In den Atherton Tablelands können Queensland-Urlauber seltene Känguru-Arten beobachten. Ein neuer Kangaroo Trail führt Selbstfahrer zu den besten Stellen, um fünf ganz besondere Spezies der hüpfenden Beuteltiere aufzuspüren. Dazu zählen das kleinste Känguru der Welt und das am höchsten lebende – nämlich in Bäumen.
Von Cairns aus sind es etwa 60 Kilometer bis nach Mareeba, dem Startpunkt des neuen Trails. Hier leben Mareeba-Felskängurus und Östliche Graue Riesenkängurus. Von dort geht es rund 55 Kilometer durch die Atherton Tablelands bis nach Malanda, wo man Baum- und Moschusratten-Kängurus sowie Filander erleben kann.
Mareeba-Felskängurus sind ausschließlich im nordöstlichen Teil Queenslands zu finden. Diese Art fühlt sich in felsigen und höher gelegenen Regionen am wohlsten. Die ansonsten eher scheuen Mareeba Rock Wallabys können gut im Granite Gorge Nature Park (zwölf Kilometer westlich von Mareeba) beobachtet, gefüttert und gestreichelt werden. Ausgeschilderte Pfade weisen Besuchern den Weg über die riesigen glattpolierten Granitfelsen. Ein Felskänguru-Männchen wird etwa 50 Zentimeter groß (ohne Schwanz) und an die 4,5 Kilogramm schwer.
Östliche Graue Riesenkängurus (Eastern Grey Kangaroo) sind nach den Roten Riesenkängurus die größten aller Kängurus. Sie messen von Kopf bis Rumpf bis zu 1,40 Meter (Männchen), sind bis zu 55 Kilogramm schwer und springen bis zu acht Meter weit. Riesenkängurus sind vorwiegend dämmerungs- oder nachtaktiv, tagsüber ruhen sie oft im Schatten. Bis zu 400 dieser Tiere halten sich dann unter den Bäumen des Mareeba Golfplatzes auf.
Im Gegensatz zu ihren Artgenossen leben Baumkängurus, wie der Name verrät, in den Wipfeln der Regenwälder. In Australien kommen zwei Arten vor – Bennett- und Lumholtz Tree Kangaroos. Letztere entdeckt man rund um die Städtchen Atherton und Malanda, zum Beispiel auf der Nerada Tea Plantation. Baumkängurus gelten als Einzelgänger und sind die größten baumbewohnenden Beuteltiere. Sie werden zwischen 1,30 Meter und 1,70 Meter groß und bis zu 18 Kilogramm schwer. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt zwischen 50 und 80 Zentimeter. Der bis zu 90 Zentimeter lange Schwanz dient beim Klettern als Balancier- und Steuerorgan. Die Hinterbeine sind deutlich kräftiger entwickelt als bei den bodenbewohnenden Kängurus.
Mit nur 21 bis 34 Zentimetern Körperlänge und einem Höchstgewicht von 680 Gramm sind Moschusratten-Kängurus (Musky Rat Kangaroo) die kleinsten ihrer Art und ebenfalls auf dem Kangaroo Trail zu finden. Ihr kurzes, seidiges Fell ist meist rostfarben gefärbt, ihre Ohren und der Schwanz sind unbehaart. Der Name bezieht sich auf den moschusartigen Geruch, den beide Geschlechter verströmen. Die tagaktiven Beutelsäuger halten sich vorzugsweise in der Nähe von Flüssen und Seen auf, zum Beispiel im Rosegums Wilderness Retreat.
Wer einen Blick auf Filander (Pademelon) erhaschen möchte, sollte in Figtree Close in Malanda sein Glück versuchen. Man hält am besten in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag Ausschau nach ihnen, wenn sie auf Nahrungssuche gehen. Das tun sie am liebsten auf grasigen Flächen nahe eines Waldstücks. Filander unterscheiden sich von anderen Känguru-Spezies vor allem durch den kurzen und beinahe haarlosen Schwanz. Sie zählen mit einer Kopf-Rumpf-Länge zwischen 30 und 65 Zentimetern sowie einem Gewicht von zwei bis zwölf Kilogramm zu den kleineren Känguru-Arten.
Quelle: Queensland