Nachhaltigkeit: Jede zweite Firma setzt auf virtuelle Konferenzen

Geschäftsreise-Studie zeigt, dass Nachhaltigkeit auch durch Digitalisierung unterstützt wird.

Die Digitalisierung entfaltet im Bereich Nachhaltigkeit ihre Wirkung. Rund die Hälfte der Unternehmen, in denen Geschäftsreisende tätig sind, ersetzt Reisen durch virtuelle Meetings. Das ist eine von vielen Methoden, um die Umweltbilanz zu verbessern. Denn 82 Prozent der Befragten finden nachhaltige Kriterien bei der Buchung von Dienstreisen wichtig. Das sind Ergebnisse der aktuellen Umfrage „Chefsache Business Travel 2019“, einer Initiative von Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV).

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Gesellschaft und speziell in Bezug auf Geschäftsreisen nimmt zu: In der Hälfte der Unternehmen wird bei der Buchung von Geschäftsreisen meistens oder immer auf umweltfreundliche und soziale Kriterien geachtet. Das sind drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die Mitarbeiter sind allerdings schon weiter: Acht von zehn Reisenden sind der Ansicht, dass das Thema eine wichtige Rolle spielt. Der Anteil derjenigen, die Nachhaltigkeit „sehr wichtig“ finden, ist dabei auf im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozentpunkte gestiegen.

„Einen Schub zur Umsetzung dieser nachhaltigen Ziele kann die Digitalisierung liefern“, sagt Holger Schmeding, Geschäftsführer bei BCD Travel Germany GmbH. „Flugtickets auf dem Handy und virtuelle Konferenzen sparen nicht nur Geld, sondern schonen auch die Umwelt.“

Die Vorzüge der Digitalisierung nutzen

49 Prozent der Geschäftsreisenden geben an, in ihren Unternehmen würden virtuelle Meetings zunehmend Dienstfahrten ersetzen, um den Emissionsausstoß einzudämmen. Ebenfalls in jeder zweiten Firma verzichten die Fach- und Führungskräfte darauf, Unterlagen auszudrucken, sondern führen sie digital mit sich.

„Der Einsatz digitaler Alternativen ist eine gute nachhaltige Option“, sagt Holger Schmeding von BCD Travel. „Dennoch kann nicht immer auf die Geschäftsreise verzichtet werden, da persönliche Treffen mit Geschäftspartnern nach wie vor sehr wichtig für die Geschäftsbeziehungen sind. Doch auch in diesen Fällen achten Unternehmen immer mehr darauf, ihre Reisen nachhaltig zu gestalten.“

Umweltfreundlich reisen: Jeder kann etwas tun

Die meisten Mitarbeiter in den Unternehmen bemühen sich, mehrere Termine pro Reise zu verbinden (59 Prozent) und so nur einmal Kosten sowie Emissionen zu verursachen. Die Hälfte nutzt an Stelle des Flugzeugs die Bahn, wenn es die Entfernung zulässt. Öffentliche Verkehrsmittel statt Mietwagen buchen derzeit 42 Prozent der Befragten. In Zukunft wollen die meisten Firmen darauf achten, Unterkünfte, Restaurants und Reisedienstleister auszuwählen, die für ihr Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurden. 48 Prozent der Befragten haben diese Auszeichnungen künftig im Auge. Die Optionen Car-Sharing, freiwilliger Ökoaufschlag bei Flugtickets oder die Kompensation der CO2-Emissionen durch den Erwerb von Klimazertifikaten stoßen hingegen nur auf geringes Interesse.

„Geschäftsreisebüros können als nachhaltig zertifizierte Hotelketten oder umweltfreundliche Tagungsorte empfehlen sowie besonders kurze und effiziente Reisewege wählen“, rät Holger Schmeding. „Wer auf Geschäftsreise umweltverträglich unterwegs sein will, sollte den Erfahrungsschatz der Travel Management Companies nutzen.“

Zur Studie „Chefsache Business Travel 2019“

Die Studie „Chefsache Business Travel 2019“ wurde im Auftrag des Deutschen Reiseverbands (DRV) durchgeführt. 100 Geschäftsführer, die selbst regelmäßig auf Geschäftsreisen sind, sowie 100 geschäftsreisende Führungs- und Fachkräfte aus Unternehmen ab 250 Mitarbeitern wurden dafür über ein Online-Panel zum Thema Geschäftsreisen befragt. Die Daten wurden im März 2019 vom durchführenden Marktforschungsinstitut mo’web erhoben.

Quelle:DRV