Weltreise über die schönsten Märkte

Pike Place Market Bild: Visit Seattle/Rachael Jones

Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Selbstgemachtes, Kunsthandwerk oder Antikes – auf Märkten findet man weltweit alles, was das Herz begehrt. Von lebenden Ziegen in Nizwa im Oman über frisch gefangenen Fisch in Malta oder im schwedischen Göteborg bis zu Produkten direkt von Bauern aus der Region in Los Angeles, Seattle oder Adelaide. Kunst und Kultur gibt es zusätzlich auf dem Markt in Portland, Oregon und gleich mehrere Märkte können Kapitäne und Mitfahrer auf einem Hausboot von LeBoat im Elsass anfahren.

Oman: Ein traditioneller Markt in der Oasenstadt Nizwa

Die alte Hauptstadt Omans liegt in einer großen Oase, an der Kreuzung der Karawanenwege von Norden nach Süden. Nizwa ist eine Stadt mit reicher Geschichte und Tradition und auch heute noch ein lebhafter Handelsplatz. Hinter der alten Stadtmauer erstreckt sich der Souq, wo einheimische Händler eine Vielzahl von Waren anbieten – von Obst und Gemüse über Fisch, Fleisch und Gewürze bis hin zu handgefertigten Tonwaren, Kleidung und Silberschmuck. Jeden Freitagmorgen findet hier ein Viehmarkt statt, zu dem Einheimische aus der umliegenden Bergregion mit ihren Ziegen anreisen. Dieses beliebte Spektakel können auch Touristen erleben, sofern sie bereit sind, früh aufzustehen. Tipp: Besucher sollten die große Auswahl an Datteln probieren und diese vakuumverpackt als Souvenir mit nach Hause nehmen. Omanis genießen Datteln gerne pur zum Kaffee oder in Tahina und Nüssen eingelegt – ein ganz besonderes Geschmackserlebnis!

Elsass-Lothringen: Vom Hausboot auf den Markt

Wer seinen Urlaub auf einer schwimmenden Ferienwohnung nicht mit einem Supermarktbesuch beginnen möchte, sollte seine Route nach den Markttagen im Hausbootrevier planen. Eine kulinarische Entdeckungsreise erwartet einen auf dem Canal de la Marne au Rhin von Hesse nach Strasbourg. Der malerische Wasserweg führt durch charmante Ortschaften mit lebhaften Märkten, die alles bieten, um in der Bordküche typische Gerichte wie Choucroute Alsacienne oder Coq au vin zuzubereiten oder einfach einen Munster-Käse zu einem Glas Crémant an Deck zu genießen. Wer gegenüber von Schloss Rohan in Saverne anlegt, erreicht den großen Wochenmarkt (donnerstags) in wenigen Minuten oder radelt dienstags in einer halben Stunde nach Dettwiller. Räder können an Bord mitgenommen werden. In Lutzelbourg unterhalb der Burg wird es montags mit duftenden Crêpes etwas kleiner. An vielen Orten finden Bootsurlauber eine Boulangerie, um mit frischem Baguette oder Croissants in den Tag zu starten. Zur Streckenplanung hält der Hausbootanbieter Le Boat detaillierte Routenplaner bereit und berät auch persönlich.

Los Angeles: Hippe Bauernmärkte mit Historie

Los Angeles ist bekannt für neue Food-Trends, die nicht nur in angesagten Lebensmittelgeschäften, sondern auch auf historischen Märkten zu finden sind. Der Original Farmer’s Market in Mid City existiert seit mittlerweile 90 Jahren an der Ecke der Fairfax und Third Street. Bei seiner Eröffnung im Jahr 1934 befand sich dort die Gilmore Ranch, und ein Dutzend Landwirte und Händler verkauften Obst, Gemüse und andere Produkte von ihren Ladeflächen aus. Heute ist der Markt ein beliebter Hotspot mit fast 100 Gourmet-Lebensmittelläden, Restaurants und Einzelhändlern, viele davon seit Generationen im Familienbesitz. Noch älter ist der Grand Central Market in Downtown LA, der 1917 als größter und feinster Markt an der Pazifikküste eröffnet wurde. Heute sind dort noch 40 Geschäfte zu finden – vom Gewürzstand über die Berliner Currywurstbude bis hin zu legendären Händlern wie China Cafe und Roast to Go, die seit über einem halben Jahrhundert Kaffeespezialitäten anbieten. Mit seinen bunten Ständen ist der Markt ein Mikrokosmos der Kulturen und immer noch im Trend.

