Seit genau 85 Jahren hilft der „Royal Flying Doctor Service“ (RFDS) im australischen Outback Menschen in Not. In diesem Jahr feiert die gemeinnützige Organisation, deren Ziel es ist es, Bewohnern in entlegenen Regionen die gleiche medizinische Versorgung zu bieten wie denen in den Städten, runden Geburtstag.
Anlässlich des 85-jährigen Bestehens arbeitet der RFDS mit der Australian Stockman´s Hall of Fame in Longreach zusammen. Dort wurde ein neues Informationszentrum eröffnet. Besucher der Ausstellung können in die historische und die gegenwärtige Welt eintauchen und den Helden von damals und heute ganz nah sein. Sie haben die Möglichkeit, durch ein typisches Rettungsflugzeug mit vielen interaktiven Anzeigen und medizinischer Ausstattung zu schreiten. Dabei sieht man die Funktechnik und die ärztlichen Hilfsmittel, die bereits in den Tagen von John Flynn, dem Gründer des RFDS genutzt wurden, bis hin zu den hochmodernen Technologien, mit denen heute gearbeitet wird. Mehr Details zur Ausstellung, die täglich zwischen 9 und 17 Uhr geöffnet ist, gibt es unter www.outbackheritage.com.au.
Damit Besucher einen genauen Überblick über die Aufgaben der fliegenden Ärzte bekommen, sind mehrere Besucherzentren der „Royal Flying Doctors“ über ganz Australien verteilt. In Queensland befindet sich ein Zentrum in Charleville. Es bietet eine Sammlung historischer und moderner Erinnerungsstücke. Abgerundet wird der Besuch im Visitor Center mit dem 15-minütigen Film „Ein Tag im Leben eines fliegenden Doktors“. Das Besucherzentrum öffnet täglich von 8.30 bis 16.30 Uhr.
Der erste Stützpunkt der RFDS nahm am 17. Mai 1928 in Cloncurry in Queensland seinen Dienst auf. Zwei weitere Stationen wurden Mitte der 30er Jahre in den Queensland-Städtchen Charters Towers und Charleville eingerichtet. Mittlerweile ist der RFDS mit 21 Basen in sechs der sieben australischen Bundesstaaten und mit aktuell 61 Flugzeugen vertreten. Allein in Queensland gibt es 9 Basen.
Der Personalbestand von 1.150 Angestellten ist für eine Fläche von mehr als 7 Millionen Quadratkilometer verantwortlich. Die Outback-Ärzte versorgen pro Tag durchschnittlich 750 Patienten (im Jahr sind es rund 270.000) und führen mehr als 112 Krankentransporte täglich durch. Im Jahr kommen dabei rund 27 Millionen Flugkilometer zusammen. Dieser Service rund um die Uhr wird durch zahlreiche Partnerschaften mit Regierungen, Firmen sowie privaten Sponsoren finanziert. Jeder dieser sechs australischen Bundesstaaten pflegt unterdessen eigene Partnerschaften, um die enormen Kosten dieser wohltätigen Organisation abdecken zu können.
Der RFDS wurde durch den Pfarrer John Flynn gegründet. Ihm zu Ehren trägt der australische 20-Dollar-Geldschein bis heute sein Konterfei. Mehr Einzelheiten zum RFDS gibt es unter www.FlyingDoctor.org.au.