Wenn die Temperaturen fallen und sich die Blätter wieder bunt färben, sorgen südamerikanische Cocktails für die richtige Herbststimmung. Mit seiner 400-jährigen Geschichte ist der Pisco das peruanische Getränk schlechthin. Produziert wird er ausschließlich in der Gegend von Lima bis nach Tacna, Perus südlichster Stadt. Seine Beliebtheit in den Bars der ganzen Welt verdankt der Pisco seiner unglaublichen Vielseitigkeit. Da er aus Früchten und nicht wie viele andere Spirituosen aus Getreide hergestellt wird, verbinden sich seine Aromen auf natürliche Weise mit anderen Getränken. Aufgrund dieser Eigenschaft ist der Pisco vor allem bei Barkeepern aus ganz Deutschland sehr beliebt. So ist es kein Wunder, dass Deutschland nach den USA, Spanien und Großbritannien der fünftgrößte Importeur ist und im Jahr 2018 mit einem Warenwert von 151.827€ der zweithöchste Import der letzten fünf Jahre verzeichnet wurde.
So etabliert sich der Pisco stetig in den deutschen Bars und Restaurants. Sein einzigartiger Geschmack entsteht durch eine spezielle Vergärung von Trauben. Insgesamt gibt es für die Herstellung von Pisco acht verschiedenen Traubensorten. Man unterscheidet zwischen den nicht aromatischen Sorten (Quebranta, Negra Criolla, Mollar und Uvina) und den aromatischen Sorten (Italia, Moscatel, Torontel und Albilla). Andere Traubensorten sind bei der Herstellung von Pisco nicht erlaubt.
Fermentation – der Schlüssel zur Reinheit
Zu den zahlreichen Varianten der aus nur einer Traubensorte hergestellten „reinen“ Piscos (piscos puros) gehört der grüne Most (mosto verde). Dieser zeichnet sich durch einen besonders intensiven Geschmack aus, der durch eine nicht ganz abgeschlossene Gärung entsteht.
Passend zum Herbst bieten sich die folgenden acht Cocktail-Varianten besonders an:
Pisco Sour
Zitronensaft, Zucker, Eiweiß und Eis. Mit diesen Zutaten hat man alles was man braucht, um die bekannteste Pisco-Kreation, den Pisco Sour, zuzubereiten. Die Idee für den Cocktail entstand vor fast 100 Jahren in der von US-Amerikaner Victor Morris geführten „Bar Morris“ in Lima. Von dort aus verbreitete sich das Rezept weiter in die Bars von Hotelrestaurants, wo selbst Prominente wie John Wayne und auch Walt Disney den Cocktail probierten. Für ganz Peru hat der Pisco Sour eine große Bedeutung, hier existiert sogar ein eigener Feiertag für das beliebte Getränk: am ersten Samstag im Mai feiern die Peruaner den „Día del Pisco Sour“.
Pisco chiclano
Dieser Cocktail basiert auf reinem Pisco vermengt mit Zitronensaft, Angostura-Bitter, Ginger Ale und Zucker. Dank seiner belebenden Wirkung wird der Chiclano üblicherweise während der Mahlzeiten, oder auch gerne nach einer durchzechten Nacht getrunken. Bekannt wurde das peruanische Getränk in den Bars und Lebensmittelgeschäften von Einwanderern wie Santiago Queirolo, Cordano, Carbone oder Arbocco. Heutzutage ist der Chiclano in den Speisekarten der exklusivsten Restaurants des Landes zu finden.
Capitan
Ein klassischer Cocktail der peruanischen Küche, entstanden in den 1920er Jahren. Bekannt ist der Capitan für seine charakteristischen Zutaten: roter Wermut und Pisco auf Eis. Es gilt als besonders empfehlenswert das Glas zu kühlen, um die ideale Trinktemperatur herzustellen. Der Cocktail wurde früher vor allem von Kapitänen getrunken, um der Kälte in der Sierra de Puno zu trotzen – daher auch der Name Capitan.
Pisco Point
Der Pisco Point ist einer der süßesten und frischesten Cocktails, der aus dem Traubenbrand gemixt werden kann. Hier wird der Pisco mit Apfellikör, Sternanis und sizilianischem Amaro, einem verdauungsfördernden Kräuterlikör, kombiniert.
Pisco Tonic
Wie der Name schon sagt, kombiniert dieser Cocktail den Pisco mit Tonic Water. Die Kohlensäure verleiht dem Getränk einen süßen und spritzigen Touch. Eine ideale Abwechslung also für alle Gin Tonic Liebhaber.
Andes Amables
Durch den neben dem Pisco enthaltenen Vodka, bekommt dieser Cocktails einen besonders intensiven Nachgeschmack. Eis und Zitronensaft mildern diese Kombination etwas ab und sorgen gleichzeitig für eine erfrischende Note.
Peruano Flip
Mit seinen süßen Zutaten Pisco, Milchcreme, Kaffeesahne, Eigelb und Eiswürfeln eignet sich dieser Cocktail auch bestens als Dessert. Den Peruano Flip trinkt man zum Nachtisch am Nachmittag und serviert ihn mit Obst oder Schokolade.
Aguaymanto
Dieser exotische Cocktail überzeugt durch den außergewöhnlichen Geschmack des Saftes der Aguaymanto. Das Superfood ist reich an Eiweiß, Phosphor und den Vitaminen A, B und C. Zusammen mit Zucker, Kokosnusscreme und Eis entsteht in dieser Kombination ein süßer, erfrischender und vor allem fruchtiger Cocktail.
Quelle: TLN Travel Lifestyle Network