Die Faschingstage stehen vor der Tür und mit ihnen das vielleicht närrischste Event, das der Pfrontener Veranstaltungskalender zu bieten hat: Das Gaudirennen am Karnevalssonntag, den 11. Februar 2018 ab 11.30 Uhr im Ortsteil Röfleuten. Anders als bei den meisten Wettkämpfen, steht hier nicht das Rennen selbst, sondern der Spaß an erster Stelle. Denn gewinnen wird nicht der schnellste Schlitten, sondern das kreativste Gefährt. Insgesamt 30 Teams und zahlreiche Zuschauer werden an den Pfrontener Sonnenliften erwartet.
Schrille Rodelgaudi
Während die meisten Orte das Faschingsfest mit einem klassischen Umzug feiern, verlegt Pfronten das Spektakel der fünften Jahreszeit bereits zum 20. Mal direkt auf eine seiner Rodelbahnen. Was könnte näher liegen? Denn mit den zahlreichen präparierten Hängen ist die Allgäuer Feriengemeinde im Winter der ideale Ort für kleine und große Rodelfreunde. Zum kultigen Gaudirennen kommen jedes Jahr zahlreiche Schaulustige und Faschingsfans und feuern die rund 30 rodelnden Mannschaften an. Alle Teilnehmer, darunter auch viele Kinder, treten mit aufwändig selbst gebauten und geschmückten Schlitten an. Obwohl einige mit ordentlich Tempo den Hang herunter rasen, ist Geschwindigkeit reine Nebensache. Je schriller, desto besser, lautet das Motto, denn am Ende macht das orignellste Schneegefährt das Rennen und wird mit einer Auszeichnung geehrt.
Im Kostüm auf die Rodelbahn
Neben den Schlitten als echte Hingucker sind auch den Einzelfahrern oder Teams in Sachen Verkleidung keine Grenzen gesetzt. Neben Darth Vader flitzen die Minions oder bunte Clowns den Abhang herunter. Andere Teilnehmer nehmen mit ihren Rodeln die überregionale Politik und das Pfrontener Ortsgeschehen aufs Korn – ganz in faschingstypischer Satire. Für das leibliche Wohl hungriger Sportler und Zuschauer sorgt die Feuerwehr Pfronten-Röfleuten mit reichlich Verpflegung vor Ort. Im Anschluss steigt ab 16 Uhr im Feuerwehrhaus die Gaudiparty und lädt alle Karnevalsfans zum Feiern ein.
Karneval à la Pfronten
Willkommen sind beim Gaudirennen Wintersportler jeden Alters: Wer sich nicht nur aufs Zuschauen verlegen will, kann mit einem eigenen Schlitten auf einer der nahegelegenen Hänge selbst herutersausen. Und alle, die lieber auf Brettern als auf Kufen unterwegs sind, können auf den umliegenden Pisten Skifahren oder Snowboarden.
Auch an den anderen Karnevalstagen jagt in Pfronten ein Event das nächste. So steigt die Rodelgaudi nur einen Tag nach dem traditionellen Schlalengge-Rennen am 10. Februar. Als „Schalengge“ bezeichnet man hölzerne Hörnerschlitten, welche die Bergbauern ursprünglich zum Transport von Heu und Holz von den Bergwiesen ins Tal einsetzten. Eine nicht ganz ungefährliche Aufgabe, denn die Schlitten wurden stets voll gepackt und mussten mit viel Geschick bergab gelenkt werden. Bis weit in die 1960-er Jahre wurden auf diese Weise die Güter transportiert. Aus Tradition wurde Kult und so erinnert das Schalenggen-Rennen heute nicht nur an die schwere Arbeit der Bergbauern sondern ist auch das größte Allgäuer Schlittenrennen. Anders als früher stürzen sich die meisten der rund 200 startenden Teams jedoch ohne Heu und Holz den circa 1.000 Meter langen Hang hinab, denn ein voll beladener Schlitten verlangsamt die Geschwindigkeit und nur das Team, welches als schnellstes die Ziellinie überquert, gewinnt. Lediglich in der Mitte des Startfelds fahren die sogenannten „Originaler“, die tatsächlich mit voll beladenen Schalenggen, die Piste herunter navigieren. Am Abend des Rosenmontags steigt dann die Ski- und Boardshow von der Skischule Pfronten. Dort beeindrucken Ski-Experten die Zuschauer mit waghalsigen Tricks und Showeinlagen.
Quelle: Pfronten Tourismus