Die Stiftung FLY & HELP finanziert den Bau neuer Schulen in Entwicklungsländern, um Kindern weltweit eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Im September reiste Stiftungsgründer Reiner Meutsch gemeinsam mit Spendern nach Tansania, um zwei Schulprojekte im Land der Massai zu besuchen.
Tansania ist mit rund 57 Millionen Einwohnern unter den fünf bevölkerungsreichsten Ländern Afrikas. Trotz eines dynamischen Wirtschaftswachstums in den vergangenen Jahren zählt das ostafrikanische Land dennoch weiterhin zu den ärmsten der Welt. 70 bis 80 Prozent der Einwohner leben direkt von der Landwirtschaft – oft rein zur Selbstversorgung. Große Teile der ländlichen Bevölkerung gehören zum Stamm der Massai, einem Nomadenvolk, das mit seinen Weidetieren umherzieht auf der Suche nach Nahrung und Wasser. Die Massai haben ihre ursprüngliche Kultur und Tradition weitestgehend bewahrt. Im Zuge der gesellschaftlichen Entwicklung wurden sie jedoch in den letzten Jahren vermehrt sesshaft und betreiben nun hauptsächlich Viehwirtschaft. Es bilden sich
Dorfgemeinschaften, die nun an die Bedeutung von Schulbildung herangeführt und dabei unterstützt werden, Kindern das Lernen zu ermöglichen.
Begleitet von Reiner Meutsch, der vor 10 Jahren die Stiftung FLY & HELP gegründet und seitdem weltweit über 330 Schulen gebaut hat, besuchte eine Reisegruppe nun zwei Schulprojekte in Tansania, um vor Ort zu sehen, wie die Spendengelder eingesetzt werden und was sie bewirken. Das erste Projekt ist in Malambo im Ngorongoro District/Arusha entstanden in Zusammenarbeit mit dem Partnerverein upendo e.V. Hier haben derzeit 1.400 Kinder aus umliegenden Dörfern die Möglichkeit, die Schule zu besuchen – ein Teil davon auch im Internat, da es ihnen aufgrund der Entfernung nicht möglich ist, täglich nach Hause zu laufen. In der Malambo Primary School bekommen die Kinder jeden Tag eine warme Mahlzeit, keine Selbstverständlichkeit in der armen Gegend. Zudem wurden die
hygienischen Bedingungen und die Versorgung mit sauberem Trinkwasser mit Hilfe der
Spendengelder verbessert.
Nach einer mehrstündigen Anreise über unbefestigte Pisten wurde die Reisegruppe von den
Schulkindern, Eltern, Lehrern und Politikern in Malambo empfangen. Trotz der sprachlichen Hürden waren die Freude und Dankbarkeit in den strahlenden Augen der Massai-Kinder deutlich zu sehen. Die Kinder überraschten den Besuch aus Deutschland mit traditionellem Gesang und Tänzen. Das sorgte auch für die eine oder andere Freudenträne bei den Gästen: „Es ist so ergreifend, das einmal selbst miterleben zu dürfen. Die Menschen hier sind einfach herzlich, ich bin wirklich sprachlos“, berichtet eine Reiseteilnehmerin. „Einen solchen Einblick in das Leben der Menschen erhält man als normaler Tourist nicht.“
Mit vielen Eindrücken und Geschenken im Gepäck ging die Reise zum zweiten Schulprojekt weiter – vorbei am für die Massai heiligen Vulkan Ol Doinyo Lengai und durch die weltberühmte Serengeti. Hier mussten die Jeeps häufiger anhalten, weil majestätische Elefanten oder stolze Raubkatzen die Straße überquerten. Im Dorf Oldonyo, weit abseits befestigter Straßen in den Bergen, erreichte die Reisegruppe schließlich die zweite Schule Lengijape. Das Dorf hatte weder Strom noch Zugang zu sauberem Wasser. Aufgrund der fehlenden Räumlichkeiten war der Schulbesuch für die meisten Kinder bisher nicht
möglich. In Lengijape können mit dem Bau von 6 Klassenzimmern nun 600 Kinder lesen, schreiben und rechnen lernen. Der Bau von Latrinen und Zisternen war ebenfalls dringend notwendig, um Wasser zu erhalten und Krankheiten zu vermeiden.
Der Empfang in Lengijape war ebenfalls sehr emotional. Mehr als 1.200 Massai haben die FLY & HELP-Delegation willkommen geheißen. Für Reiner Meutsch sind es gerade diese Momente, die seine Arbeit so erfüllend machen: „Die Kinder strahlen eine solche Dankbarkeit aus, das ist mit Worten nicht zu beschreiben.“ Und ein Reiseteilnehmer ergänzt: „Zu sehen, was mit den Spenden bewirkt wird, hat mich tief bewegt. Die Kinder sind einfach glücklich, lernen zu dürfen. Ein schöneres Gefühl, als Kindern eine Zukunft zu schenken, kann es nicht geben.“
Quelle: Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP