Lissabon ist 2020 „Umwelthauptstadt Europas“. Der Titel „European Green Capital 2020“ wird von der EU-Kommission vergeben und zeichnet erstmals eine südeuropäische Hauptstadt aus.
Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury waren signifikante Fortschritte auf dem Weg zu ökologischer Nachhaltigkeit sowie ambitionierte Programme der Stadt in fünf Kernbereichen. Die Stärken Lissabons liegen dabei auf intelligenter Bürgerbeteiligung, grünem Wachstum, Öko-Innovation, alternativer Mobilität, nachhaltiger Bodennutzung, Anpassung an den Klimawandel und kommunaler Abfallentsorgung.
Lissabons Ziele sind in fünf Bereiche gegliedert: Energie, Wasser, Mobilität, Abfallwirtschaft sowie grüne Infrastruktur und Biodiversität.
Die Grüne Hauptstadt Europas hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen um 60% zu senken, bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen, bis 2025 ein Verteilungsnetzwerk zur Wiederverwertung von Wasser zu installieren und in die Entwässerungsanlagen der Stadt zu investieren, um Überschwemmungsschäden zu verhindern.
Die Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer soll ausgebaut und die öffentlichen Verkehrsmittel erneuert und gefördert werden, um den Autoverkehr innerhalb der Stadt einzudämmen. Im Bereich Abfallwirtschaft soll darüber hinaus der Fokus auf Abfallvermeidung, Ausweitung der Mülltrennung und Förderung der Kreislaufwirtschaft liegen.
Lissabon hat sich verpflichtet, seine Naturräume zu schützen und aufzuwerten und gleichzeitig seinen Bürgern qualitativ hochwertigen Freizeitraum im Freien zur Verfügung zu stellen. Ein Beispiel dafür ist die Bewirtschaftung des Monsanto-Parks durch die Stadt Lissabon, für den sie das Zertifikat für nachhaltige Forstwirtschaft erhalten hat. So sollen bis 2022 350 Hektar neue Grünflächen ausgebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, um die Luftqualität zu verbessern, Erholungsgebiete zu schaffen und die Artenvielfalt zu erhöhen.
Das Veranstaltungsprogramm des „Lissabon Green Capital 2020“ sieht Ausstellungen und Konferenzen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern vor. Dazu gehören unter anderem das Nationalmuseum, die Universität Lissabon, das interaktive Wissenschaftsmuseum, die Akademie der Wissenschaften, das Ozeanarium, das Elektrizitätsmuseum, das Museum für Kunst, Architektur und Technologie, die Stiftung Calouste Gulbenkian, das Centro Cultural de Belém, die städtischen Wasserbetriebe sowie das Wasserwerk und das Kreuzfahrtterminal in Alcântara. Jeden Monat wird außerdem eine große Baumpflanzaktion veranstaltet, um alle Bürger an der Gestaltung der Umwelt mitwirken zu lassen.
Quelle: Turismo de Portugal