Wer schon einmal mit einem Kreuzfahrtschiff unterwegs war, wird sich noch gut an das markdurchdringende Geräusch erinnern können, welches das Schiffshorn erzeugen kann. Von der Besatzung solcher „Touristendampfer“ wird das Signal denn auch schon einmal gern als akustisches „Showelement“ eingesetzt – spätestens in diesem Moment fühlt sich ein Passagier dann auch wirklich angekommen. Auch bei einer Schiffstaufe darf dieser Ton nicht fehlen.
Der eigentliche Sinn und Zweck dieser akustischen Signalanlagen – der Fachmann spricht in Anlehnung an einen Markennamen von „Typhon“ – sind freilich andere. Wann welches Signal abgegeben wird, hängt übrigens davon ab, ob man sich auf einem Meer oder Binnengewässer befindet. Die Töne können Gefahren-, Warn- oder auch Manövriersignale darstellen. So kann auf ein manövrierunfähiges Schiff oder auch auf die bestehende Vorfahrt hingewiesen werden. Am bekanntesten ist sicherlich die Funktion als Nebelhorn. Heute gibt es zwar schon unvorstellbar viel Technik an Bord, auf die Idee, das akustische Signal damit entfallen können zu lassen, ist zum Glück noch niemand gekommen. Die Reichweiten betragen dabei bis zu 10 Kilometer.
Man kann damit sogar morsen, zumindest das bekannte Notsignal SOS kann damit (auch) verbreitet werden. Bei der Seeschifffahrt kündigt ein kurzer Ton eine Kursänderung nach nach Steuerbord an, zwei Signale die nach Backbord. Das Schiffshorn ist also „Blinker“, „Hupe“ und „Sprachrohr“ in einem – und manchmal halt auch einfach ein Showelement.
Aida Cruises zufolge dient das Schiffshorn bei bestimmten gesetzlich geregelten Maßnahmen als akustisches Signal. Das gilt zum Beispiel bei eingeschränkter Sicht durch Nebel oder um im Ernstfall die Aufmerksamkeit anderer Schiffe zu erlangen.
Der Ton müsse zwei nautische Meilen weit zu hören sein, erklärt die Reederei. Die Hoheit über das Horn habe der wachhabende höchste Offizier. Er wird auch „Officer of the Watch” genannt.