Eine authentische Kulisse für die „Gangs of Birmingham“: Im Black Country Living Museum wurden auch für die fünfte Staffel von „Peaky Blinders“ viele Szenen gedreht
Ab dem 4. Oktober ist die fünfte Staffel der britischen Serie „Peaky Blinders – Gangs of Birmingham“ auf Netflix verfügbar. Einer der Drehorte, der der Serie ihren bezeichnenden Charakter verleiht, ist das Black Country Living Museum in Dudley.
Hufgetrappel auf Kopfsteinpflaster und enge, von Häusern aus Backstein gesäumte Gassen und Boote, die auf den damals noch industriell genutzten Kanalwegen durch düstere Tunnel passieren: Die BBC-Serie „Peaky Blinders“, die in Deutschland über die Streaming-Plattform Netflix zu sehen ist, nimmt Zuschauer anhand solcher Bilder seit vier Staffeln mit ins England der 1920er Jahre. Damit ist sie nicht nur in ihrer Heimat, sondern auch international schwer erfolgreich. Zu den prominenten Fans gehören Schauspieler Brad Pitt und Ex-Oasis-Sänger Liam Gallagher. Ex-Kapitän der englischen Fußball-Nationalmannschaft David Beckham hat der Serie sogar eine ganze Mode-Kollektion gewidmet. Die Geschichte um die Gang der „Peaky Blinders“ spielt in Birmingham, gedreht wird die Serie zu einem großen Teil etwas außerhalb, knapp 16 Kilometer westlich der zweitgrößten Stadt Großbritanniens – in Dudley.
Der Ort, der sich dann für mehrere Wochen im Jahr zum Filmset verwandelt, ist das Black Country Living Museum, ein Freilichtmuseum, das sich seit den 1970er Jahren der Geschichte der Region widmet. Neben rund 40 Nachbauten typischer Häuser der Zeit, finden sich auf dem 105.000 Quadratmeter großen Museumsgelände eine unterirdische Kohlemine, ein detailgetreu eingerichtetes Schulhaus und sogar ein Stummfilmkino. Etliche Museumsführer und ausgebildete Handwerker – etwa in der Schmiede auf dem Gelände – entführen die Museumsbesucher in die Zeit, als die Region in den englischen West Midlands noch ganz von der industriellen Revolution geprägt war. Neben alten Trolleybussen und Straßenbahnwaggons sind hier auch die für das große Kanalnetz der Region typischen Narrowboats ausgestellt, auf denen man heute noch in etlichen Grafschaften rund um Birmingham Hausbooturlaube verbringen kann.
Für Andy Street, Verwaltungschef des Metropolitan County West Midlands, ist die Region durch ihre Geschichte und heutige Authentizität ein idealer Ausgangspunkt, um England und das Vereinigte Königreich kennenzulernen. „Durch die Popularität von Peaky Blinders sind wir auch in den Fokus internationaler Besucher geraten, die die historischen Orte und Hintergründe der Serie kennenlernen wollen und begeistert feststellen, was die Region auch heute noch zu bieten hat“, so Street. Touren und Events, die sich mit der vom BBC produzierten Show befassen, seien oft Monate im Voraus ausgebucht.
Und das Museum in Dudley ist nicht der einzige Ort in der Region, der Geschichte lebendig macht. In Shropshire öffnet die Blists Hill Victorian Town mit etlichen Werkstätten, einem alten Postamt, Stallungen, Gärten und Treidelpfaden, ein Tor ins Zeitalter Queen Victorias im 19. Jahrhundert. Auch in der Metropole Birmingham erzählt das Jewellery Quarter Museum aus der Zeit als die Stadt, wo noch heute 40% des britischen Schmucks entstehen, ihren Ruf als Schmuck-Hauptstadt Großbritanniens erhielt. Etwas östlich in Coventry lockt im Transport Museum Großbritanniens größte Sammlung dieser Art. Und auch ein Besuch der Shakespeare-Stadt Stratford-upon-Avon gleicht einer Zeitreise. Hier können Besucher verschiedene Schul-, Wohn- und Bauernhäuser aus dem 16. Jahrhundert sowie die Original-Einrichtung erkunden.
Quelle:England’s Waterways