zu können. Bis es allerdings soweit ist, gibt es noch einige logistische Herausforderungen zu überwinden – schließlich müssen Arbeiter und Baumaterialien erst einmal in das auf knapp 2.700 Metern Höhe gelegene Areal befördert werden.
Die Bauarbeiten für die knapp 1.600 Meter lange Anlage mit 67 Sechser-Sesseln und einer Förderleistung von 2.200 Personen pro Stunde erstrecken sich über zwei Sommer, sprich: über einen Zeitraum von, im günstigsten Fall, zwei Mal drei Monaten. Die vorbereitenden Arbeiten für die neue Bahn, die einen Höhenunterschied von fast 300 Metern überwindet, wurden bereits im vergangenen Jahr getroffen: Sämtliche Stations- und Stützenfundamente sind ausgehoben, die Ankerpfähle gesetzt und die Kabel der Stromversorgung verlegt. Seit Anfang dieses Jahres transportiert das Team der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG bereits Bauteile zu Berg. Die logistischen Anforderungen sind dabei enorm. Alles, was für die Baustelle benötigt wird, muss mit der Zahnradradbahn zum Bahnhof Zugspitzplatt transportiert werden und gelangt dann über Pistenraupen und LKW zur zukünftigen Talstation der Wetterwandeckbahn. Der zweite und letzte Bauabschnitt begann mit dem Ende der Skisaison Anfang Mai 2012.
Nach einem besonders schneereichen Winter mussten zunächst circa 50.000 Kubikmeter Schnee mit Hilfe von Pistenraupen beiseite geschoben werden, um die Baustelle einrichten zu können. Mittlerweile ist nicht nur das 25,7 Tonnen schwere Förderseil der neuen Wetterwandeckbahn an seinem zukünftigen Bestimmungsort eingetroffen, sondern auch zwei Baukräne und eine Betonmischanlage aufgebaut sowie die Materialseilbahn zum Transport der Stützenteile und des Betons in Betrieb genommen. Erste Stützenelemente des neuen Sesselliftes sind bereits ebenfalls vor Ort.
Abgesehen von ihrer Lage weist die Baustelle noch eine Besonderheit auf: Der für den Beton benötigte Sand und Kies wurde durch das Aufbereiten des vorhandenen Felsmaterials aus dem Aushub der Talstation gewonnen. So kamen nicht nur „ureigene“ Rohstoffe zum Einsatz – auch die Logistik hat davon profitiert: Mehr als 200 Transportfahrten mit der Zahnradbahn vom Tal und weiter zur Baustelle konnten dadurch gespart werden. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf den Zeitplan des Bauvorhabens aus, sondern freut auch die Budget-Verantwortlichen, die insgesamt rund 9,5 Millionen Euro an Kosten für den Bau der neuen Wetterwandeckbahn veranschlagt haben.
„Wenn alles weiterhin nach Plan läuft, sind wir für einen frühen Winterbeginn gerüstet und können dann unseren Gästen eine moderne kundenfreundliche Sesselbahn präsentieren“, so Manfred Haas, Betriebsleiter Skigebiet Zugspitze.
Der aktuelle Baufortschritt der neuen Wetterwandeckbahn kann im eigens dafür eingerichteten Bautagebuch Wetterwandeck verfolgt werden: www.zugspitze.de/de/aktuell/bautagebuch_wetterwandeckbahn.htm
Weitere Informationen zur Zugspitze und allen Bahnen und Liften der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG gibt es unter www.zugspitze.de.