Große Anerkennung für ein Konzept zur ressourcenschonenden Fluggastbeförderung am Münchner Flughafen: Der Verband der deutschen Gaswirtschaft hat einen Pilotversuch mit einem mit flüssigem Methan betriebenen Passagierbus mit seinem diesjährigen Innovationspreis in der Kategorie „Mobilität & Verkehr“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im „House of Innovation“ in Berlin statt. Der Münchner Flughafen entwickelte das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Start-up „CM Fluids“ aus Rohrbach. Gemeinsam mit weiteren Partnerunternehmen haben die Preisträger ein besonders innovatives Antriebskonzept für Passagierbusse verwirklicht und damit erfolgreich „Ideen für eine nachhaltige und umweltbewusste Mobilität der Zukunft“ umgesetzt.
Bei dem Pilotprojekt am Flughafen München ist ein ursprünglich mit Diesel betriebener Passagierbus aus der Fahrzeugflotte des Airports auf einen klimaschonenden Antrieb mit flüssigem Methan umgestellt und damit zukunftsfit gemacht worden. Mit dem patentierten Antriebskonzept „CMF drive“ erhielt der Bus einen generator-elektrischen Antrieb. Der Passagierbus wird durch einen Verbrennungsmotor angetrieben und künftig mit regenerativ erzeugtem Biogas betankt. Die vom Motor erzeugte Energie wird in einer Pufferbatterie zwischengespeichert, die wiederum die elektrische Antriebsachse des Busses mit Strom versorgt. Nach der erfolgreichen Umrüstung fährt der Bus besonders energieeffizient und mit Biomethan betankt sogar klimaneutral.
Gerade bei Passagierbussen mit langen Betriebszeiten oder häufigen Starts und Stopps, wie beim Einsatz auf dem Vorfeld des Münchner Flughafens, werden die Vorteile des CMF drive Systems deutlich: Bremsenergie wird rückgewonnen und ebenfalls in der Pufferbatterie zwischengespeichert. Eine Tankfüllung reicht dabei im Gegensatz zu herkömmlichen Elektrobussen bis zu 800 Kilometer weit.
Für die Jury der deutschen Gaswirtschaft unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Frank Behrendt, Leiter des Fachgebiets Energieverfahrenstechnik und Umwandlungstechniken regenerativer Energien an der Technischen Universität Berlin, leistet das Gemeinschaftsprojekt einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz: „Mit der Umrüstung von Diesel auf Biomethan bietet CM Fluids eine einmalige Lösung, die sowohl wirtschaftlich sinnvoll ist als auch die Abgaswerte auf nahezu null reduziert. Der Flughafen München wird damit zum Pionier in Sachen Klimaschutz auf dem Vorfeld.“
Jost Lammers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH: „Wir freuen uns sehr, dass unser Engagement für einen nachhaltigen Flughafenbetrieb mit dem Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft honoriert wurde. Hier haben findige Ingenieure ein Vorzeigeprojekt entwickelt, das vielen kommunalen Verkehrsbetrieben als Blaupause dienen könnte. Die Umrüstung von Fahrzeugen aus dem Bestand ist zum einen wirtschaftlich und erspart teure Neuanschaffungen, zum anderen wird auf diese Weise regional erzeugtes Biomethan aus unserem Umland direkt am Airport verbraucht.“
Die schrittweise Umstellung der Fahrzeugflotte auf erneuerbare Energien passt hervorragend zur Klimastrategie des Münchner Flughafens. Bewährt sich das Konzept auch im Alltagsbetrieb, sollen weitere Passagierbusse umgerüstet werden. Der Flughafen München arbeitet an der Umsetzung einer Vielzahl technologischer Maßnahmen, um spätestens bis zum Jahr 2030 einen CO2-neutralen Betrieb des Flughafens zu erreichen.
Im Video von CM Fluids wird das Antriebskonzept erläutert: