Vor dem verheerenden Erdbeben im April 2015 war Nepal bekannt für seine geheimnisvollen Naturwunder, gewaltigen 7- und 8-Tausender, die herzliche Gastfreundschaft und eines der artenreichsten Großwildgebiete der Erde. Das Erdbeben verdrängte diese Bilder. Die Zerstörung durch das Beben rückte in den Vordergrund und der Tourismus brach fast vollständig ein. Jetzt erholen sich die Gästezahlen langsam. Auch der Kieler Reiseveranstalter Gebeco verzeichnet einen Aufwärtstrend. Wie sich der Tourismus in Nepal aktuell entwickelt, berichtet Bharat Basnet, Geschäftsführer der Gebeco Partner-Agentur vor Ort in Kathmandu und Pionier für einen umweltfreundlichen und nachhaltigen Tourismus in Nepal.
Welche Folgen hatte das Erdbeben 2015 für den Tourismus?
„Nach dem Erdbeben im April 2015 sind die Besucherzahlen für Nepal extrem stark zurück gegangen. Das war für uns besonders schade, da gerade die Haupttourismus-Ziele überhaupt nicht vom Erdbeben betroffen waren,“ erinnert sich Bharat Basnet. Gebeco bietet daher schon seit Herbst 2015 Nepal wieder als Reiseziel an. „Seither konnten wir alle Nepal-Reisen planmäßig durchführen und alle Programme in vollem Umfang anbieten,“ bestätigt Sigrid Grüneke, Produktmanagerin bei Gebeco, „Die Kundenrückmeldungen waren durchweg positiv. Das Erdbeben war in den Reiseauswertungen kein Thema.“ Mittlerweile verzeichnen die Incoming Reiseveranstalter in Nepal wieder einen Anstieg der Gästezahlen. „Noch fehlen uns gute 25%, bis wir den Stand von der Zeit vor dem Erdbeben erreicht haben“, analysiert Bharat Basnet, „Aber einem erfolgreichen Nepal-Jahr 2018 steht nichts mehr im Wege.“ Kulturelle Gebäude wie der Swayambhunath Tempel und die Bodnath Stupa wurden bereits vollständig restauriert. An einigen Denkmälern wird noch gearbeitet, da die Restauration der Ornamente sehr kompliziert ist und von Hand erledigt werden muss. Dies ist aber kein Minuspunkt, sondern eher ein ganz besonderes Zusatzerlebnis. „Es ist sehr interessant, den Handwerkern bei der Arbeit zuzusehen. Sie sind Meister ihres Faches: Holzschnitzer, Bildhauer und Maler! Unsere Reisenden können der Kultur beim Entstehen zu schauen. Das ist einmalig!“ bemerkt Bharat Basnet. In den vom Erdbeben am stärksten betroffenen Gebieten, macht die Regierung nur langsam Fortschritte beim Aufbau von Schulen und Krankenhäusern. Daher engagierte sich auch Gebeco und unterstützte z.B. den Wiederaufbau der „Shree Rudrayini“ Ganztagsschule. Das Erdbeben zerstörte zwei Gebäude wodurch zehn Klassenräume verloren gingen. Das neue Schulgebäude wurde im Frühjahr 2016 fertig gestellt. Zurzeit besuchen wieder 205 Schüler die Schule.
Welche Herausforderungen prägen die neue Reisesaison?
„Wir müssen weiter hart arbeiten, damit die Menschen, wenn sie an Nepal denken, wieder eine lebendige Kultur vor Augen haben. Nepal ist der Geburtsort von Buddha und wer hier her reist, erhält Einblicke in die heilige Heimat der Gottheiten,“ schwärmt Bharat Basnet. Wer sich auf den Weg nach Nepal macht, muss auf dem Flug einmal umsteigen. „Die Umsteigeverbindungen sind aber nicht nur negativ zusehen,“ wirft Grüneke ein, „Sie bieten wirklich gute Kombinationsmöglichkeiten. Eine sehr beliebte Kombi ist unsere Indien-Nepal-Studienreise, die vor dem Erdbeben unsere am stärksten nachgefragte Reise in diesem Kulturbereich war.“ Da alle Nepal-Inlandflüge zurzeit auf der europäischen „Schwarzen Liste“ stehen, plant Gebeco anstelle von Flügen Überlandfahrten ein. Dies kann manchmal beschwerlich sein, da die Straßenverhältnisse unabhängig vom Erdbeben, nicht an westeuropäischen Maßstäben zu messen sind. „Aber die kulturellen und landschaftlichen Kulissen, in die der Besucher während der Fahrt eintaucht, sind die ein oder andere Unwägbarkeit allemal wert!“, garantiert Bharat Basnet.
Ausblick
Das Erdbeben von 2015 hat in Nepal Spuren hinterlassen, für den Tourismus sind sie allerdings kaum von Bedeutung. „Gerade jetzt lohnt es sich, das lebendige Freilichtmuseum Nepal zu besuchen, denn die Touristen aus Europa kommen erst langsam zurück und werden mit offenen Armen empfangen!“, fasst Grüneke zusammen. Rundum betreut von Gebecos nepalesischen Partner, dürfen die Gruppen das Land aus einer ganz eigenen Perspektive erleben. Nachhaltigkeit wird dabei groß geschrieben.
In Nepal erwartet die Reisenden eine ganz eigene Welt. Das ehemalige Königreich ist geprägt durch eine jahrhundertealte Geschichte und war bis 1948 das größte bewohnte Land der Erde, das so gut wie kein Europäer oder Amerikaner kannte. „Ich kann Ihnen Nepal nur ans Herz legen. Entdecken Sie mit uns ein unentdecktes Juwel, das Ihre Aufmerksamkeit nach dem Erdbeben gut gebrauchen kann,“ so Grüneke, „Auf unserer Internetseite und in unseren Katalogen finden Sie alle Informationen über unsere Nepal-Reisen, wie z.B. unsere nachhaltige Reise „Nepal aktiv“ im Aktivkatalog oder die „Nepal Countryside“ Reise im Länderkatalog Asien. Wer noch mehr ins Detail gehen will, dem empfehle ich die Kombination mit Indien auf unserer Studienreise „Vielfalt und Kontraste“ und wer die Faszination des Himalaya sucht, findet in unserem Aktivkatalog zwei Trekkingreisen, die per-pedes in die traumhaften Bergkulissen des Annapurna- bzw. Langtang-Gebirges führen. Sie sind lieber ganz individuell unterwegs? Dann wählen Sie eine unserer Privatreisen und gehen zusammen mit Ihren Freunden oder Ihrem Partner auf Entdeckungstour.“
Quelle: Gebeco