Los Angeles auf die skurrile Tour  

Bild: Los Angeles Tourism & Convention Board

10 außergewöhnliche Museen und Aktivitäten, die man in Los Angeles nicht erwartet – Von viktorianischer Architektur über Hollywood-Glamour bis hin zu hochmodernen Sportstätten 

Los Angeles beheimatet zahlreiche weltbekannte Attraktionen, die auf der Bucketlist eines jeden Besuchers stehen. Aber auch für LA-Kenner oder alle, die abseits ausgetretener Pfade die Stadt der Engel und ihre vielfältigen Viertel entdecken möchten, gibt es ganz besondere Museen oder Orte, die man in dieser Art hier nicht vermutet hätte. Kultur- und Geschichtsinteressierte werfen einen Blick in ein Museum über den Kalten Krieg, bestaunen historische Villen, tauchen in LA’s kunterbunte Popkultur ein oder entdecken Chinatowns Gassen mit einem Geisterjäger. Filmfans kommen den Stars im Hollywood Museum so nah wie nie zuvor oder besuchen Hollywood-Legenden auf Friedhöfen voller Kunst und (tierischer) Geschichten. Auf den Spuren der LA Lakers oder LA Rams wandeln Sportfans bei VIP-Touren in hochmodernen Stadien, während ein nostalgisches Burger Museum und das Hello Kitty Cafe für den perfekten Instagram-Moment sorgen.    

VIP-Tour zu Sportlegenden

In Los Angeles können Sportfans jetzt schon einen Blick hinter die Kulissen vieler Austragungsstätten der FIFA-Fußballweltmeisterschaft (2026), des Super Bowls LXI (2027) und der Olympischen sowie Paralympischen Spiele (2028) werfen. Im SoFi Stadium werden Spiele aller genannten Veranstaltungen ausgetragen und es ist die erste Spielstätte überhaupt, in der gleich drei dieser globalen Events stattfinden. Für Interessierte bietet das SoFi Stadion – Heimat der Los Angeles Rams und Los Angeles Chargers – Touren in die exklusivsten Bereiche, unter anderem den Premium-Suiten, den Umkleideräumen der Teams oder den Spielertunnel, an. Auch die Crypto.com Arena und das Rose Bowl Stadium haben VIP-Touren im Programm. Letzteres trägt den Spitznamen „America’s Stadium” und ist ein nationales Kulturdenkmal. In diesem Outdoor-Stadium erleben Besucher auf einer Tour beispielsweis einen original Umkleideraum aus dem Eröffnungsjahr 1922, haben Zugang zum Spielfeld, der Pressebox, zu den Luxus-Suiten und dem Court of Champions.

Blick hinter den Eisernen Vorhang

Das Wende Museum in Culver City ist ein Archiv des Kalten Krieges und eine führende Forschungseinrichtung auf ihrem Gebiet. Mit mehr als 100.000 Erinnerungsstücken gewährt es faszinierende Einblicke in die östliche Perspektive des Kalten Krieges sowie das Leben hinter dem Eisernen Vorhang. Justinian Jampol aus Los Angeles studierte in Oxford russische und osteuropäische Geschichte und erwarb nach dem Fall der Berliner Mauer Statuen, Teller, Figuren, Poster und Gemälde des Sowjetimperiums, für die sich niemand mehr interessierte. Besucher bekommen im Wende unter anderem Lenin-Büsten, dekorative Keramikteller, Schallplatten, Trainingsanzüge der ostdeutschen Olympiamannschaft, Speisekarten von sowjetischen Kreuzfahrtschiffen und Material vom Checkpoint Charlie zu sehen. Ein weiteres Zeitzeugnis findet man ebenfalls in Mid-Town LA, denn in unmittelbarer Nähe des LACMA steht ein Teil der Berliner Mauer, der mit Streetart verziert wurde.

Kunst in ewiger Ruhe

Im Stadtteil Glendale erwartet Kunstinteressierte ein Museum mit zwei der größten religiösen Gemälde in der westlichen Hemisphäre. Das Forest Lawn Museum befindet sich auf dem gleichnamigen Friedhof, auf dem unter anderem Hollywood-Stars wie Humphrey Bogart, Walt Disney oder Clark Gable ruhen. Neben einer permanenten gibt es auch wechselnde Ausstellungen, aber das Highlight ist Michelangelos „Das Letzte Abendmahl“. Das fast 100 Jahre alte und neun Mal viereinhalb Meter große Buntglasfenster wurde in Italien von Hand gefertigt, wobei die Vollendung fast sieben Jahre dauerte – drei Jahre länger als Leonardos Original. Besucher können das farbenprächtige Kunstwerk im Großen Mausoleum bewundern. Dort soll auch der King of Pop ruhen.

Filmstars hautnah

100 Jahre Hollywood-Geschichte und die weltweit umfangreichste Sammlung dazu zeigt das Hollywood Museum im historischen Max Factor-Gebäude. Wo der Star-Visagist einst die Looks der Hollywood-Diven kreierte, bestaunen Besucher heute auf vier Etagen mehr als 10.000 authentische Schätze. Darunter finden sich Filmkostüme und Drehbücher ebenso wie Autos von Stars oder Erinnerungsstücke aus beliebten Filmen und Serien. Zu den Highlights zählen Elvis’ Bademantel, Rockys Boxhandschuhe sowie die weltweit größte Sammlung von Andenken an Marilyn Monroe, darunter ihr berühmtes „Million Dollar-Kleid”. Gruselfans bekommen in der Zelle von Hannibal Lecter aus „Das Schweigen der Lämmer” Gänsehaut und können einen Blick auf Boris Karloffs Mumie, Andenken von Vampira sowie Frankenstein werfen.

