Worte sind gut, Taten sind besser. In diesem Sinn startet Ischgl als größtes klimaneutrales Skigebiet der Alpen in den Winter und zeigt, dass auch im alpinen Tourismus Wirtschaft und Ökologie vereinbar sind. Ischgl präsentiert sich klar als Vorreiter der Branche. Was sich konkret verändert? Ab der kommenden Saison gleicht die Silvrettaseilbahn AG alle nicht vermeidbaren Kohlenstoffemissionen, die durch den laufenden Ski- und Gastronomiebetrieb entstehen, über ein international anerkanntes Klimaschutzprojekt und ein Aufforstungsprogramm im Tal aus. Zudem werden die bisherigen Anstrengungen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes verstärkt.
Seit der Gründung 1962 ist das Ziel der Silvrettaseilbahn AG – als Motor für eine wirtschaftliche Weiterentwicklung – eine dauerhafte Lebensgrundlage für alle Menschen in Ischgl und im Paznaun zu schaffen. Das erfolgreiche Unternehmen setzt neuestens auch beim Klimaschutz Akzente und übernimmt bewusst Verantwortung. Mit Unterstützung von Vitalpin, der Bewegung für Menschen und Unternehmen im Alpenraum, die von und mit dem Tourismus leben, und ClimatePartner, dem führenden Lösungsanbieter für Klimaschutzmaßnahmen, erhielt die Silvrettaseilbahn AG für das Ischgler Skigebiet das Zertifikat „klimaneutral“.
Den Weg dorthin skizziert Vorstand Günther Zangerl so: „Zuerst erfolgte die Berechnung unserer Treibhausgasemissionen nach international anerkannten Standards. Anschließend wurden die effizientesten Reduktionsmöglichkeiten identifiziert und Einsparungsmaßnahmen vorgenommen. Letztlich werden wir jene Emissionen, die nicht vermeidbar sind, über ein anerkanntes Klimaschutzprojekt sowie ein Aufforstungsprogramm im Paznaun ausgleichen. So kompensieren wir das durch unseren Skibetrieb verursachte CO2.“
Silvrettaseilbahn AG unterstützt Klimaschutzprojekte
Die Silvrettaseilbahn AG hat sich bei der Projektauswahl ganz bewusst für eine nicht standardisierte Kombination entschieden. Anerkannte und zertifizierte Klimaschutzprojekte sind in der Regel ausschließlich in Ländern des globalen Südens angesiedelt. Das Unternehmen unterstützt aber neben dem zertifizierten Aufforstungsprojekt in Peru auch ein regionales Programm im Paznaun und in Ischgl. „Uns war es ein besonderes Anliegen, dass auch unsere Heimat, sprich unsere Wälder, die bekanntermaßen eine wichtige Schutzfunktion haben und Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen sind, profitieren. Das hiesige Aufforstungsprogramm ist eine ideale Ergänzung zum zertifizierten Aufforstungsprojekt in Peru, welches zum Ziel hat die illegale Abholzung des Regenwaldes im Amazonas einzudämmen,“ so Zangerl abschließend.
Unterstützt wurde die Silvrettaseilbahn AG von ClimatePartner und Vitalpin. Der Verein Vitalpin begleitet seine Mitglieder auf dem Weg in die Klimaneutralität, indem er gemeinsam mit ClimatePartner ein standardisiertes Berechnungsmodell entwickelt und finanziert hat, welches Klimaschutz beim Skifahren berücksichtigt. „Bislang hat kein Land eine Strategie für eine emissionsarme Tourismuswirtschaft entwickelt – wir sehen es daher umso mehr als unsere Aufgabe, unsere Mitgliedsbetriebe auf dem Weg zur Reduktion ihres CO2-Fußabdrucks bis hin zur Klimaneutralität zu unterstützen. Es macht uns stolz, denn Nachhaltigkeit ist für Vitalpin eine Herzensangelegenheit,“ erläutert Theresa Haid, Geschäftsführerin von Vitalpin. Hannes Parth, Obmann von Vitalpin führt weiter aus: „Die Silvrettaseilbahn AG hat unser Angebot als erstes Skigebiet in Anspruch genommen und die Ergebnisse der Erhebung bestens genutzt, um sich verantwortungsvoll und zukunftsgerichtet aufzustellen. Wir freuen uns, dass die Seilbahnen in Ischgl nun klimaneutral sind und hoffen, dass noch viele weitere Seilbahnunternehmen diesem Beispiel folgen werden.“
Weitere Initiativen zur Senkung der CO2-Emissionen
Bereits in den vergangenen Jahren hat die Silvrettaseilbahn AG einiges in Bewegung gesetzt, um ihren verursachten CO2-Ausstoß zu reduzieren. Durch Solar- und Wärmerückgewinnungsanlagen können jährlich 80.000 Liter Heizöl und damit 244 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Bergrestaurant „Ischgl Slope Food“ und die Talstation der Gampenbahn E4 werden zur Gänze mit Erdwärme und somit fossilfrei beheizt. Nicht zuletzt reduziert das Unternehmen auch bei der Beschneiung und Pistenpräparierung den Energie- bzw. Treibstoffverbrauch: Durch die digitale Schneehöhenmessung mittels GPS in allen Pistengeräten wird Schnee nur dort erzeugt, wo er auch benötigt wird. Das spart Wasser und in Folge Pistenmaschinenstunden. Nicht zuletzt tragen die massiven Investitionen in den Ausbau des Skibusnetzes maßgeblich zur Reduktion des Individualverkehrs bei.
Doch damit nicht genug. Die Silvrettaseilbahn AG wird ihre Anstrengungen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes künftig noch verstärken: So wird die neue Silvretta Therme, die mit der Wintersaison 2022/2023 in Betrieb geht, weitestgehend mittels Erdwärmesonden beheizt. Das bedeutet eine jährliche CO2-Einsparung von 1.300 Tonnen. Ein weiteres Zukunftsprojekt ist der Kauf von Hybrid-Pistenbullies. Diese haben im Vergleich zu herkömmlichen Maschinen einen 20 % niedrigeren Treibstoffverbrauch.
Die Silvrettaseilbahn AG ist gerüstet, um den erfolgreichen Weg im alpinen Tourismus trotz neuer Herausforderungen fortzusetzen. Das Thema Klimaschutz wird hierbei eine ganz zentrale Rolle einnehmen.
Quelle: Vitalpin