Jedes Jahr im Februar feiert Marokko eines seiner schönsten Feste: das Mandelblütenfest. In der Region rund um Tafraoute im Süden Marokkos sind Besucher eingeladen, ein ganz besonders Naturschauspiel zu erleben. Denn wenn die Mandelbäume in voller Blüte stehen, tauchen sie die sonst karge Landschaft des Anti-Atlas in ein zauberhaftes, rosafarbenes Blütenmeer.
Mehdi Benrhanem, Direktor für die deutschsprachigen Märkte beim marokkanischen Fremdenverkehrsamt: „Das Mandelblütenfest in Tafraoute ist etwas ganz Besonderes. Nur 160 Kilometer von Agadir entfernt, bietet sich hier Besuchern eine ganz andere Welt. Wer dem deutschen Wetter im Februar entfliehen und Marokko einmal von einer anderen Seite kennenlernen möchte oder eine Abwechslung zum Badeurlaub sucht, hat hier die Gelegenheit.“
Mandelblütenfest in der Region der Amazigh
Eines der Zentren des Mandelblütenfestes ist das Dorf Tafraoute. Hier leben die Amazigh – so der ursprüngliche Name für Berber – mit rund 6 500 Einwohnern in einer kahlen, beeindruckenden Felslandschaft im Süden Marokkos rund 1 000 Meter über dem Meeresspiegel. Imposante Granitformationen, die im Laufe der Jahrhunderte von Regen und Wind geschaffen worden sind, machen die Gegend zu etwas Besonderen. Die Tafraoute-Felsen gehören zu den ältesten Felsen Marokkos. Charakteristisch für die Region sind auch die rotgetünchten Berberhäuser, die sich an die Felsen schmiegen: eine traditionelle Bauweise, die sich bis heute erhalten hat.
Das Mandelblütenfest ist eine Tradition, die auf die Amazighgruppe der Ammeln zurückgeht. Diese war traditionell in der Landwirtschaft tätig, wobei der Mandelanbau eine wichtige Rolle spielte. Um eine ertragreiche Ernte zu sichern, feierten die Ammeln jedes Jahr das Mandelblütenfest. Heute locken die Mandelblüte und das Mandelblütenfest Einheimische und Touristen gleichermaßen in die Region der Amazigh. Es gibt Konzerte und Tänze, Open-Air-Shows laden ebenso ein wie der Besuch traditioneller Märkte.
Wanderungen und Ausflüge rund um Tafraoute
Auch über das Mandelfest hinaus hat die Bergwelt rund um Tafraoute viel zu bieten. Die Stadt ist das touristische und wirtschaftliche Zentrum des Anti-Atlas mit einer der spektakulärsten Landschaften Marokkos. Bei Wanderungen durch die wilde Gebirgswelt säumen Kakteen, Arganien – nur hier vorkommende Eisenholzbäume – und ein Meer von Mandelbäumen den Weg. Die Kulisse bildet ein Panorama von hohen Felsen, in die sich wild verstreut kleine Amazighdörfer schmiegen und Festungen und Burgen imposant emporragen.
Tafraoute ist beliebter Ausgangspunkt für eine Vielzahl von Ausflügen, beispielsweise zum „Hut des Napoleon“ und zu den „Painted Rocks“ – bizarr geformte, bunt bemalte Felsengruppen. Wer ins Mansour-Tal zum Palmenhain möchte, fährt am besten mit dem Geländewagen. Palmen, Schluchten und Felswände bestimmen hier die Landschaft. Für einen Besuch im Souk empfiehlt sich Taroudant. Hier zeigt sich ein farbenfrohes, natürliches Marokko mit einem wunderbar duftenden Kräutermarkt.