In der Ferienregion Wipptal in Tirol ist ein weiterer sehr wichtiger Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität im Tourismus gelungen: Ab 01.01.2020 können Wipptal-Gäste durch eine Kooperation zwischen dem Verkehrsverbund Tirol (VVT) und dem Tourismusverband Wipptal alle öffentlichen Verkehrsmittel – also Bahn & Bus – mit der Gästekarte, die gleichzeitig als Öffi-Fahrkarte dient, nutzen.
Das Prinzip: Gästekarte = Fahrkarte
Jeder Gast, der in den Wipptaler Orten Matrei am Brenner, Mühlbachl, Pfons, Steinach am Brenner, St. Jodok am Brenner, Gries am Brenner sowie in den Bergtälern Navis, Obernberg, Schmirn, Vals und dem Gschnitztal nächtigt, bekommt mit der Registrierung in seiner Unterkunft eine Gästekarte ausgehändigt. Diese Gästekarte bietet den UrlauberInnen kostenlose Aktivprogramme & Ermäßigungen. Per 01.01.2020 dient sie aber zusätzlich auch als Fahrschein für alle öffentlichen Verkehrsmittel in der Region Wipptal. Inkludiert sind die Nahverkehrszüge (S-Bahn) zwischen Innsbruck und dem Brenner (S 3 und S4), sowie die Buslinien 4141, 4143, 4144, 4145, und 4146. Die Nahverkehrszüge verkehren im Halbstundentakt zwischen Innsbruck und Steinach und im Stundentakt zwischen Innsbruck und dem Brenner. Regiobusse fahren ab dem Bahnhof in Matrei und Steinach in die Seitentäler des Wipptals. Somit bietet sich beispielsweise ein Kultur- oder Sightseeing-Ausflug in die Landeshauptstadt Innsbruck oder eine Shopping-Tour ins Outlet Center Brenner während des Urlaubs im Wipptal an. Die Fahrtzeit von Matrei liegt bei ca. 20 Minuten in beide Richtungen.
Öffentliche Anreise soll forciert werden
Mit diesem Angebot bezwecken VVT und TVB Wipptal eine vermehrte Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel durch die Gäste der Region. Dabei hat man nicht nur deren An- und Rückreise im Blick, sondern denkt vor allem auch an die Vorortmobilität der Reisenden während ihres Urlaubs. Die verkehrsgünstige Lage der Gemeinden im TVB Wipptal begünstigen diese jedenfalls. Die Öffi-Funktion der Wipptal-Gästekarte soll zukünftig verstärkt ins Bewusstsein der Gäste gerufen und dabei jene Zielgruppe angesprochen werden, die es vorzieht, öffentlich anzureisen oder dies der Umwelt zuliebe ausprobieren möchte. „Für die Anreise kann der Gast im Vorfeld bei der gebuchten Unterkunft einen Anreisevoucher anfordern, der ab Innsbruck bzw. Brenner als Fahrschein in den oben genannten Nahverkehrszügen und Buslinien gilt. Somit profitiert der Gast vom ersten Urlaubstag an vom neuen Mobilitätsangebot“, so Helga Beermeister, Geschäftsführung TVB Wipptal.
Nicol Saxer, Leiterin Vertrieb und KundInneninformation beim Verkehrsverbund Tirol freut sich ebenso über den Ausbau des Angebots im Wipptal: „Der Tourismus ist ein sehr wichtiger Partner für den VVT. Das umfassende Öffi-Angebot in Tirol mit einer sehr dichten und effizienten Vertaktung und attraktiven Tarifangeboten wäre ohne die enge Kooperation mit dem Tourismus nicht möglich. Davon profitieren nicht nur unsere Gäste, sondern auch die einheimischen Öffi-NutzerInnen.“
Erweiterte Vorort-Mobilität im Wipptal ab Januar 2020 bedeutet zusammengefasst:
Kostenlose Mobilität für alle Gäste des Wipptals das ganze Jahr über
Bessere Erreichbarkeit der Landeshauptstadt und der umliegenden Regionen
Abdeckung der letzten Meile für bahnanreisende Gäste
Klimafreundliche Mobilität vor, nach und während des Urlaubs
Vertragsunterzeichnung bereits im Oktober 2019 erfolgt
Die Vereinbarung mit dem Verkehrsverbund Tirol konnte nach intensiven Vorgesprächen im Oktober 2019 unterzeichnet werden. Sie gilt für 5 Jahre. Die Finanzierung des Mobilitätskonzepts soll durch eine geplante Ortstaxenerhöhung ab 01.01.2020 von € 1,50 auf € 2,00 gesichert werden.
Mit VVT-App immer alle Verbindungen im Blick
Alle Informationen über Verbindungen, Fahrpläne und Abfahrtszeiten in Echtzeit erhalten die Gäste über die SmartRide App des VVT oder unter fahrplan.vvt.at.
Tourenvorschläge mit Öffis
In der interaktiven Karte des TVB Wipptal (www.wipptal.at/karte) sind bereits viele Vorschläge für Sommer- und Wintertouren ausgearbeitet, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sind. Nachstehend jeweils ein Beispiel:
Skitour Sattelbergalm
Vom Bahnhof Steinach aus geht es mit der Buslinie 4145 Richtung Obernberg bis zur Haltestelle „Gh. Sprenger“ in Gries am Brenner. Von dort geht man noch ca. 5 Minuten zu Fuß Richtung Obernbergtal und startet die Tour links vom Parkplatz Sattelberg über die Piste des ehemaligen Skigebiets. Die SkitourengeherInnen haben entweder die Möglichkeit, nur bis zur Sattelbergalm auf ca. 1.600 m oder bis zum Gipfel des Sattelbergs auf 2.115 m aufzusteigen. Abfahrt über die Piste oder das Gelände. Mit der Linie 4145 von Obernberg (Haltestelle „Gh. Sprenger“) geht es dann wieder retour bis zum Bahnhof in Steinach.
Kammwanderung zum Lichtsee
Vom Bahnhof Steinach aus fährt man entweder mit der Linie 4141 bis zur Freizeitarena Bergeralm oder startet die Wanderung direkt beim Bahnhof und geht in ca. 15 Minuten zur Talstation der Bergeralm. Auffahrt mit der Bergbahn Bergeralm bis zum Nösslachjoch auf 2.200 m und von dort führt die Wanderung am Kamm entlang mit traumhaften Ausblicken auf die umliegende Bergwelt des Gschnitz- und Obernbergtals ca. 2 Stunden bis zum Lichtsee (Weg-Nr. 42). Der Abstieg kann wahlweise nach Obernberg oder nach Trins im Gschnitztal gewählt werden. Mit der Linie 4145 von Obernberg (Ortsmitte Haltestelle „Almi’s Berghotel“ / Ortsende Haltestelle „Gh Waldesruh“) oder mit der Linie 4146 vom Gschnitztal (Trins, Haltestelle „Wienerhof“) kommen die WandererInnen dann wieder nach Steinach zum Bahnhof zurück.
Quelle: Verkehrsverbund Tirol