In die Hochpustertaler Töpfe geguckt – Rezepte aus Südtirol

Hochpustertaler Gastronomie © uschi liebl pr

Das Südtiroler Hochpustertal ist nicht nur für seine atemberaubende Natur und spektakulären Bergpanoramen bekannt, sondern auch für seine vielseitige Küche, die mit zahlreichen kulinarischen Spezialitäten aufwartet. Die Genussregion bietet Gästen eine einzigartige Mischung aus traditionellen Gerichten und mediterranen Speisen. Für Liebhaber guten Essens lohnt sich daher der Blick in die Hochpustertaler Kochtöpfe, um den unverfälschten Geschmack von herzhaften Schlutzkrapfen, leckeren Knödeln und köstlichen Süßspeisen zu entdecken.

Südtiroler Kulinarik im Hochpustertal ©Uschi liebl pr
Südtiroler Kulinarik im Hochpustertal ©Uschi liebl pr

Im Hochpustertal treffen alpine und mediterrane Einflüsse nicht nur kulturell, sondern auch kulinarisch aufeinander und verschmelzen zu einer ganz eigenen Symbiose aus herzhafter und leichter Küche. Neben den typischen Speisen wie Knödel, Gerstesuppe und der „Marende“, die traditionelle Brotzeit mit Bauernspeck, Käse, Kaminwurzen und verschiedenen Brotsorten, kommen daher auch Pasta, Pizza und Fischgerichte auf den Tisch.

Die traditionellen regionalen Gerichte stammen aus einer Zeit, als die Menschen im Hochpustertal größtenteils Selbstversorger waren. Neben selbst gebackenem Brot und selbst hergestellten Milchprodukten wie Topfen gab es daher vor allem preiswerte Gerichte wie Schlutzkrapfen und Knödel. Diese gehören bis heute zu den beliebtesten Speisen und werden nach wie vor ursprünglich zubereitet: Die Schlutzkrapfen werden wahlweise mit einer Spinat-Topfen-Mischung oder Kartoffeln gefüllt. Knödel, der Klassiker in der Südtiroler Küche, werden in allen Variationen wie zum Beispiel als Speck- oder Fasten-Knödel serviert. In den Berggasthöfen des Hochpustertals kommt auch ein „Knödeltris“ aus Käse-, Spinat- und Rote Bete-Knödel auf den Tisch. Ein weiteres köstliches Gericht der lokalen Küche ist das „Bauerngeröstel“, das aus gerösteten Kartoffeln und Rindfleisch besteht und mit Speck-Kraut-Salat serviert wird. Perfekt zu diesen herzhaften Gerichten passt ein edler Tropfen aus der großen Auswahl der Südtiroler Weine.

Eine besonders abwechslungsreiche Vielfalt bieten auch die hausgemachten süßen Schmankerl wie Topfenstrudel, Strauben mit Preiselbeeren, Kaiserschmarrn oder Apfelküchlein. Zudem gehören Niederdorfer Niggilan, Germkrapfen, die in Fett gebacken werden, Buchteln, ein Germteig, der mit Marmelade gefüllt und mit Vanillesoße serviert wird, sowie Südtiroler Zelten, eine Weihnachtsspezialität aus Nüssen und Trockenfrüchten, und sogar Tiramisù zur Südtiroler Küche. Der Name der süßesten aller Verlockungen soll einer der vielen Legenden nach seinen Ursprung im Hochpustertal haben. So bekam die in Innichen geborene Gastronomin Alba Campeol die typische italienische „Zabaglione“, eine Creme aus Mascarpone, Eigelb und Zucker, gereicht, als sie sich schwach fühlte. Ihre Schwiegermutter reichte ihr dazu Kaffee und Löffelbiskuit und sagte, das würde sie wieder auf die Beine bringen. Basierend auf diesen Zutaten kreierte Alba Campeol im Restaurant „Le Beccherie“ in Treviso das heutige Grundrezept und nannte es in Anlehnung an die Worte der Schwiegermutter „Tira-me-sù“ (wörtlich übersetzt „Richte mich auf!“).

