Das deutsche Hotelgewerbe verzeichnet seit Jahren stabil steigende Umsätze. Grund genug für das auf den Hotel-, Gastronomie- und Touristiksektor spezialisierte Beratungsunternehmen TREUGAST Solutions Group eine Untersuchung zu Trends in diesem Bereich durchzuführen. Im Fokus der TREUGAST-Analysten standen dabei die Auslastungsquoten von Neueröffnungen etablierter Markenhotels im Vergleich zu inhabergeführten Häusern im ersten Geschäftsjahr sowie die Frequentierung von Business- versus Ferienhotels aus einer Gruppe von bundesweit 190 Anbietern, die ihren Betrieb zwischen 2010 und 2012 aufgenommen haben.
Hotelgäste bevorzugen persönliche Atmosphäre
Die Befragungen unter den Hoteliers ergaben dabei, dass der Gast offensichtlich Privathotels gegenüber denjenigen, hinter denen ein Markenkonzept steht, einen leichten Vorzug gibt. So betrug die Auslastung bei den Privaten im ersten Jahr ihrer Tätigkeit 66,6 Prozent, während die Marken nur auf 62,0 Prozent kamen. Nach Auffassung der Analysten sprechen diese Zahlen dafür, dass sich Hotelgäste mehr eine persönliche Atmosphäre wünschen und sich dadurch, dass der Chef des Hauses auch gleichzeitig der Inhaber ist, geborgener und in ihren Aufenthaltsort eingebundener fühlen. Diesen Vorrang in der Kundengunst bestätigend, lagen auch die im Zeitraum von 2010 bis 2012 eröffneten Ferienhotels in ihrem ersten Geschäftsjahr vor den Businesshotels. An deutschen Spitzenstandorten betrug die Auslastung hier 67 Prozent zu gut 62 Prozent im Businessbereich. In den beliebten Urlaubsregionen an der Nord- und Ostsee konnten die Ferienhotels sogar eine Belegung von 74 Prozent erreichen. Dass sind, auch wenn eingerechnet werden muss, dass diese Anlagen jeweils nur über etwa die Hälfte der Kapazitäten eines mittleren Businesshotels verfügten, immerhin zehn Prozent über der Durchschnittsauslastung, die für alle befragten Betriebe ermittelt wurde. Schließlich konnte die Untersuchung auch darlegen, dass sogenannte B-Standorte unter den Neueröffnungen mit 66,9 Prozent Auslastung einen besseren Start hinlegten als Hotels in zentralen A-Destinationen, die 65 Prozent erreichten. Hier kann hervorgehoben werden, dass es gerade Häusern an B-Standorten dadurch gelungen ist, mehr Gäste anzuziehen, indem sie in besonderer Weise auf ihre Zielgruppe zugegangen sind und die Vorteile ihres Standortes vermarkten konnten.
Superbude in Hamburg St. Pauli kann am meisten überzeugen
Den Spitzenplatz der TREUGAST-Studie nimmt die im Hamburger Stadtteil St. Pauli gelegene Superbude ein. Eine über 80-prozentige Auslastung spricht dafür, dass es dem Hamburger Team gelungen ist, Standortvorteile, Hotelkonzept und Marketing so zusammenzubringen, dass der Gast sich hier hervorragend aufgenommen fühlt und die kundenorientierte Offenheit der Mitarbeiter schätzt. Dies spiegelt sich dann auch in den Online-Bewertungen der führenden Hotel-Portale von tripadviser.de bis holidaycheck.de wieder, in deren Rating die Superbude bei über 90 Prozent liegt.