Malta: Ein Fischmarkt vor Postkarten-Kulisse

Märkte sind das Herzstück des maltesischen Dorflebens, fast jeder Ort hat wöchentlich einen Markt. Die Malteser besuchen die Märkte nicht nur zum Einkaufen, sondern auch, um soziale Kontakte zu pflegen und Neuigkeiten auszutauschen. Dies macht das bunte Treiben auch für Touristen zu einem besonderen Erlebnis. Der wohl bekannteste Fischmarkt Maltas befindet sich im kleinen Fischerdorf Marsaxlokk und zieht sonntags zahlreiche Besucher an. Frischer Fisch und Meeresfrüchte werden teils direkt von den Fischerbooten verkauft, dazu gibt es frisches Obst, Gemüse, Käse, Handwerkskunst und Kleidung. Tipp: Besuchen Sie Malta im Winter, wenn das Wetter angenehm mild ist. Dann trifft man auf weniger Touristen und die romantische Kulisse mit den bunten Booten im faszinierend blauen Wasser ist eine Wohltat für die Sinne und ideal für ein Picknick mit lokalen Produkten wie maltesischem Brot, handgeschöpftem Schafskäse, fruchtig-würziger Tomatenpaste, Kapern oder gefüllten Pastizzi mit Bohnen.

Südaustralien: Der größte Indoor-Markt der Südhalbkugel

In Südaustralien erwartet einen der Adelaide Central Market, einer der ältesten und größten überdachten Lebensmittelmärkte der südlichen Hemisphäre. Genau genommen ist er sogar der größte – mit über 70 Ständen und mehr als acht Millionen Besuchern jährlich. Der Markt, der am 22. Januar 1870 erstmals eröffnet wurde, bietet Feinschmeckern aus aller Welt eine große Auswahl an typischen Produkten aus Australien sowie italienisches Soulfood, deutsche Mettwurst oder orientalische Spezialitäten. Er befindet sich in der Federal Hall im Herzen der kosmopolitischen Küstenstadt und ist an fünf Tagen in der Woche geöffnet (sonntags und montags geschlossen). Tipp: Foodies sollten an einer einstündigen Erkundungstour über den Markt mit dem Anbieter Flamboyance Tours teilnehmen, um einen guten Überblick über die kulinarische Vielfalt zu erhalten und ein paar Geheimtipps von Einheimischen zu bekommen.

Oregon: Kunstausstellung, Konzert und Basar zugleich

Von März bis Dezember findet im Stadtviertel Old Town/Chinatown in Portland, Oregon, jeden Samstag und Sonntag der Portland Saturday Market unter freiem Himmel statt. Seit seiner Gründung vor 50 Jahren durch zwei Künstlerinnen hat sich der Markt zu einem der größten und bekanntesten Kunsthandwerkermärkte in den Vereinigten Staaten entwickelt. Doch der Begriff „Markt“ trifft es nicht ganz: Der Portland Saturday Market ist vielmehr ein Ausdruck der kreativen und kulturellen Vielfalt Portlands. Hier verkaufen lokale Künstler ihre handgefertigten Produkte, Musiker und Straßenkünstler zeigen ihr Können, Einheimische treffen auf Besucher, und auch Foodies kommen auf ihre Kosten.

Göteborg: Die Fischkirche als Pilgerziel für Seafood-Liebhaber

1874 erbaut, erinnert das ikonische Gebäude der Fiskekyrkan im schwedischen Göteborg aufgrund seiner hohen Bögen und des spitzen Dachs an eine Kirche. Auch der Name deutet auf ein Gotteshaus hin. Doch seit jeher ist es ausschließlich ein Pilgerziel für Fischliebhaber und die Anlaufstelle für frischen Fisch und köstliche Meeresküche. Vier Jahre lang mussten die Göteborger und die Besucher der westschwedischen Hafenstadt auf das Wahrzeichen verzichten. Anfang 2024 öffnete die Fiskekyrkan nach umfassender Renovierung wieder ihre Pforten: im neuen Look und mit gleich vier Fischrestaurants unter ihrem Dach.

Seattle: Der älteste Bauernmarkt der USA

Der Pike Place Market in Seattle ist einer der ältesten kontinuierlich betriebenen öffentlichen Märkte in den Vereinigten Staaten. Er wurde erstmals 1907 eröffnet, um den steigenden Preisen für Zwiebeln entgegenzuwirken, indem die Stadt Seattle den Bauern ermöglichte, ihre Zwiebeln direkt an die Bürger zu verkaufen. Heute ist das Angebot des Marktes deutlich vielfältiger, und er zählt mehr als 500 Verkaufsstände, Geschäfte, Restaurants und Bars. Wer den Markt besucht, kommt an Rachel nicht vorbei: Das bronzene „Sparschwein“ symbolisiert die soziale Seite des Marktes. Spenden kommen der Pike Place Market Foundation zugute, die Nachbarschaftszentren und bezahlbaren Wohnraum fördert.