Von 600 Jahre alten Korallen bis zu fehlenden Gepäckbändern – In The Red Sea gibt es Ungewöhnliches zu entdecken.
The Red Sea ist eine nachhaltige Destination an der Westküste Saudi-Arabiens. Die Destination wird im Frühjahr 2023 eröffnen und soll bis 2030 fertiggestellt werden. Hier kommen fünf spannende Fakten über das wohl nachhaltigste Tourismusprojekt der Welt.
#1 Nie mehr aufs Gepäck warten
Passagiere, die im kommenden Jahr am Red Sea International Airport (RSI) ankommen, müssen am Flughafen nicht auf ihre Koffer warten, denn ihr Gepäck wird direkt aufs Hotelzimmer geliefert. Aber das ist noch nicht alles, was der hochmoderne Flughafen zu bieten hat. Bei der Gestaltung wurde von Anfang an auf den Schutz der Umwelt geachtet. So wird der Flughafen vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden und auch der erste und einzige Flughafen im Nahen Osten und in Nordafrika sein, an dem amphibische Wasserflugzeuge landen können.
#2 Nachhaltigkeit ist nicht mehr genug
The Red Sea erstreckt sich über 28.000 Quadratkilometer über einen Archipel von mehr als 90 unberührten Inseln, Stränden, ruhenden Vulkanen, weitläufigen Wüstendünen, Bergschluchten und historischen Kulturstätten. Nun stellt sich die Frage: Wie kann ein Projekt von solch gigantischem Ausmaß überhaupt nachhaltig sein? Dazu tragen verschieden Faktoren bei: Weniger als ein Prozent der gesamten Projektfläche wird erschlossen, 75 Prozent der Inseln bleiben unbebaut, um wichtige Lebensräume zu erhalten und neun davon sind als besondere Schutzzonen ausgewiesen. The Red Sea wird zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben und damit völlig netzunabhängig sein. 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr wird die Destination mit erneuerbarer Energie versorgt werden, die ausschließlich aus Solarenergie gewonnen wird. Um die Versorgung in der Nacht zu gewährleisten, baut Red Sea Global den größten Batteriespeicher der Welt mit einem Depot von 1.000 Megawattstunden. Das Reiseziel setzt zusätzlich zahlreiche Umweltinitiativen um. Dazu gehören ein vollständiges Verbot von Einwegplastik, die Vermeidung von Deponieabfällen und das Streben nach 100-prozentiger Kohlenstoffneutralität. Die Licht- und Lärmbelastung werden gering und die Gewässer auf einem Niveau gehalten, das einem Meeresschutzgebiet entspricht. Doch Nachhaltigkeit ist dieser Tage nicht mehr genug. Daher plant The Red Sea den Vegetationsbestand der Destination bis 2040 um 30 Prozent zu erhöhen. Eine Gärtnerei vor Ort wird hierfür über 25 Millionen Pflanzen zur Verfügung stellen.
#3 Uralte Korallen und gefährdete Fischarten
Das Rote Meer beherbergt eines der letzten blühenden Korallenriff-Ökosysteme und das viertgrößte Barriereriff der Welt. Hier haben Meeresbiologen kürzlich eine 600 Jahre alte Korallenkolonie entdeckt. Sie ist zehn Meter hoch und Heimat von zahlreichen Meeresbewohnern. In der größten angelegten Nachhaltigkeitsstudie, die jemals am Roten Meer gemacht wurde, haben Experten 300.000 Fische gezählt, 280 Fischarten, darunter den gefährdeten Buckelkopf-Lippfisch, aber auch Dugongs, Delfine, Rochen, Tiger- und Walhaie, Karettschildkröten, 314 verschiedene Korallenarten sowie 25.000 Vogelnester. Die Lagune von The Red Sea beherbergt außerdem seltene Vögel, beispielsweise den Rußfalken und den Krabbenkiebitz.
#4 120.000 neue Arbeitsplätze
Wenn The Red Sea und das Schwesterprojekt AMAALA vollständig in Betrieb sind, werden sie 120.000 neue direkte und indirekte Arbeitsplätze schaffen. Beide Destinationen werden jährlich zwischen 8,1 und 9,1 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt beitragen. Sie werden das Wachstum des saudischen Bruttoinlandsprodukts um eineinhalb Prozent steigern.
#5 Smart, smarter, The Red Sea
In der vielfältigen Landschaft von The Red Sea müssen mehrere Technologien gleichzeitig zum Einsatz kommen, damit die Destination nahtlose Erlebnisse, höchste Lebensstandards und maximale nachhaltige und ökologische Verbesserungen bieten kann. Aus diesem Grund wurden zahlreiche intelligente Dienste in den Bereichen Mobilität, Versorgungseinrichtungen, Umwelt, Logistik, Gesundheitswesen, Bildung, Sicherheit, Gebäude, öffentlicher Raum und Verwaltung geplant. Ein umfassendes intelligentes digitales Destinationsmanagementsystem mit Internet-of-Things-Sensoren (IoT) bietet eine Reihe von Dienstleistungen, die auf die Bedürfnisse der Gäste zugeschnitten sind. Die Technologie beinhaltet neben einer Steuerung der Besucherströme zur Vermeidung von Übertourismus auch eine Optimierung des Ressourcenverbrauchs. Rund 2.500 IoT-Sensoren werden zusätzlich in den Korallenriffen, Lagunen und Schildkrötenbrutplätzen installiert, um die Ergebnisse der definierten Nachhaltigkeitsziele zu kontrollieren.