Ein Meer aus Sternen am australischen Himmel

Bild: John White

Ob Südlichter, Magellansche Wolken, Alpha Centauri oder die Milchstraße, in dessen Zentrum man vom roten Kontinent aus direkt blickt: In Australien erleben Besucher einzigartige Himmelsschauspiele. Das australische Outback bietet einen der dunkelsten Nachthimmel der Welt und ist ein Eldorado für (Hobby-)Astronomen und leidenschaftliche Sternengucker. Doch auch andernorts, wie auf der Eyre Peninsula oder auf Kangaroo Island, können sich Südaustralien-Besucher über hundert Mal mehr Sterne freuen als auf der Nordhalbkugel. Eines haben alle Orte gemeinsam: Durch die dünne Besiedlung und die klaren Nachthimmel fühlen sich Besucher dem Universum hier ganz nahe.

Arkaroola International Dark Sky Sanctuary

Als Südaustraliens erstes und einziges International Dark Sky Sanctuary und als erst zweites auf dem ganzen Kontinent bietet Arkaroola eines der spektakulärsten Lichtspiele der südlichen Hemisphäre. Der sehr abgelegene, tief in der südaustralischen Wüste gelegene Ort ist nicht durch Lichtverschmutzung gefährdet und gehört somit zu den 18 besten Orten weltweit, um bei klaren Nächten beeindruckende Sternformationen oder die Milchstraße zu bestaunen. Mit Camping- und Wohnwagen-Einrichtungen, Zimmern im Arkaroola Wilderness Sanctuary und Übernachtungen auf dem Bergkamm gibt es einige Möglichkeiten, wie Besucher dem Himmel näher kommen können. Geführte Astronomie-Touren, ein Besuch im großen Observatorium und Profi-Teleskope helfen dabei, in ferne Galaxien einzutauchen. Doch auch untertags kommt keine Langeweile auf, gibt es rund um Arkaroola doch 63.000 Hektar rauen und abenteuerlichen australischen Busch zu erkunden.

River Murray International Dark Sky Reserve

Einen der dunkelsten und klarsten Himmel Südaustraliens finden Sternensucher im 3.200 Quadratkilometer großen River Murray International Dark Sky Reserve, nur eineinhalb Autostunden von Adelaide entfernt. Das einzige offizielle Dark-Sky-Reservat Australiens ist eines von nur 15 weltweit und sorgt mit seinen geringen Niederschlägen und so gut wie keiner Lichtverschmutzung (21,9/22 Punkte auf der Klarheits-Skala) für perfekte Bedingungen, um das dortige Himmelszelt mit seinen rund 5.000 Sternen zu entdecken. Geführte nächtliche Erkundungstouren, sogenannte Dark-Sky-Touren, führen Besucher unter anderem zu den höchsten Klippen des Flusslaufs und bringen Licht ins Dunkle in Bezug auf Sternbilder, die Mondphasen, die nächtliche Tierwelt aber auch das Wissen der australischen Aboriginal People über das Universum. Auf eigene Faust lässt sich das Dark Sky Reserve erkunden, indem die vielen Parkplätze und Aussichtspunkte rund um das malerische Städtchen Swan Reach genutzt werden. Mit einer ausgebreiteten Decke auf der Motorhaube können Sternensucher – und Romantiker – das nächtliche Schauspiel hautnah erleben.

Ikara-Flinders Ranges National Park

Am Fuße einer zerklüfteten Gebirgskette und inmitten des 95.000 Hektar großen Ikara-Flinders Ranges National Park befindet sich mit dem Wilpena Pound Resort einer der berühmtesten Campingplätze Südaustraliens. Die uralte, über 800 Millionen Jahre alte Landschaft voller dramatischer Schluchten, Bergen und Eukalyptusbäumen ist in klaren Nächten mit einem sternenübersäten Himmel bedeckt, der sich aus einem der 15 Glamping-Zelte heraus bequem beobachten lässt. Eine gewisse Extravaganz bringt ein Heli-Camping-Erlebnis, bei dem die Gäste zu einem abgelegenen Campingplatz oberhalb der Flinders Ranges geflogen werden. Dort angekommen, genießen sie zunächst den Sonnenuntergang bei einem Zwei-Gänge-Menü, während nach Anbruch der Dunkelheit der weite Kosmos aus einer ganz neuen und einmaligen Perspektive betrachtet werden kann.

Kati Thanda-Lake Eyre National Park (Outback), Lincoln National Park (Eyre Peninsula) und Flinders Chase National Park (Kangaroo Island)

Ein wahres Sternenspektakel spielt sich auch im roten Zentrum Südaustraliens, dem Outback, ab – genauer gesagt im Kati Thanda-Lake Eyre National Park mit dem größten und tiefsten Salzsee Australiens (15 Meter unter dem Meeresspiegel). Sobald hier die Dunkelheit einbricht, wimmelt es am Nachthimmel von Sternen, deren Anzahl sich durch die Reflexion im Wasser verdoppelt. Auf der Eyre Peninsula hingegen, rund eine halbe Stunde vom Ort Port Lincoln entfernt, können Besucher tagsüber die weißen Sandstrände und frische Meeresfrüchte genießen, während sie nachts den Himmel von einem der zahlreichen Campingplätze im Lincoln National Park bestaunen können. In derselben Region werden Stargazing-Photography-Touren angeboten, auf denen Wildtiere mit Ferngläsern und Nachtsichtgeräten beobachtet und Sternenfotos unter professioneller Anleitung geschossen werden. Besucher, die auf Kangaroo Island unterwegs sind, können hingegen fast überall den nächtlichen Sternenhimmel bewundern, da die Insel sehr dünn besiedelt ist und nachts kaum Lichter zu sehen sind – ideale Voraussetzungen zum Sternenschauen. Im Flinders Chase National Park, der auf einer Seite dem Ozean zugewandt ist, lassen sich die Sternbilder jedoch besonders gut beobachten.