Von grünen Wadis über einsame Berggipfel bis hin zu antiken Ruinen – Reisende erkunden die entlegensten Gebiete des Sultanats am besten per Allradfahrzeug
Einige Sehenswürdigkeiten in Oman liegen abseits der befestigten Straßen, sodass ihr Besuch häufig ein Fahrzeug mit Allradantrieb erfordert. Adäquat motorisiert erwarten Reisende im Sultanat erstaunliche Offroad-Abenteuer. Zu den Orten, die Besucher auf keinen Fall verpassen sollten, gehören die Gipfel des majestätischen Hajar-Gebirges, malerische Wadis, einsame Wüstenlandschaften und die antiken Ruinen im Hinterland.
Offroad durch‘s Hajar-Gebirge
Das Hajar-Gebirge, das sich über hunderte Kilometer von der Musandam-Halbinsel bis nach Sur an der Ostküste des Sultanats erstreckt, zieht Menschen aus aller Welt an. Hier können Reisende schwindelerregende Schluchten durchqueren, alte Lehmziegeldörfer besuchen, durch Dattelplantagen flanieren und Oasen inmitten karger Felslandschaften durchwandern. Der Eintritt ins Hochgebirge liegt rund zwei Stunden Fahrzeit von der Hauptstadt Maskat entfernt, am Fuße des Berges Jabal Akhdar. Hier wird das Fahrzeug an einem Checkpoint auf Allradfähigkeit geprüft – wobei es dabei weniger um die steile Fahrt nach oben als um den Rückweg nach unten geht, der eine hohe Belastung für die Bremsen darstellt. Auf 2.000 Höhenmetern angelangt, warten ein angenehm kühles Klima und eindrucksvolle Landschaften zwischen tief abfallenden Canyons und hohen Berggipfeln.
Omans Wadis erkunden
Viele der beliebten Wadis von Oman sind mit einem normalen Fahrzeug über befestigte Straßen erreichbar. Mit einem Allradfahrzeug hingegen genießen Reisende die Freiheit, einige der verstecktesten Oasen des Sultanats zu erkunden. Eine davon liegt zwischen Maskat und Sur, wo sich eine Abzweigung von der Autobahn durch die Berge zu den smaragdgrünen Gewässern des Wadi Al Arbeieen schlängelt. Das Wadi ist meist menschenleer und auf der Fahrt durch das eindrucksvolle Tal lassen sich die omanischen Offroad-Pisten testen. Die meisten Besucher Omans fahren auf direktem Weg zu den beliebten Bergen Jabal Shams oder Jabal Akhdar. Ein weniger bekanntes Abenteuer findet sich auf der holprigen Strecke durch das Wadi Bani Awf. Die Abzweigung von Maskat kommend in Richtung Nakhl führt zunächst auf einer asphaltierten Straße in ein palmengesäumtes Tal hinein. Bald umschließen hohe Gebirgswände die Piste, die zur ungeteerten Fahrbahn wird. Auf der Strecke wechseln sich kleine Bergdörfer wie etwa Bilad Sayt, in denen nicht selten Ziegen die Straßen blockieren, mit spektakulären Ausblicken ab. Ein weiterer empfehlenswerter Halt ist das Wadi Bimah: Bei einer Canyoning-Tour durch den anspruchsvollen Snake Canyon erleben Abenteuerlustige die vielen Farbschattierungen der Felsen aus nächster Nähe. Die Schlucht sollte ausschließlich in Begleitung eines örtlichen Führers durchwandert werden.
Ab in die Wüste
Ein vollkommen anderes Fahrerlebnis bietet der Besuch der Wüsten Omans – beispielsweise Sharqiya Sands, rund drei Autostunden von Maskat entfernt. Viele Wüstencamps holen ihre Gäste aus den nahegelegenen Ortschaften wie Bidiyah ab, denn die Fahrt auf Sand kann herausfordernd sein. Alternativ können Reisende mit ihren Camp-Gastgebern auch einen Treffpunkt vereinbaren, von wo aus sie dem Campfahrzeug in die ewige Wüste folgen. Fahrer, die sich das „Schweben über den Wüstensand“ mit dem Allradfahrzeug auch ohne Führer zutrauen oder statt einer Übernachtung im Camp einen entlegenen Stellplatz zum Zelten suchen, begeben sich auf eigene Faust in die große sandige Wildnis. Vorher sollte zwecks besserer Haftung auf Sand Luft aus den Reifen des Fahrzeugs gelassen werden. Zudem sollten Reisende die vorgegebenen Pisten nicht verlassen, um die Orientierung nicht zu verlieren. Dünenfahrten, das sogenannte „Dune Bashing“, ist in der Wüste ein beliebter Zeitvertreib und verspricht jede Menge Spaß für erfahrene Offroad-Fahrer.
Bizarre Bauten: Besuch bei den Bienenkorbgräbern
Die Bienenkorbgräber von Bat und Al Ayn, deren Ursprung oder Zweck unbekannt ist, liegen rund zwei Autostunden nordwestlich der Oasenstadt Nizwa in einer surrealen Felslandschaft. Sie sind über 4.000 Jahre alt und wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erkoren. Die Fahrt zur Bat-Nekropole führt über eine ausgebaute, aber holprige Piste, sodass ein Allradfahrzeug für diesen Ausflug ein Muss ist. Auf der Hochebene angekommen, finden sich mehr als hundert Steinbauten über ein großes Areal verstreut; die Stätte umgibt eine mystische Atmosphäre. Auf dem Rückweg in Richtung Nizwa liegt die Al Ayn-Nekropole. Sie ist noch besser erhalten und befindet sich auf einem Felskamm vor einer Bergkulisse, die in der Nachmittagssonne zu glühen scheint.
Selbstfahrer sollten bei Fahrten auf den unbefestigten Wegen in Oman achtsam sein, da die Pfade einige Herausforderungen mit sich bringen und Hilfe weit entfernt sein kann.
Weitere Informationen zu Oman unter www.experienceoman.om.