Nach Ansicht der International Air Transport Association (IATA) könnten durch den Luftverkehr in Europa eine weitere Million Arbeitsplätze geschaffen werden, zugleich könnte das Bruttosozialprodukt der EU-Mitgliedsländer um 245 Milliarden Euro wachsen. Voraussetzung hierfür wären freilich wirksamere Regelungen in für die Luftfahrt.
Mit dieser Ansicht sorgte Rafael Schwartzmann, stellvertretender Vorsitzender für die Region Europa der IATA, bei einer Konferenz in Genf für Aufsehen. Der Experte untermauerte seine These dabei mir interessanten Zahlen. So wurden im vergangenen Jahr 15,5 Millionen Minuten bzw. fast 11.000 Tage Verspätungen registriert. Ursache hierfür waren zumeist fehlende Kapazitäten.
Grund hierfür sei wiederum gewesen, dass der europäische Luftraum nach wie vor aus vielen Einzelstücken besteht. Zwar gehöre es zu den grundsätzlichen Absichten der EU, die Luftverkehrsdichte zu erhöhen. Die schönen Pläne scheitern aber immer wieder daran, dass die einzelnen Länder nicht die Unabhängigkeit ihrer eigenen Flugverkehrskontrolldienste nicht aus der Hand geben möchten.
Die IATA, in der weltweit mehr als 250 Luftverkehrsgesellschaften organisiert sind, hat sich deshalb dazu entschlossen, mit den einzelnen nationalen Kontrolldiensten zusammenarbeiten, ohne die EU bei diesem Projekten mit ins Boot zu holen. So soll erreicht werden, künftig weniger Verspätungen entstehen zu lassen.
Zudem wies der Lobbyist darauf hin, dass viele Flughäfen ihre Marktvorteile über Gebühr ausnutzen würden. Beispielsweise hätten sich die Flughafengebühren in den letzten 10 Jahren verdoppelt, während der durchschnittliche Ticketpreis um 8% nachgab. Schwartzmann betonte, dass die EU das Problem kenne und an Regelungen arbeite, die für beide Seiten akzeptabel seien.