Die visionäre Künstlerin Jennifer Angus hinterfragt mit ihrer Arbeit die Wahrnehmungen und Erwartungen der Besucher, indem sie mit einem ungewöhnlichen Medium arbeitet: getrocknete, exotische Insekten. Ihre Location-gebundenen Installationen beinhalten oft große, leuchtend farbige Insekten verarbeitet zu aufwendigen Mustern, die inspiriert sind von viktorianischen Tapeten und Buchillustrationen des 19. Jahrhunderts.
Die Ergebnisse sind stets von dramatischer und verblüffend schöner Wirkung. Beim Anschauen ihrer Arbeit steht die Anziehungskraft der Farben und die ansprechende Wiederholung von Mustern oft im Widerspruch zu der tiefgreifenden Abstoßung und Angst, die Menschen oft erleben, wenn sie von tausenden von echten Insekten umgeben sind. Diese Spannung zweifelt die Vorstellungen von Schönheit und die Beziehung zur Insektenwelt, von der das menschliche Leben abhängt, an. Inspiriert von einem Gemälde aus der Sammlung des Museum of Fine Arts (MFA), in dem die Ausstellung stattfindet, hat Angus‘ Projekt mit dem Titel ‚The Grasshopper and the Ant‘ and other stories die Fabel „The Grasshopper and the Ant“ als Ausgangspunkt. Die altgriechische Geschichte (5. Jahrhundert v. Chr.) zeigt traditionell den Wert der fleißigen Ameise gegenüber der scheinbar verschwenderischen Heuschrecke auf, die den Sommer mit dem Musizieren vergeudete. Wie die Gesellschaft die Arbeit von Musikern (und damit auch von Künstlern) wertschätzt, ist nur ein Thema in dieser Sonderausstellung, die viele vorgefasste Vorstellungen und Wahrnehmungen auf den Punkt bringt.
Dieses vom MFA in Auftrag gegebene Projekt wird alle Hazel Hough Wing-Galerien verwandeln. Als Location-gebundene Installation wird diese Ausstellung nicht wandern. Daher ist sie eine außergewöhnliche Gelegenheit, ein monumentales, eindringliches und faszinierendes Werk einer der wichtigsten Installationskünstlerinnen der zeitgenössischen Kunst zu erleben. Die Ausstellung startet am 12. Oktober 2019.
Quelle: Visit St. Petersburg/Clearwater