Drei Jubiläen, drei unvergessliche Kultfilme und dreimal zeigen sich New Orleans und Louisiana dabei von ihrer besten Seite. Für Filmfans gibt es kaum Spannenderes, als die Drehorte ihrer Lieblingsszenen im Original zu erleben. Aber auch für die Gäste, die nicht so oft ins Kino gehen, sind die folgenden Orte einen Besuch wert.
Easy Rider, das Kult-Road-Movie mit Peter Fonda und Dennis Hopper aus dem Jahr 1969 feiert 2019 seinen 50. Geburtstag. Zu den bekanntesten Szenen des Films gehört der Drogentrip der beiden Hauptdarsteller auf dem St. Louis Cemetery No. 1.
Von den Dreharbeiten zum legendären Filmklassiker bekam in New Orleans damals allerdings kaum jemand etwas mit, denn die Crew filmte ohne Erlaubnis. Heute kommt an dem Machwerk, das Generationen von Cineasten inspiriert hat, niemand mehr vorbei.
Für Fans des Kultstreifens ist ein Besuch des St. Louis Cemetery No. 1 ein Muss. Der Friedhof zählt zu den ältesten der Stadt und ist bei Gästen eine beliebte Attraktion. Eine Besichtigung ist allerdings nur im Rahmen einer Führung möglich.
Charakteristisch für die Friedhöfe in New Orleans – so auch für den St. Louis Cemetery No. 1 – sind die überirdischen, oft kunstvoll verzierten Gräber und Gruften, was den Ruhestätten einen beinahe stadtähnlichen Charakter verleiht, daher der Beiname „Cities of the Dead“. Was einst als Maßnahme zur Verhinderung von Seuchen diente – aufgrund des hohen Grundwasserspiegels in New Orleans ist eine Erdbestattung so gut wie unmöglich – ist heute eines der markantesten Merkmale der Metropole am Mississippi.
Neben dem „Italian Benevolent Society Tomb“, das im Film eine zentrale Rolle spielt, gibt es noch weitere interessante Grabstätten zu sehen. Beliebter Anlaufpunkt ist die Gruft von Voodoo Queen Marie Laveau oder auch die letzten Ruhestätten namhafter Bürger von New Orleans wie Bernard de Marigny, Etienne de Bore oder Paul Morphy, einer der ersten Schachweltmeister
Schauspieler Nicholas Cage besitzt übrigens bereits seit 2010 eine Grabstätte auf dem Friedhof und möchte hier zur letzten Ruhe gebettet werden.
Selbstverständlich finden sich auch einige rastlose Seelen auf dem St. Louis Cemetery No. 1, zum Beispiel Henry Vignes, der, um sein Geld und seinen Besitz betrogen, noch immer das Grab seiner Familie sucht oder Alphonse, der die Blumen von andern Gräbern nimmt, um sein eigenes damit zu schmücken.
Ebenfalls einen runden Geburtstag feiert der 1989 erschienene Filmklassiker Magnolien aus Stahl, der für Hollywoodstar Julia Roberts den Durchbruch bedeutete und der seit nunmehr 30 Jahren zeigt, wie nahe Lachen und Weinen beieinanderliegen können.
Drehort Natchitoches, ein Städtchen im Nordwesten Louisianas, ist auch heute noch beliebtes Ziel vieler Fans des Films. Vom 8. bis 10. November 2019 findet sogar ein Wochenende zu Ehren des Jubiläums statt, das Blush & Bashful Weekend, in Anlehnung an die Hochzeitsfarben „blush and bashful“ (Übersetzung: nymphenrosa und blütenscheu) von Julia Roberts“ Charakter Shelby.
Zu den Highlights der Veranstaltung gehören eine Vorführung des Films in dem Kino, in dem auch die Premiere stattfand, ein „Blush and Bashful“-Brunch und mehr. Und wer bei sich selbst Ähnlichkeiten zu Shelby (Julia Roberts), Clairee (Olympia Dukakis) und M“Lynn (Sally Field) oder auch Dolly Parton feststellt, sollte die Charakter-Lookalike-Wettbewerb
Garantiert unvergesslich wird der Aufenthalt in Natchitoches durch eine Übernachtung im gemütlichen Steel Magnolia House Bed & Breakfast, das im Film als Haus von M“Lynns Familie diente. Das kleine, einladende B&B ist die Verkörperung der typischen Südstaatengastfreundschaft – näher kann man einer Filmkulisse kaum kommen. Egal, wo man hinschaut, der Charme des malerisch am Cane River gelegenen 300 Jahre alten Städtchens und seiner Bürger bot vor 30 Jahren die ideale Szenerie für diesen wunderbaren Film und ist auch heute noch überall in Natchitoches zu spüren.
25 Jahre Kinojubiläum feiert Interview mit einem Vampir aus dem Jahr 1994 mit Brad Pitt und Tom Cruise in den Hauptrollen, nach einem Roman der in New Orleans geborenen Schriftstellerin Anne Rice. Als Heim des von Brad Pitt gespielten Vampirs Louis de Pointe du Lac diente im Film die rund eine Stunde von New Orleans entfernt gelegene Plantage Oak Alley, eine der berühmtesten
Südstaatenplantagen Louisianas. Das Antebellum Haus im Greek Revival Stil und die berühmte Eichenallee sind für jeden Besucher ein beliebtes Fotomotiv. Auch auf dem der Plantage zugehörigen Friedhof entstanden einige Szenen.
Mit Destrehan Plantation war auch eine zweite Plantage in Louisiana Drehort für den ersten Teil der Vampir-Chroniken, verschiedene Innenaufnahmen wurden hier gefilmt. Destrehan Plantation gehört zu den ältesten des Landes und blickt auf eine ereignisreiche Vergangenheit zurück, u.a. auf den Bürgerkrieg, die Geschichte der Sklaverei und den Sklavenaufstand an der German Coast von 1811. Übrigens diente der historische Stall der Plantage auch als Kulisse für den Oscar-prämierten Film „12 Years a Slave“ (2013).
Quelle: Fremdenverkehrsbüro New Orleans & Louisiana