Hochpustertaler Gastronomie © uschi liebl pr
Hochpustertaler Gastronomie © uschi liebl pr

Besonderen Wert wird bei allen kulinarischen Gaumenfreuden auf hochwertige Zutaten gelegt, die im Hochpustertal angebaut werden. Von den verschiedensten Obst- und Gemüsesorten über Milchprodukte, Fleisch und Mehlsorten für Teiggerichte – für die Zubereitung der Spezialitäten wird größtenteils auf einheimische Produkte zurückgegriffen. Genießen können die Gäste die Köstlichkeiten in den vielen gemütlichen Restaurants und Gasthäusern des Hochpustertals und können die Rezepte anschließend gleich selber ausprobieren.

 

Rezepte:

Knödeltris (für ca. vier Personen)

Käseknödel

 

225 g Knödelbrot

150 ml lauwarme Milch

1 kleine Zwiebel

175 g Käse

Petersilie

3 Eier

Salz, Pfeffer, Muskatnuss

2-4 EL Mehl

1 EL Butter

Rohnenknödel

 

200g Knödelbrot

150 ml Milch

300 g Rohnen (Rote Bete; im Mixer mit Rohnensaft pürieren)

2 Eier

2-4 EL Mehl

1 kleine Zwiebel

Salz, Pfeffer

1 EL Butter

Spinatknödel

225 g Knödelbrot

150 ml Milch

200 g Spinat, gekocht

1 kleine Zwiebel

1 Knoblauchzehe

2 Eier

Salz, Pfeffer, Muskatnuss

3-4 EL Mehl

1 EL Butter

Knödelbrot mit der Milch übergießen und zugedeckt quellen lassen. Zwiebel (und Knoblauch) schälen, in kleine Würfel schneiden und in Butter anschwitzen. Rohnen bzw. Spinat dazugeben und ein bisschen mitdünsten. Bei den Käseknödel den Käse in kleine Würfel schneiden. Dann zum Weißbrot geben. Eier und Mehl dazugeben, abschmecken und zugedeckt etwa 30 Minuten ruhen lassen. Salzwasser aufkochen lassen. Einen kleinen Probierknödel garen, evtl. zusätzlich Mehl unterkneten und die Masse nachwürzen. Mit nassen Händen Knödel formen, in das siedende Wasser geben und 15 Minuten köcheln lassen.

 

Bauerngeröstel mit Speck-Kraut-Salat (für vier Personen)
Bauerngeröstel:

400 g gekochtes Rindfleisch

300 g gekochte Kartoffeln

1 Zwiebel in Streifen geschnitten

200 ml Fleischsuppe

etwas Öl

½ Lorbeerblatt

½ TL Majoran

1 EL Petersilie fein geschnitten

Salz, Pfeffer

40 g Butter

Speck-Kraut-Salat:

1 Krautkopf mittelgroß

100 g Speck

Salz, Pfeffer

Essig, Öl

Kümmel

Bauerngeröstel: Die Kartoffeln in gleichmäßige Scheiben schneiden und mit der Zwiebel in etwas Öl goldgelb rösten. Das Rindfleisch blättrig schneiden und zu den Kartoffeln geben. Das Lorbeerblatt und den Majoran dazugeben, salzen, pfeffern und gut rösten. Fleischsuppe dazugeben. Zum Schluss die Butter und Petersilie dazugeben.

Speck-Kraut-Salat: Das Kraut schneiden. Den Speck in feine Streifen schneiden und etwas rösten. Mit etwas Essig löschen und unter das Kraut mischen. Mit Salz, Pfeffer, Kümmel, Essig und Öl abschmecken.

 

Tiramisù (für vier Personen)
4 Eigelb

150 Gramm Zucker

15 Savoiardi (Löffelbiskuit)

500 ml Kaffee

200 Gramm Mascarpone

etwas Schokoladenpulver

Eigelb, Zucker und Mascarpone in einer Schüssel zu einer Creme vermischen. Eine Form mit dem in Kaffee getränkten Löffelbiskuit auslegen und darauf eine Schicht der Creme verteilen. Darüber nochmals eine Lage Löffelbiskuits und Creme verteilen. Das Tiramisú einige Stunden kühlen lassen und vor dem Servieren mit dem Kakaopulver bestreuen.