Besondere Tipps für Radurlaub in England

Die Hatton Locks / Foto: England's Waterways

Immer mehr Reisende verbinden mit einem Radurlaub Städtetrips und Naturerlebnis, Entspannung vom Alltag und sportliche Aktivität. Zudem gilt der Drahtesel auch als umweltfreundliches Fortbewegungsmittel, ist emissionsarm und auch ohne großes Training vorab alltagstauglich für jedermann. Mit zum Teil neu angelegten Radwegen entlang des Kanalnetzes bieten die West Midlands ideales Terrain für begeisterte Radfahrer – egal ob sie die Gegend auf dem Freizeitrad oder über Stock und Stein mit dem Mountainbike erkunden. „Die West Midlands bieten mit ihren vielen Wegen entlang von Flüssen, Kanälen und Parklandschaften hervorragende Voraussetzungen für Radsportler und Freizeitradler“, fasst Becky Frall, Leiterin der Abteilung Tourismusförderung der West Midlands Growth Company, zusammen.

Zwischen 20 und 50 Kilometer pro Tag lassen sich über speziell ausgearbeitete Touren in den vielseitigen Landschaften in den 14 Grafschaften rund um die Metropole Birmingham, je nach Gefährt und Länge der Zwischenstopps, zurücklegen. Oder man plant ganz individuell und je nach Kondition und baut unterwegs auch Etappen per Zug auf den gut erschlossenen Bahnstrecken der Region ein. Gründe zum Anhalten gibt es viele, auch dank der vielen traditionellen Dorf-Pubs mit authentisch britischer Küche. Anbieter wie Wheely Wonderful Cycling oder National Forest E-Bike Holidays organisieren Touren für große und kleine Gruppen, reservieren Unterkünfte und kümmern sich um den Transport des Gepäcks. Auf Routenportalen wie letsride.co.uk finden Urlauber, die lieber individuell unterwegs sind, Inspiration und Ansprechpartner für geführte Tagestouren.

Stadterkundung und Landschaftserlebnis verbindet etwa die Grafschaft Worcestershire im Südwesten der West Midlands. Hier führen etliche Radwege entlang der Kanäle, dem River Severn und einer der ältesten Felslandschaften des Landes, den Malvern Hills. In der namensgebenden Stadt Worcester steht eine der schönsten und ältesten Kathedralen des Landes, zu der man nur den Radwegen entlang des River Severn folgen muss. In der Nachbar-Grafschaft Warwickshire etwas nordöstlich warten mit Kenilworth Castle und Warwick Castle Denkmäler aus der Ritterzeit sowie in Stratford-upon-Avon die Heimat William Shakespeares auf die Besucher der Region.

Einige der schönsten Radrouten Europas verstecken sich in der touristisch eher unbekannten Region Shropshire östlich der Grenze zu Wales. Hier geht es durch von Hügeln umgebene Flusstäler, historische Marktstädte und vorbei an Bauwerken, die englische Baugeschichte von der Zeit der Normannen bis hin zur Era Edwards VII. erzählen. Von der Industriellen Revolution geprägt ist das Örtchen Ironbridge, das seinen Namen durch die weltweit erste Eisenbahnbrücke erhalten hat, die 1779 über den River Severn gebaut wurde. Bahnen fahren hier zwar seit 1964, als die Kohle- und Stahlindustrie der Region einbrach, nicht mehr; für Radler und Wanderer hingegen ist das UNESCO-Weltkulturerbe in der Schlucht von Ironbridge ein echtes Erlebnis.

Der „Heritage Trail“ führt nördlich von Birmingham durch die Grafschaften Staffordshire, Leicestershire und Derbyshire. Hier erleben Besucher, wie ein neues Naturgebiet entsteht. Ziel der Mitte der 1990er gegründeten gemeinnützigen National Forest Company ist es, durch Landumwidmung alte Waldbestände mit neu angelegten Wäldern zu verbinden. Entlang der Kanäle, die sich durch die Region schlängeln, wird die Vielfalt hier schnell deutlich. „Etwa drei Viertel der Region sind ländlich geprägt und die Landschaft bietet Besuchern einen gesunden und umweltschonenden Weg, eine ganz besondere Seite Englands über historische Sehenswürdigkeiten und die Kulinarik im Urlaub zu entdecken“, so Frall. „Über unsere Website englandswaterways.com gibt es viele Informationen zu versteckten Orten.“

Doch auch in der Metropole Birmingham tut sich für Radfahrer eine ganze Menge: Hier sind in den vergangenen Jahren im Rahmen des Förderprogramms „Birmingham Cycle Revolution“ über 25 Kilometer Radwege entlang der breiten Stadtstraßen und durch Grünanlagen neu angelegt und saniert worden. Im Juni wurde die vorerst letzte der neuen Routen eröffnet. Weitere 50 Kilometer Radweg über ehemalige Treidelpfade entlang des Kanalnetzes wurden mit spezieller Allwetterbeschichtung für Radler sicherer gemacht. http://www.englandswaterways.com