Als Neil Armstrong am 20. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat, machte er sich unsterblich. In den folgenden drei Jahren spazierten 11 weitere Menschen über die Mondoberfläche. Möglich wurde diese Meisterleistung nur durch jahrelange Vorbereitung. Viele Hürden wurden in der Gegend um Flagstaff genommen. Dazu zählen die Ausbildung der Astronauten, das Testen der Technik und die Mondkartierung. Das 50. Jubiläum der ersten Landung ist ein hervorragender Anlass, sich auf Entdeckungsreise zu den Ursprüngen der Mondmissionen zu machen.
Jubiläumsparty
Bevor Neil Armstrong vor 50 Jahren mit einem Spaziergang auf dem Mond einen großen Schritt für die Menschheit machte, musste er zuerst als Astronaut laufen lernen. Dafür trainierten er und seine Kollegen die Mondlandung in Flagstaff, weil die Geographie rund um die Stadt herum in ihrer rauen Beschaffenheit die der Mondoberfläche ähnelt.
Um diese Geschichte und das 50-jährige Jubiläum der Mondlandung zu würdigen, feiert Flagstaff ein Jahr lang dieses Jubiläum. Das Ganze beginnt mit einer Launch-Party am 20. Juli im Orpheum Theater. Zu den geplanten Aktivitäten gehören Vorträge von Historikern, Filmvorführungen und wissenschaftliche Präsentationen über den Mond, Mondkartierungen und das Apollo-Astronautentraining in Flagstaff in den Jahren vor dem Start. Zudem ist die Ausstellung des Mondrover-Prototyps „Grover the Rover“ im lokalen Astrogeology Science Center geplant sowie Führungen durch den nahegelegenen Meteor Crater, Teleskopbesichtigungen und Ausstellungen im Lowell Observatorium.
Highlights und Spuren des Trainings rund um Flagstaff
1963 wurde mit dem Training in Flagstaff begonnen. Viele Astronauten, zu denen auch Armstrong gehörte, übten die Mondlandung unter anderem auf dem Gelände des Meteor Crater. Mitten in der endlosen Weite der Wüste fühlt es sich an, als befände man sich in einer Star Wars-Kulisse. Auf dem südlichen Colorado Plateau, nur 35 Minuten östlich von Flagstaff, liegt einer der größten Meteoriteneinschlagskrater weltweit. Der Meteor Crater entstand, als ein gewaltiger Meteorit mit rund 25 Metern Durchmessern vor etwa 50.000 Jahren auf der Erde einschlug und einen Krater von 1,2 Kilometern Durchmesser hinterließ. In der Nähe des Rands informiert ein Besucherzentrum anhand von Videos, Schaubildern und Modellen über die Bedeutung des Einschlags für die Wissenschaft.
Auch der nahegelegene Cinder Lake mit seinen schwarzen Vulkanfeldern eignete sich hervorragend, um Raumanzüge und Fluggeräte zu testen und die Fähigkeiten als Mondrover-Fahrer zu perfektionieren. Dieser Ort wurde wegen seines porösen vulkanischen Kieses ausgewählt, was dem Mondgestein sehr ähnlich ist. Um die Oberfläche des Mondes jedoch genau zu simulieren, haben die Wissenschaftler auf einem Teil des Aschesees ein mondähnliches Schlaglochfeld erstellt. Mit hunderten Pfund Dynamit schufen die NASA-Wissenschaftler ein zum geplanten Landebereich identisches Feld an Kratern.
Doch nicht nur körperliches Training stand auf dem Stundenplan, sondern auch das Studieren der Mondoberfläche war grundlegender Bestandteil. Dabei spielte das Lowell-Observatorium eine entscheidende Rolle. Hier arbeiteten von 1961 bis 1969 Wissenschaftler und Künstler zusammen, um detaillierte Karten der Mondoberfläche zu erstellen. Interessierte Besucher können tagsüber an geführten Touren über das Gelände teilnehmen oder in den Abendstunden den Sternenhimmel mit dem kürzlich wieder instandgesetzten Clark 24″ Refractor-Teleskop betrachten.
Quelle: VisitArizona