4.000 Kilometer Küste, atemberaubende Landschaften, vielfältige Flora und Fauna: Chiles natürliche Schönheit hinterlässt bei Reisenden einen bleibenden Eindruck. Umso wichtiger ist es für das Land, seine Natur zu erhalten. Das hat man in Chile erkannt, weshalb das Andenland nun verstärkt auf Nachhaltigkeit im Tourismus und auf Naturschutz setzt. Dabei müssen noch einige Herausforderungen gemeistert werden, es zeigen sich jedoch bereits deutliche Fortschritte im Bereich Umweltschutz. So sind mittlerweile mit mehr als 14 Millionen Hektar an Nationalparks, Naturreservaten und Naturdenkmälern 19 Prozent des chilenischen Staatsgebiets geschützte Regionen, in denen der Erhalt der einheimischen Flora und Fauna im Mittelpunkt steht.
Im Bioreservat Huilo Huilo im patagonischen Regenwald, das bereits mehrfach mit internationalen Preisen für den Umweltschutz und die Einbindung der lokalen Bevölkerung ausgezeichnet wurde, finden über 100 Vogelarten und bedrohte Tierarten wie der Darwin-Frosch, die Chiloé-Beutelratte, der Südandenhirsch und der Pudú, der kleinste Hirsch der Welt, Schutz. Zudem wachsen hier Jahrhunderte alte Bäume wie die Magellan-Südbuche, die Rauli-Scheinbuche und die chilenische Haselnuss. Auch auf Rapa Nui, der Osterinsel, wird mit gezielten Maßnahmen an der Eingrenzung ökologischer Schäden gearbeitet.
Die Insel zählt zu den beliebtesten Reisezielen des Landes, soll jedoch vor Massentourismus bewahrt werden. Ein seit Februar 2019 gültiges Gesetz beschränkt die Aufenthaltsdauer für Besucher auf 30 Tage, zudem müssen sie ein gültiges Rückflugticket besitzen. Ziel ist der Schutz der Inselbewohner und ihres naturverbundenen Lebensstils. Im antarktischen Teil des Landes wird mit Einschränkungen in der Industrie für den Erhalt der maritimen Lebensräume gesorgt: So sind industrielle Tätigkeiten wie der Bergbau verboten und ausschließlich wissenschaftliche Aktivitäten zugelassen. Sernatur, die nationale Tourismusbehörde, stärkt mit der Lancierung von Öko-Siegeln den nachhaltigen Tourismus in Chile. Die Auszeichnung „S“ für Hotels – für „sustentable“, nachhaltig – garantiert, dass die Unterkunft im soziokulturellen Bereich sowie in den Gebieten Umweltschutz und Ökonomie internationalen Standards entspricht. Und auch Guides, die Besucher durch Naturschutzgebiete führen, benötigen dafür eine besondere Genehmigung – so können Touristen sicher sein, dass ihre Reise in ein geschütztes Gebiet gemäß der internationalen Umweltstandards durchgeführt wird.
Quelle: chilenischen Tourismusministeriums