Das beliebte Winter Wildlife Festival in Virginia Beach jährt sich vom 24. bis zum 26. Januar 2020 zum zehnten Mal. Die beiden Veranstalter, das Department of Game and Inland Fisheries und die Parkverwaltung Virginia Beach Parks & Recreation, legen den Fokus auf Touren zu den teils besonders geschützten Naturparks, wo sich seltene Küsten- und Meeresvögel beobachten lassen. Auf einigen der Wildnis-Touren sind auch Seehunde, Delfine, Wale und Seelöwen zu sehen. Anfänger-Workshops vermitteln alle wesentlichen Techniken und Kenntnisse der Wildtierbeobachtung und Naturfotographie. Fachvorträge über die regional vorkommenden Wale, die auf der Forschung des Virginia Aquariums aufbauen, sowie über die regionale Reptilienpopulation, nächtliche Eulenbeobachtungtouren oder ein Besuch in der Auffangstation für Meeresschildkröten runden das breite Spektrum des Wildlife Festivals ab.
Touren auf abgelegene Inseln, zu einsamen Stränden und Riffs
Auf die Delmarva-Halbinsel führen gleich mehrere Erkundungstouren. Der Kiptopeke State Park sowie der Magothy Bay Park auf der Halbinsel bieten vielen Wildvogelarten einen Lebensraum. Bootsausflüge gehen auch zum „False Cape“, das an einer acht Kilometer langen Sandbank südlich von Virginia Beach liegt. Viele Kapitäne hielten die Meerenge zwischen Sandbank und Festland für die 30 Kilometer weiter nördlich liegende Einfahrt in die Chesapeake Bay und liefen auf Sand, was dem Kap seinen Namen einbrachte. Das der eigentlichen Küste vorgelagerte Riff zeigt mit den langen Sandstränden, Pinienwäldern, dem Watt und den Sumpfwiesen ganz das charakteristische Bild der Küstenlandschaft vor Virginia Beach. Die abgelegene Sandbank bietet Habitate für 300 Wildvogelarten. Eine Besonderheit der Touren sind die Abstecher auf abgelegene Inseln wie die Fisherman’s Island, die außerhalb des Festivals nicht begehbar ist. Eine der Touren führt auf Wreck Island, die als geschütztes Naturreservat in der Brutzeit zwischen April und September gesperrt ist.
Wildnis-Touren entlocken der Küste auch ihre Geschichtsgeheimnisse
Auf einigen Touren wird die Einwanderungsgeschichte Virginias thematisiert, etwa auf der Bustour entlang des False Capes bis zur 1930 aufgegebenen Siedlung Wash Woods. Der Legende nach wurde sie von Schiffsbrüchigen gegründet. Die Gemeinde lebte von Jagd sowie Fischerei und betrieb eine Rettungsstation, um anderen Schiffsbrüchigen, die am gefährlichen, trügerischen Riff aufliefen, das Leben zu retten. Durch einen Hurrikan zerstört, ist von der Siedlung nur noch ein Friedhof und ein alter methodistischer Kirchturm erhalten – errichtet aus Zedernholzlatten eines Schiffwracks.
Whale Watching: Wale passieren im Winter die Küste vor Virginia Beach
Im Rahmen des Festivals zeigt das Virginia Aquarium & Marine Science Center Besuchern die beeindruckende Welt der Wale, die es im Winter in das milde Atlantikwasser vor der Küste zieht. Vom überdachten Außenbereich der wissenschaftlichen Walbeobachtungsstation lassen sich Buckel-, Finn-, Glatt- und Minkwale sowie Delfine, Seelöwen und Robben in Sichtweite ausmachen. Noch bis April 2020 veranstaltet das Virginia Aquarium & Marine Science Center auch unabhängig vom Festival regelmäßig Whale Watching-Touren vom Boot aus. Verantwortungsbewusste Beobachtungspraktiken der Wissenschaftler, die die Touren als Guides begleiten, sorgen dafür, dass die Tiere in ihrem gewohnten Umfeld zu erleben sind. Die Wale fühlen sich ungestört und legen ein natürliches Verhalten an den Tag. Die gewaltigen Tiere kommen zum Atmen an die Wasseroberfläche, vollziehen ihre typischen kraftvollen Sprünge durch die Luft und stoßen Wasserfontänen aus. Die Inhalte der Touren sind angelehnt an das Forschungsprogramm der Walstation.
Die Preise für die Vogelbeobachtungtouren bewegen sich zwischen 15 und 55 US-Dollar, für die Workshops liegen sie bei maximal 5 US-Dollar. Walbeobachtungstouren sind im Rahmen des Festivals direkt beim Virginia Aquarium für 23 US-Dollar und unabhängig vom Festival für 29,95 US-Dollar zu buchen. Kinder zahlen 5 US-Dollar weniger.
Quelle: Virginia Beach