1. RUNDUM-CHECK
Zunächst einmal sollten Sie Ihre Wohnwagen oder Ihr Wohnmobil von innen und außen unter die Lupe nehmen:
-Gibt es feuchte oder schimmelige Stellen im oder am Fahrzeug?
-Sind Luftdruck und Profil der Reifen ausreichend?
-Weisen die Reifen Schäden durch längere Standzeiten auf?
-Besitzt das Fahrzeug eine gültige TÜV-Plakette?
-Ist die regelmäßige Gasprüfung wieder fällig?
-Funktionieren Beleuchtung, Kühlschrank, Gasanlage, Heizung und Therme?
-Lassen sich die Stützen problemlos aus- und wieder einfahren?
-Müssen die Federsysteme überprüft werden?
-Wann war die letzte Bremsenwartung?
-Ist die Batterie voll?
Speziell beim Wohnwagen:
-Greift die Handbremse?
-Lässt sich das Zugrohr ein- und ausschieben?
-Was sagen die Verschleißanzeigen des Antischlingersystems (AKS)? Müssen hier eventuell neue Reibbeläge eingesetzt werden?
2. WARTUNG UND PFLEGE
Bremsanlage: Grundsätzlich gilt: Trommelbremsen – auch selbstnachstellende – müssen regelmäßig gewartet werden. Nach den ersten gefahrenen 500 Kilometern oder nach sechs Monaten muss das Bremssystem geprüft und die Bremse ggf. nachgestellt werden (Erstinspektion). Im Anschluss ist – je nach Hersteller – alle 5.000 bis 10.000 Fahrkilometer oder alle zwölf Monate eine Kontrolle der Bremsanlage durchzuführen. Eine Wartung der Bremsen wird dann herstellerabhängig entweder alle 10.000 Kilometer oder nach zwei Jahren fällig.
Im besten Fall, vor allem vor geplanten Passfahrten, sollte das System unterjährig gecheckt werden. Abhängig sind die Inspektionsintervalle auch von der Intensität der Nutzung. Die Durchführung der Wartung sollte unbedingt ein Fachmann übernehmen. Dieser prüft die komplette Bremsanlage – von der Kugelkupplung über die Auflaufeinrichtung und Bowdenzüge bis hin zu den Trommelbremsen und Belägen – auf Verschleiß und ihre Funktion.
Hubstützen Wohnmobil: Bei der Pflege der Hubstützen wird zwischen hydraulischen und mechanischen Systemen unterschieden, welche dementsprechend nicht in derselben Art und Weise gewartet werden. Hinweise zur Wartung von hydraulischen Stützen sind in der Bedienungsanleitung aufgeführt, die Wartung selbst sollte dann eine Fachkraft übernehmen. Im Normalfall besteht die Wartung aus einer Sichtprüfung und einer Reinigung, gegebenenfalls kommt hier noch ein Wechsel des Hydrauliköls hinzu.
Die Pflege bzw. Wartung bei mechanischen Systemen unterscheidet sich in den jeweiligen Modellen. Grundsätzlich gilt hier: die Lagerstellen und Umlenkpunkte müssen gereinigt und anschließend abgeschmiert werden. Ist allerdings die gesamte Stütze verschmutzt, muss diese komplett gereinigt werden. Für das Abschmieren eignet sich Sprühfett am besten.
Stützensystem Wohnwagen: Ein wenig Fett oder Öl kann wahre Wunder bewirken, falls sich die Stützen nur schwer ausfahren lassen oder Korrosion erkennbar ist. Grundsätzlich sollte die Spindel in regelmäßigen Abständen gereinigt und frisches Fett aufgetragen werden. Trockenschmierstoff auf Teflon-Basis eignet sich gut. Wird die Stütze nicht bzw. nicht ausreichend geschmiert, kann das zu einem Bruch der Gleitschiene oder der Spindelmutter führen.
Handbremse und Zugrohr: Für die Überprüfung der Handbremse gibt es generell ein paar Orientierungshelfen. Der Hebel sollte bei 45 Grad stehen bleiben und nicht noch weiter anzuziehen sein. Ist die Rückmatik-Funktion aktiviert, liegt die Grenze bei 90 Grad. Für beide Zustände gilt: Werden die Winkel überschritten, unbedingt eine Servicewerkstatt aufsuchen!
