Im Jahr 2024 und 2025 stellt das Fichtelgebirge den Wald mit einer Vielzahl an themenspezifischen Veranstaltungen und Thementagen in den Fokus. So wird es unter anderem von 15. bis 22. Juni und von 28. September bis 5. Oktober Waldwochen geben mit Wanderungen des Fichtelgebirgsvereins, Führungen mit Förstern zum Thema Waldumbau oder Touren mit Rangern des Geoparks Bayern-Böhmen. Da mehr als die Hälfte des rund 1.000 Quadratkilometer großen Naturparks Fichtelgebirge von Wäldern bedeckt ist, ist der Wald hier allgegenwärtig – sei es für Aktivitäten wie Wandern und Radfahren, als Quelle für Nahrung wie Kräuter oder Wild sowie als Ort für Erholung, Prävention und Genesung. Die eigens zum Thema Wald erstellte Broschüre steht unter https://shop.fichtelgebirge.bayern/Der-Wald-im-Fichtelgebirge/SW10056 zum Download zur Verfügung, eine Übersicht zu den Wald-Veranstaltungen gibt es unter www.fichtelgebirge.bayern/wald.
Der Fichtelgebirgswald als Lebensraum
Während die Bergwälder des Fichtelgebirges das Revier von Luchs, Wildkatze, Auerhuhn und Rot-hirsch sind, lebt der Gartenschläfer – ein Kleinsäuger – auf den Feldblockhalden. In den Auwäldern entlang der Flüsse gehen Schwarzstorch und Fischotter auf die Jagd. Dank ausgewiesener Wander- und Radwege, Mountainbike-Strecken und Kletterrouten ermöglicht der Naturpark Besuchern die Er-kundung der vielfältigen Wälder. Gleichzeitig hilft diese Besucherlenkung die wertvollen Lebensräume der Wildtiere und Pflanzen zu schützen und sie als Mitgeschöpfe zu respektieren. Wer mehr über die hiesige Natur- und Landschaftsgeschichte erfahren möchte, besucht die Naturpark-Infostellen oder spricht die Naturpark-Ranger an, die gern Geschichten über den Wald und seine Bewohner erzählen.
Waldgesundheit im Fichtelgebirge
Die Waldgesundheit spielt eine wichtige Rolle im therapeutischen sowie präventiven Bereich und ge-rade in Bayern sind die Voraussetzungen dank vieler, ausgedehnter Waldgebiete dafür ideal – so auch im Fichtelgebirge. Hier gibt es zwei mit dem „Qualitätssiegel Waldgesundheit“ ausgezeichnete Kurwäl-der in Bad Alexandersbad, einen in Bad Berneck, einen weiteren in Bischofsgrün und Weißenstadt besitzt neben dem Kurwald sogar einen ausgezeichneten Heilwald. Während Kurwälder der Prävention dienen, tragen Heilwälder der Rehabilitation kranker Patienten bei. In den zertifizierten Waldarealen mit den dort typischen dunklen Fichten, aber auch Mischwäldern und beeindruckenden Granitblöcken, werden sorgsam entwickelte Präventionsprogramme angeboten. Darunter fallen mehrstündige von ausgebildeten Wald-Gesundheitstrainern angeleitete Waldaufenthalte. Die Teilnehmer tauchen dabei mittels verschiedener Achtsamkeits- oder Body-Mind-Verfahren, wie Gehmeditation, in die entspan-nungsfördernde Waldatmosphäre ein, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern.
Walderlebnisse im Fichtelgebirge
Staunen, Hören, Fühlen und Lernen heißt es für Familien auf dem Walderlebnispfad am Ochsenkopf. Der selbsterklärende, 1,5 Kilometer lange Pfad ist als Rundweg angelegt und bietet Kindern acht Sta-tionen mit Baumtelefon und –xylophon sowie Weitsprunggrube und Co. Auf dem fünf Kilometer langen Walderlebnispfad um Fuchsmühl wird der Entdeckergeist geweckt: Waldbesucher kommen über Guckrohre, Drehsäulen, Klappmechanismen oder Greifkästen an wissenswerte Informationen über die heimische Wasser- und Tierwelt. Auch der ganzjährig begehbare Barfuß-Sinnes-Pfad am Fichtelsee vermittelt spielerisch Wissen über Wald und Natur dank Balancierbalken, einem begehbaren Wasser-graben, Fühlfeldern mit Oberflächen aus verschiedenen Naturmaterialien, Kreativsteinen zum Bauen und Konstruieren sowie einem Stachelbaum zum Herumklettern. Der barrierefreie, 2,6 Kilometer lange Themenweg Biene & Wald führt an 40 Tafeln und Stationen vorbei, welche die Schwerpunkte Phäno-logie, Wild-/Honigbiene, Imkerei sowie Bienenweidepflanzen näherbringen. Unterwegs beobachten die Wanderer drei Bienenvölker in unterschiedlichen Beuten, eines davon in einem Baumstamm. Im Dendrologischen Garten in Bad Berneck stehen seltene Bäume und Sträucher im Mittelpunkt. Die Parkanlage liegt auf dem Gebiet eines mittelalterlichen Bergwerks, in dem einst Alexander von Hum-boldt experimentierte. Das exotische Paradies wurde Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt und mit Bäumen aus der ganzen Welt bepflanzt. Baumfans bewundern beispielsweise bis zu 150 Jahre alte Rot- und Zerreichen, Douglasien, Esskastanien, Pyramideneichen sowie orientalische Fichten. Ein Lehrpfad mit Schautafeln zu den botanischen Raritäten führt die Besucher durch das am Hang liegen-de Gelände. Mit dem Thiesenring führt einer der beliebtesten Wanderwege des Fichtelgebirges durch den Garten.
Artenschutz und Waldumbau
Als anerkannter Naturschutzverband setzt sich der Fichtelgebirgsverein e.V. für die Artenvielfalt der Tier- und Pflanzenwelt im Landkreis Wunsiedel ein. Hierzu werden Konzepte zur Bewirtschaftung und Pflege der Gewässer und Auenflächen entlang der regionalen Flüsse entwickelt und realisiert. Ziel ist, die Insektenvielfalt zu fördern und Artenkenntnis zu entwickeln, weshalb regelmäßig Vorträge oder geführte Wanderungen stattfinden. Auch zum Thema Waldumbau, der darauf abzielt, einen an Baumar-ten gemischten und dadurch stabilen Wald zu erhalten, bekommen Interessierte Informationen. So werden im Fichtelgebirge jährlich rund 300.000 Bäumchen – überwiegend Tannen, Buchen, Eichen, Douglasien und andere Arten – gepflanzt.
Mit der Pauschale „‚Das Herzstück des Fichtelgebirges“ erhalten Gäste ab 569 Euro pro Person im Doppelzimmer sieben Übernachtungen mit Frühstück im Fichtelgebirgsgasthof, fünf Führungen zum Thema Wald, Eintritt in das Felsenlabyrinth Luisenburg sowie in das Fichtelgebirgsmuseum Wunsie-del, eine Berg- und Talfahrt mit der neuen Ochsenkopfseilbahn und die Freizeitkarte Fichtelgebirge.