Die Bodenverkehrsdienste der Fraport AG testen derzeit einen autonomen Gepäck- und Frachtschlepper. Das Fahrzeug mit elektrischer Motorisierung fährt dazu auf einer acht Kilometer langen Teststrecke innerhalb des Sicherheitsbereichs des Flughafens Frankfurt. Ziel des mehrwöchigen Testlaufs ist es herauszufinden, ob und unter welchen Bedingungen ein autonomes Fahrzeug die regulären Gepäck- und Frachttransporte auf dem Vorfeld unterstützen kann.
„Autonomes Fahren ist auch für uns als Flughafenbetreiber ein vielversprechendes Zukunftsthema“, sagt Eric Agthe, Projektleiter Prozess- und Produktentwicklung bei Fraport. „Wir haben bereits in einigen Bereichen selbst fahrende Fahrzeuge getestet. Der Einsatz auf dem Vorfeld auf einer so langen Strecke ist jedoch eine neue Dimension. Sicherheit hat dabei höchste Priorität. Dass wir trotz herausfordernder Rahmenbedingungen solche Innovationsprojekte stemmen, unterstreicht einmal mehr unsere Rolle als zukunftsorientiertes Unternehmen.“
Die Teststrecke dehnt sich vom östlichen Vorfeldbereich in der Gepäckhalle des Terminals 2 bis hinunter in den Süden zum künftigen Terminal 3 aus. Sie ist in drei Etappen unterteilt, die jeweils besondere Anforderungen an das autonome Fahrzeug stellen. Dazu zählt neben dem Fahren unter freiem Himmel mit wenig Verkehr auch das Fahren in der Gepäckhalle mit weiteren Verkehrsteilnehmern und Personen im Innenbereich. Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu ermöglichen und die nötige Komplexität sicherzustellen, finden die Testfahrten sowohl am Tag als auch in der Nacht und bei unterschiedlichen Wetterlagen statt.
Das Fahrzeug ist während der Testfahrt im laufenden Verkehr mit maximal 13 Stundenkilometern unterwegs und zieht höchstens drei Gepäckanhänger oder zwei große Frachtanhänger. Bei jeder Testfahrt fährt ein speziell für das Projekt geschulter und zertifizierter Sicherheitsfahrer mit. Diese Person kann im Notfall sofort reagieren und aktiv eingreifen, falls eine ungeplante Situation auftreten sollte.
Sollten autonome Fahrzeuge in Zukunft eingesetzt werden, würden diese die tägliche Arbeit der operativ Beschäftigten maßgeblich unterstützen. „Für Fraport hat dieses Projekt auch mit Blick auf einen künftigen effizienteren Personaleinsatz einen hohen Stellenwert“, sagt Dennis Stein, Leiter Bereichsentwicklung, Logistik- und Informationsmanagement. „Aufgrund der Größe des Flughafenvorfelds müssen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weite Transportwege zurücklegen. Teile dieser Strecken über autonome Fahrzeuge abzudecken, gibt beispielsweise den Abfertigungsteams in den Bodenverkehrsdiensten mehr Handlungsspielraum, schneller für den nächsten Flug bereit zu stehen.“
Die Testphase läuft bis Ende März dieses Jahres.