Antischlingerkupplung und Kugelkopf am Zugfahrzeug: Kupplungen ohne Antischlingerkupplung AKS werden ganz normal gereinigt und geschmiert. Besitzen Sie einen Caravan mit AKS, darf die Kupplung am Zugfahrzeug nur gereinigt, nicht aber gefettet werden – andernfalls wird die Funktion der AKS beeinträchtigt! Am besten verwenden Sie feines Schleifpapier, bis alles wieder blitzt und blinkt. Bei neuen Anhängekupplungen muss der Lack vor der ersten Fahrt komplett entfernt werden, da er sich sonst auf den Reibbelägen festsetzt.
Sofern die Verschleißanzeige der AKS auf „grün“ steht, ist alles in Ordnung und die Reise kann losgehen. Steht die Anzeige auf „rot“ oder knarzt die AKS während der Fahrt, müssen die Anhängekupplung des Pkws, die AKS sowie auch die Reibbeläge der Antischlingerkupplung überprüft werden. Unter Umständen müssen die Reibbeläge ausgetauscht werden. Das können Sie entweder in der Fachwerkstatt machen lassen oder auch selbst erledigen: Die Ersatzteile bekommen Sie bei AL-KO oder im Campingfachhandel. Eine detaillierte Bedienungsanleitung liegt den Ersatzteilen bei.
Innenraum: Im zweiten Schritt bekommen nicht nur die Oberflächen und Stauräume, sondern auch die Installationen wie Gasherd, Heizung, Toilettenkassette und Grauwassertank eine Grundreinigung verpasst. Die Frischwasseranlage sollte darüber hinaus sorgfältig desinfiziert werden, damit Algen und Keime keine Chance haben.
Außenhaut: Außen verleiht eine ausgiebige Wäsche an einem geeigneten Waschplatz oder einer Tankstelle dem Camper neuen Glanz. Am schnellsten und gründlichsten wird das Fahrzeug übrigens mit einer Hochdruck-Vorbehandlung und einer Bürste sauber. Wichtig ist hierbei allerdings, dass die Acrylfenster ausgespart und nur mit speziell dafür vorgesehenen Reinigungsmitteln und weichen Tüchern bearbeitet werden. Für hartnäckige Regenstreifen gibt es entsprechende Mittel, mit denen man den unschönen Verfärbungen zu Leibe rücken kann.
Weitere Schritte: Bei Wohnmobilen sollte die Batterie nachgeladen und bei Bedarf Motoröl, Scheibenreiniger und Kühlwasser nachgefüllt bzw. gewechselt werden. Außerdem ist es ratsam, Verschleißteile wie z.B. Scheibenwischerblätter, zu kontrollieren und ggf. auszutauschen.
Markisen und Vorzelte sollten einmal ausgepackt und mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Bei Schimmelschäden helfen Spezialreiniger weiter. Achtung: Bitte erst wieder verstauen, wenn die Stoffe gut getrocknet sind!
Schlösser und Scharniere sowie Stützrad und Kurbelstützen am Wohnwagen freuen sich über ein bisschen Sprühfett, damit im nächsten Urlaub garantiert nichts „hakt“ und knarzt.
Fahrzeuge, die auch im Winter bewegt wurden, benötigen zudem eine Unterbodenwäsche, um Chassis, Achse und Karosserie vom Salz zu befreien und so auch dauerhaft in einem guten Zustand zu erhalten.
3. LETZTE VORBEREITUNGEN FÜR DIE REISE
Wenn alle Wartungs- und Reinigungsarbeiten abgeschlossen sind, kommt der angenehme Teil – das Vorbereiten des Campingfahrzeugs für den nächsten Urlaub.
Was kam in der letzten Saison nicht zum Einsatz? Welche Ausrüstungsgegenstände sind vielleicht defekt und müssen ausgetauscht werden? Welche schweren Teile lassen sich durch leichtere ersetzen? Fahren die Kinder noch mit in den Urlaub oder können zwei Campingstühle zuhause bleiben? Direkt im Anschluss und mit hoffentlich etwas mehr freiem Stauraum darf wieder eingeräumt werden. Falls die Grundausrüstung über den Winter „ausgelagert“ war, sollten Sie nachsehen, ob alles Wichtige wieder an Bord ist. Insbesondere Werkzeugkiste, Stromkabel und Adapter, Auffahrkeile, Wasserkanister, Gasflasche und natürlich Bettzeug sowie Geschirr dürfen auf keinen Fall fehlen!
Quelle: AL-KO