Endlich ist es soweit – die Sonne strahlt und die Temperaturen erreichen wieder angenehme Werte. Kurzum: Der Frühling ist da und damit ist Zeit für leichte, frische und fruchtige Roseweine.
Rosewein sind „in“ und mehr als eine kurzfristige Modeerscheinung. Inzwischen haben sie sich als eigenständiges Produkt neben Weiß- und Rotweinen etabliert. Die Popularität des Roses spiegelt nicht zuletzt die weltweit steigende Produktion von Roseweinen wider, die inzwischen bei rund 24 Mio. Hektolitern liegt. Dabei sind vor allem die französischen Winzer wahre Roseweinexperten: 31 % des weltweit erzeugten Roses werden in Frankreich hergestellt. Und auch beim Roseweintrinken stehen die Franzosen ganz oben. Unsere französischen Nachbarn verzeichneten in den letzten Jahren den bedeutendsten Konsumanstieg: +2,5 Mio. Hektoliter zwischen 2002 und 2014. (OIV 2015) Dabei ist zu beobachten, dass diese Entwicklung vor allem von jungen Weintrinkern getragen wird. Auf Platz zwei und drei beim Roseweinkonsum liegen die USA und Deutschland. (OIV 2015) Bei uns haben sich die Roses aktuell einen Marktanteil von rund 10 Prozent erobert. (GfK Weinmarktanalyse 2018). Oder anders ausgedrückt: Etwa jede zehnte Flasche Wein, die in Deutschland über die Ladentheke geht, ist ein Rosewein.
Roses sind unkomplizierte Weine für 1001 Gelegenheit und versprechen vor allem im Sommer jede Menge Trinkvergnügen. In der Gunst der deutschen Verbraucher stehen leichte, trockene Roses mit viel Frucht und moderater Säure hoch im Kurs. Die frischen und fruchtigen Roses sind tolle Solisten und exzellente Speisenbegleiter zugleich. Sie harmonieren sehr gut mit leichten sommerlichen Gerichten wie Salaten, Pasta, Fisch oder Geflügel. Und nicht zu vergessen – sie sind perfekte Partner für gesellige Grillabende.
Provence – Wiege des Roses
Eine Hochburg der Roseweinproduktion ist die sonnenverwöhnte Provence mit ihren bis zum Horizont reichenden lilafarbenen Lavendelfeldern. Klima, Terroirs und Rebsorten passen hier perfekt zu diesem Wein. Die Weinregion zwischen Marseille und Nizza ist das weltweit größte Anbaugebiet von Qualitäts-Roseweinen.Hierher kommen Klassiker mit einem klaren mineralischen Profil und würzigen Kräuternoten.
Estandon Heritage 2018, AOP Cotes de Provence
Der Estandon Heritage ist eine Cuvee aus den typisch provenzalischen Rebsorten Grenache, Cinsault und Syrah. Die Trauben stammen von den besten Terroirs der Cotes de Provence, vor allem von Schieferböden mit Kalk- und Lehmanteil. Die Weinberge befinden sich in den Ausläufern des Massif des Maures und auf den Hügeln um Flayosc, vor den Toren der Verdon-Schlucht. Im Jahrgang 2018 präsentiert sich der Estandon Heritage blassrosa mit lachsfarbenen Reflexen. Im Mund dominieren zarte, frische Aromen von Weinbergspfirsich und Birne, später offenbaren sich auch exotische Noten wie Grapefruit und Litchi. Am Gaumen ist der Wein ausgewogen und rund und überzeugt durch einen langen Abgang. Gut gekühlt (6° – 8° C) passt dieser Rose perfekt zu mediterranen Gerichten, zu gegrilltem Fisch und anderen Meeresfrüchten, z. B. zu Scampi. Aber auch mit würzigen Speisen der Asia-Küche nimmt er es spielend auf.
Petula 2018, AOP Luberon
Aus dem „wilden“ Luberon, einer rund 1.000 Meter hohen Gebirgskette südöstlich von Avignon, stammt der frische und fruchtige Rose Petula der Erzeugergemeinschaft Marrenon. Benannt ist er nach der exzentrischen und wohlhabenden Brasilianerin Petula Garcia, die in den 1960er im Luberon lebte und dort ausschweifende Feste feierte.
