In den vergangenen Tagen hat es in der arabischen Welt zahlreiche Demonstrationen und Ausschreitungen gegen ein Schmähvideo gegeben, in dem unter anderem der Prophet Mohammed verunglimpft wird. In der sudanesischen Hauptstadt Khartum wurde am Freitag auch die deutsche Botschaft angegriffen und in Brand gesetzt.
Die Bundesregierung fürchtet, dass sich die Proteste auch auf weitere Länder und gegen andere westliche Nationen ausweiten könnten. Das Auswärtige Amt hat deshalb seine Botschaften in einigen islamischen Staaten geschlossen und Einreisewarnungen ausgesprochen.
Generell wächst in den nordafrikanischen und den südlich an die Sahara grenzenden Ländern die Gefahr des islamistischen Terrorismus und krimineller Übergriffe. Es wird derzeit gezielt nach Ausländern zum Zwecke der Entführung gesucht. Dabei sind gerade auch deutsche Staatsangehörige einer deutlich ansteigenden Anschlags- und Entführungsgefahr ausgesetzt.
Darüber hinaus ist besondere Vorsicht in folgenden Ländern der arabischen Welt geboten:
Libyen
Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Libyen. Die Lage im ganzen Land ist unübersichtlich, so dass bewaffnete Auseinandersetzungen jederzeit möglich sind. In den letzten Monaten kam es zu zahlreichen Vorfällen, bei denen Angriffe gezielt auf ausländische Einrichtungen oder Repräsentanten verübt wurden.
Sudan
Am 14. September wurde die Deutsche Botschaft in Khartum gestürmt und in Brand gesetzt. Die Botschaft ist derzeit bis auf weiteres geschlossen. Vor diesem Hintergrund wird zur besonderen Vorsicht geraten. Demonstrationen und Menschenansammlungen sollten weiträumig gemieden werden.
Syrien
Vor Reisen nach Syrien warnt das Auswärtige Amt deutlich und fordert mit Nachdruck alle Deutschen, die das Land noch nicht verlassen haben, zur Ausreise auf. Die Deutsche Botschaft in Damaskus ist für den Besucherverkehr geschlossen und kann im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten. Seit dem 24. Juli stellt der Erwerb von Flugtickets bei Syrian Arab Airlines durch EU-Bürger eine Straftat dar. Erlaubt ist nur der Erwerb von Flugtickets zur Evakuierung aus Syrien.
Jemen
Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Jemen. Die Lage im ganzen Land ist unübersichtlich und birgt erhebliche Risiken durch innere Konflikte, Stammesauseinandersetzungen und terroristische Anschläge. In ganz Jemen besteht auch für deutsche Staatsangehörige die Gefahr, Opfer einer Entführung zu werden.