Korallenriffe voll exotischer Unterwasserwesen und mysteriöse Schiffswracks, um die sich massenhaft Legenden ranken: Das Tauchen in den Gewässern Arubas lockt Abenteuerlustige. Als eines der besten Wracktauchreviere in der Karibik ermöglicht die Insel einen faszinierenden Einblick in ihre reiche maritime Vergangenheit. Hinzu kommen die guten Tauchbedingungen: Mit über 30 Tauchrevieren entlang der West- und Südküste, einer beeindruckenden Sichtweite von bis zu 30 Metern, kristallklarem und ganzjährig warmem Wasser sowie einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt erweist sich Aruba als begehrtes Ziel für Taucher aus aller Welt. Alle, die sich nach besonderem Nervenkitzel sehnen, können sich auf die Spuren geheimnisvoller Abgründe und verlorener Schätze begeben, während sie die mysteriösesten Tauchspots der Insel erkunden.
Abtauchen zum Geisterschiff „Antilla“
Etwa 700 Meter vor der Küste Arubas verbirgt sich laut Einheimischen ein mysteriöser Ort, den selbst die Fischer in weitem Bogen umfahren. Das deutsche Frachtschiff „Antilla“, das im Jahr 1940 während des Zweiten Weltkriegs sank, wird von den Arubanern auch als Geisterschiff bezeichnet. Das Wrack, das in einer Tiefe von 18 Metern liegt und bei Ebbe durch das türkisfarbene Wasser bricht, ist Gegenstand zahlreicher Schauergeschichten und mit seinen 133 Metern das größte tauchbare Wrack in der Karibik. Sowohl Anfänger als auch Profi-Taucher können den Geheimnissen hier wortwörtlich auf den Grund gehen. Für das Vordringen in die Innenräume des gut erhaltenen Schiffbauchs ist ausreichend Wracktaucherfahrung sowie eine PADI-Zertifizierung notwendig. Weniger Erfahrene können die Antilla jedoch auch von der Wasseroberfläche beim Schnorcheln bestaunen.
Kreaturen der Tiefe beim Wrack der „Pedernales“
Diejenigen, die nicht nur Schiffswracks, sondern gleichzeitig eine vielfältige Unterwasserwelt erleben möchten, sollten sich auf einen Tauchgang zum versunkenen Öltanker „Pedernales“ begeben, der etwa zehn Bootsminuten von Oranjestad entfernt liegt. Der Tanker wurde im Zweiten Weltkrieg von einem deutschen U-Boot versenkt und liegt heute in zehn Metern Tiefe zwischen Korallenformationen in seine Einzelteile zerstreut. Wegen des flachen Wassers ist dieser Spot besonders gut für Anfänger geeignet. Zwar ist nur etwa ein Viertel des Wracks selbst sichtbar, jedoch lockt die Umgebung zahlreiche beeindruckende Meeresbewohner an, darunter Barrakudas und Riffhaie, denen Taucher mit etwas Glück begegnen können.
Der Mythos um den Frachter „Jane C“
Um „Jane C“, einen Frachter, der Zement zwischen Südamerika und Aruba transportierte, spinnt sich eine abenteuerliche Geschichte: Im Jahr 1988 sollen arubanische Zollbeamte an Bord des Schiffes mehrere Tonnen Kokain entdeckt haben, was dazu führte, dass es als künstliches Riff im Ozean versenkt wurde. Das „C“ wurde dem Namen hinzugefügt, um den unerwarteten Fund zu kennzeichnen. Ob dieser Mythos nun wahr ist oder nicht, heute zählt „Jane C“ zu den populärsten Tauchspots der Insel. Das 75 Meter lange Wrack liegt in einer Tiefe von 27 Metern westlich des Barcadera-Riffs und zieht erfahrene Taucher an. Neben der aufregenden Legende bietet das Wrack eine beeindruckende Unterwasserlandschaft: Es ist mit farbenfrohen Korallen bedeckt und beherbergt eine Vielzahl von Meeresbewohnern, darunter Mantarochen und Grüne Muränen.
Fasten your seatbelts: Die „Sonesta”-Flugzeuge
Die unheimlichen, versunkenen „Sonesta”-Flugzeuge, die wie bereit zum Abflug wirken, sind ein Anblick für Hartgesottene. Die beiden Flugzeuge gehörten einst zur Flotte von Aruba Airlines und befinden sich in etwa 27 Metern Tiefe unweit von Renaissance Island, einer Insel vor der Küste von Oranjestad. Während eines der Flugzeuge aufgrund eines Hurricans in zwei Teile gebrochen und tiefer gesunken ist, ist das zweite fast noch vollständig intakt, was es erfahrenen Tauchern ermöglicht, durch das gesamte Flugzeug zu schwimmen.
Tauchabenteuer für Anfänger: „The Kappel“
Der Schlepper „The Kappel“ mag zwar klein sein, ist jedoch keineswegs weniger beeindruckend als die anderen Wracks vor Aruba. Insbesondere für Anfänger, die einen gesunden Adrenalinschub nicht scheuen, ist das im Jahr 2009 absichtlich versenkte Wrack bei Mangel Halto eine geeignete Wahl. Das Schiff liegt nur rund 12 Meter unter der Meeresoberfläche, wodurch ausreichend Licht eindringt und selbst Amateuren hochwertige Aufnahmen gelingen. Das Wrack ist noch vollständig intakt und Taucher können beobachten, wie sich im Laufe der Zeit immer mehr Korallen und Meerestiere ansiedeln.