Reise in die Anfänge der Popkultur

Zwei Flugzeughangars, vollgepackt mit Erinnerungsstücken und nostalgischen Leuchtreklameschildern, erwartet Besucher in Van Nuys im San Fernando Valley. Das Valley Relics Museum ist ein echter Geheimtipp und ermöglicht einen einzigartigen Einblick in die Valley-Popkultur des 20. Jahrhunderts. Zu bestaunen sind weiterhin Oldtimer, darunter der VW-Bus aus dem Film „Ich glaub‘, ich steh‘ im Wald“, alte Jahrbücher, Speisekarten aus Restaurants, Kunst, alte BMX-Fahrräder sowie eine Arkade mit Retrospielen. Das Museumsteam bietet über den My Valley Pass zudem Führungen zu zahlreichen Drehorten in der Region an.

Hollywoods Hundehimmel

Mae Wests Affe Boogie, ein Hollywood-Huhn, Tarzan-Schimpanse Cheetah, MGM-Löwe Tawny oder Humphrey Bogarts und Lauren Bacalls Cocker Spaniel Droopy – im Tod sind sie alle vereint im Los Angeles Pet Memorial Park in Calabasas. Gegründet im Jahr 1929 von einem Tierarzt, der die Lieblinge vieler Stars betreute, ist dieser Tierfriedhof einer der ältesten an der Westküste und letzte Ruhestätte für zahlreiche treue Freunde. Deren Anwesenheit soll überall im Park zu spüren sein und mancher berichtet sogar von einem geisterhaften Lecken an der Hand, das dem Hundegeist von Dobermann Kabar, dessen Herrchen einst Filmstar Rudolph Valentino war, zugeschrieben wird.

Die Geister, die ich rief…

Los Angeles’ Stadtviertel Chinatown ist das erste chinesische Viertel in den USA und hat seinen Ursprung in den 1930er Jahren. Für Besucher, die Chinatowns Vergangenheit einmal auf eine andere Art und Weise erkunden möchten, empfiehlt sich eine The Haunt-Geistertour mit Wes Leslie. Ausgestattet mit professioneller Geisterjäger-Ausrüstung erwartet die Teilnehmer ein paranormales Erlebnis, bei dem sie die gespenstische Geschichte und Architektur entdecken. Sie begeben sich in einige der ältesten und am stärksten heimgesuchten Straßen von Chinatown und halten Augen und Ohren offen auf der Suche nach unerklärlichen Phänomenen. In Zukunft ist auch eine Geistertour in Hollywood geplant.

Lebendiges Architekturmuseum

Wie in einer Geschichte von Charles Dickens fühlen sich Besucher des Heritage Square Museums, einer Ansammlung von neun viktorianischen Villen in Highland Park. Die zwischen 1876 und 1900 erbauten Häuser konnten vor dem Abriss bewahrt und umquartiert werden. Das rot-grüne Hale House im Queen-Anne-Stil besticht mit seinen Türmchen, Buntglasfenstern und kunstvollen Schnitzereien. Bemerkenswert sind ebenfalls das achteckige Longfellow-Hastings House und das Colonial Drug House, das eine Nachbildung einer Apotheke aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg mit einem alten Sodabrunnen und originalverpackten Produkten darstellt. Besucher haben Zugang zum Erdgeschoss der Villen, wo Guides in viktorianischem Gewand ausführliche Touren anbieten.

The Original In-N-Out Burger Museum

Kein Besuch in LA ist komplett ohne einen Stopp in einem der legendären Burger-Läden der Kette In-N-Out. 1948 eröffnete das erste In-N-Out im Stadtteil Baldwin Park als erstes Drive-Thru-Lokal in Kalifornien. Ein originalgetreuer Nachbau des Ladens steht seit 2014 nicht weit entfernt vom ursprünglichen Standort. Dieser ist knapp über 30 Quadratmeter groß und entführt Besucher in die Vergangenheit, als ein Hamburger 25 Cents, Pommes 15 Cents und eine kalte Cola zehn Cents kosteten. Ikonisch sind die zwei gekreuzten Palmen, die erstmals 1972 vor dem Webeschild gepflanzt wurden – eine Tradition, die viele In-N-Out-Lokale bis heute fortsetzen.

Speisen bei Hello Kitty

Im September 2024 eröffnete LA’s erstes Hello Kitty® and Friends Cafe und erstrahlt in fröhlichem rosa Ambiente auf dem Universal CityWalk vor den Toren der Universal Studios Hollywood. Fans der beliebten japanischen Comicfigur und ihrer Freunde können sich über süße Leckereien sowie instagrammable Getränke, die von Hello Kitty-Charakteren inspiriert sind, freuen. Ein besonderer Augenschmaus sind die Desserts, darunter bunte Macarons und der beliebte rote Schokoladenkuppelkuchen mit Zimtmousse, Apfelkuchenfüllung und Zimtstreuseln. Im Sanrio® Smile Shop finden Hello Kitty-Fans zudem eine Vielzahl an Sammlerartikeln.