Einen Sprung ins kalte Wasser wagen Besucher sprichwörtlich bei den sommerlichen Floßfahrten auf der Wilden Rodach im Naturpark Frankenwald. Mit dem Aufkommen der ersten heißen Sommertage legen an der Floßlände Schnappenhammer immer samstags bis zu 25 Holzfloße ab, die sich ihren Weg durch das enge Tal der Wilden Rodach bahnen. Was viele nicht wissen: Bei den feucht-fröhlichen Floßfahrten reist ein großes Stück Authentizität mit, war die Flößerei doch über 800 Jahre einer der wichtigsten Erwerbszweige der Region.
Gäste, die es lieber ruhiger angehen lassen möchten, sind bei den Floßfahrten für Jedermann auf der Rodach bei Neuses gut aufgehoben. Von Mai bis Ende August, jeweils donnerstags um 19:00 Uhr sowie im September um 18:00 Uhr, geht es an der Floßanlegestelle los. Und wer sich über die nasse Erlebnisreise hinaus auf die Spuren der Flößer begeben möchte, kann dies trockenen Fußes im Flößermuseum Unterrodach tun, das sich in einem original Flößerhaus befindet. Hier lernen Besucher nicht nur, wie die Flößer das Holz des Frankenwaldes bis nach Amsterdam flößten, sondern sie bekommen auch eine Lektion im Flößerlatein. So erfahren die Teilnehmer der Floßfahrt auf der Wilden Rodach noch nachträglich, was es mit dem Ruf „In Gotts Noma“ auf sich hat, den die Flößer bei der Durchfahrt des ersten Wehres von sich geben: Mit der Bitte um Gottes Hilfe geht es die Wilde Rodach hinunter.
Ein Flößerwanderweg und mehrere Schneidmühlen wie die Teichmühle in Steinwiesen oder die Mühle in Stadtsteinach – beide sind noch zeitweise in Betrieb und zu besichtigen – komplettieren das Angebot zur Flößerei im Frankenwald, das in dieser Form in Deutschland seinesgleichen sucht.
Quelle: Frankenwald Tourismus Service Center