Petula ist eine frische und fruchtige Cuvee aus Syrah ergänzt um einen winzigen Anteil Grenache (5%). Beim ersten Schluck bestimmen kleine rote Beeren, ein Hauch Walderdbeere sowie frische Himbeeren das Bouquet des intensiv lachsrosa leuchtenden Weines. Danach weiß Petula mit Aromen exotischer Früchte wie Mango zu punkten. Der ausdrucksstarke Rose wird von einer angenehm leichten Säure getragen. Er passt sehr gut zu Sommersalaten und provenzalischen Gemüsegerichten, wie einem leckeren Ratatouille, ebenso zu gegrilltem Fleisch und Fisch. Auch Sushi-Fans werden ihre Freude an diesem traumhaften Rose haben: Beim „Sakura Women“s Wine Award“ in Japan wurde Petula zum besten Begleiter für Sushi ausgezeichnet. Nicht nur zu Sushi sollte Petula kühl (10 Grad) serviert werden.
Von der Provence geht es nun nach Südwestfrankreich ins Anbaugebiet Saint Mont. Hier wachsen die Reben entlang der ersten Ausläufer der nahegelegenen Pyrenäen.
Rose d“Enfer 2018, AOP Saint Mont
In Saint Mont produziert die Winzergenossenschaft Plaimont auf kalkhaltigen Tonböden in kühler gelegenen Hanglagen einen teuflisch guten Rosewein – den Rose d“Enfer. Der Geschichte nach soll sich der Teufel als Winzer verkleidet und im Wingert die Trauben für diesen teuflischen guten Wein gestohlen haben. Der Rose d“Enfer ist eine Assemblage der traditionellen Südwest-Rebsorten Tannat und Pinnec, ergänzt um einen kleinen Anteil Cabernet Sauvignon. Um die typische Aromatik der Beeren zu wahren, bringen die Winzer die Trauben in den frühen, noch kühlen Morgenstunden in die Kellerei. Auch der neue Jahrgang dieses lachsfarbenen Roses kommt fein und elegant daher mit Aromen von roten und schwarzen Johannisbeeren und Himbeeren. Der Rose d“Enfer ist ein teuflisch guter Begleiter der modernen Cross-over-Küche: Sehr gut passt er auch zu Gerichten der asiatischen und indischen Küche. Und keine Frage: Der Rose d“Enfer macht auch beim Barbecue eine gute Figur. Selbstverständlich ist er auch einfach so auf der Terrasse getrun-ken eine Sünde wert. Wie alle Roses sollte auch der Rose d“Enfer gut gekühlt bei maximal 12° C genossen werden.
Den Rose d“Enfer gibt“s bei www.invinoveritas.de für 7,00 EUR
Paul Delane, AOP Cremant de Bourgogne
Wie bei den Stillweinen ist auch bei den Schaumweinen die Farbe Rose seit geraumer Zeit äußerst angesagt. Aus dem Norden Burgunds, aus dem Auxerrois, stammt der rosefarbene Cremant de Bourgogne Paul Delane von den Caves de Bailly. Als Wiege der AOP Cremant de Bourgogne gilt das Dorf Bailly. Es ist nur rund 50 Kilometer von den berühmten Rebbergen der Champagne entfernt und weist daher ein ähnliches Terroir und Klima auf. Seit 1972 baut die Winzergenossenschaft dort in einem unterirdischen Steinbruch, der einzigartige natürliche Bedingungen bietet, hochwertige Schaumweine aus. Basis für den Cremant Paul Delane sind Grundweine aus Pinot Noir und Gamay, die nach traditioneller Methode mit einer zweiten Gärung in der Flasche verarbeitet werden. Das garantiert einen sehr feinen Schaum und eine langanhaltende Perlage. Während der Pinot Noir den „weinigen“ Charakter beisteuert, sorgt der Gamay für die charakteristischen Fruchtaromen. So umschmeichelt der rosafarbene Cremant Paul Delane den Gaumen mit Aromen von Himbeeren und kleinen roten Früchten sowie einem Hauch von Vanille. Zum Aperitif ist der Cremant Paul Delane ein Klassiker. Mit seinen feinen Perlen bringt er aber auch nach dem Essen frischen Wind ins Geschehen und eignet sich vor allem als Ergänzung zu fruchtigen, kühlen (halbgefrorenen) Nachspeisen.
Quelle: Redaktionsbüro für Wein & Genuss