Wer gerne mit dem Wohnmobil oder Campervan unterwegs ist, stellt sich die Frage: Weiterhin mieten, oder sogar ein Fahrzeug kaufen? Doch ab wann lohnt sich diese Anschaffung, welche Vor- und Nachteile gibt es? Die Experten des Online-Reisebüros CamperDays haben gerechnet und geben einen Überblick.
Neufahrzeuge mit hohem Wertverlust
Ein Neufahrzeug, beispielsweise von Herstellern wie Dethleffs oder Sunlight, kostet inklusive Ausstattung im Durchschnitt 50.000-60.000 Euro. Doch der Wertverlust von Wohnmobilen ist hoch: 20 Prozent im ersten Jahr, zwölf Prozent im zweiten und acht bis zehn Prozent in den Folgejahren, so das Fachmagazin Promobil. Bei einem Anschaffungswert von 50.000 Euro bedeutet das nach vier Jahren ein Minus von 21.500 Euro. Dies entspricht rund 5.400 Euro Verlust pro Jahr, der Restwert nach vier Jahren schrumpft somit auf 28.500 Euro.
Jährliche Gesamtkosten eines Wohnmobils: rund 7.000 Euro
Zusätzlich zu den Anschaffungskosten kommen weitere Ausgaben auf den Käufer zu, darunter die Kreditzinsen mit rund 500 Euro (Annahme: vier Jahre Laufzeit bei zwei Prozent Zinsen, Quelle: Verivox), Steuern mit rund 240 Euro und die Versicherung mit rund 375 Euro pro Jahr. Eine Inspektion liegt in der Regel bei rund 450 Euro. Dies ergibt, inklusive Wertverlust, jährliche Kosten von rund 7.000 Euro. Mögliche Reparaturen und Stellplatzkosten in der Heimatstadt sind hierbei noch nicht berücksichtigt.
Mit 7.000 Euro bis zu drei Monate Urlaub im Mietwohnmobil
Ein Blick auf die Buchungsangebote von CamperDays macht deutlich: Für 7.000 Euro können Reisende in Deutschland ein Wohnmobil für zwei bis vier Personen entweder für zwei Monate in der Hoch- oder drei Monate in der Nebensaison mieten. In den USA entspricht die Summe einem voll ausgestatteten Wohnmobil für fünf bis sieben Personen, sechs Wochen in der Hoch- oder drei Monate in der Nebensaison. In Australien, wo die Temperaturen in den meisten Regionen das ganze Jahr über zum Camping einladen, kostet ein Alkoven-Modell für vier bis sechs Personen für zwei Monate außerhalb der Hochsaison ebenfalls rund 7.000 Euro. Ähnliche Kalkulationen gelten für das europäische Ausland, Kanada, Namibia und Neuseeland, inklusive Versicherungen, Ausstattungspakete und zahlungspflichtige Kilometer- oder Meilenpakete.
Kauf lohnt sich nur bei monatelangem Reisen innerhalb Europas
„Wer bis zu drei Monate im Jahr mit dem Wohnmobil verreist und zudem bei der Wahl der Destinationen flexibel sein möchte, trifft daher mit einem Mietwohnmobil die richtige Wahl“, ist CamperDays-Produktmanager Raphael Meese überzeugt. Gerade der hohe Wertverlust in den ersten vier Jahren und die Instandhaltungskosten fallen beim gekauften Fahrzeug ins Gewicht. Zudem sind Mietfahrzeuge selten älter als ein bis zwei Jahre und somit stets auf dem neuesten Stand bezüglich Sicherheit, Ausstattung und Komfort.
Sind Camper deutlich länger als drei Monate im Jahr und ausschließlich in Europa unterwegs, so rechnet sich die Anschaffung eines eigenen Wohnmobils. Ein CamperDays-Tipp: Interessierte sollten vorab Testreisen unternehmen, um Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle kennenzulernen.
Quelle: Camperdays